Raus aus der Schuldenfalle

In fünf einfachen Schritten zeigt Damian Richter, Lifecoach und selbst einst mit über acht Millionen Euro verschuldet, wie ein jeder endlich die finanziellen Probleme bei der Wurzel packt:

„Ein Klick und plötzlich ist es passiert – der eigentlich zu teure Fernseher oder die Urlaubsreise ist gekauft. Kein Problem, denken viele, es lässt sich ja einfach finanzieren. Kaufen auf Pump nennt man das dann. Was zunächst wie eine entspannte Möglichkeit wirkt, kann sich schnell zu einem Problem, ja zu einer echten Lawine, entwickeln. Wer einmal in die Schuldenfall tappt, der kommt nur schwer wieder raus. Oder?

Mit diesen fünf einfachen Schritten kann es wirklich jeder schaffen:

1. Überblick verschaffen

Anfangen ist die halbe Miete. Zunächst sollten Schuldner sich einen genauen Überblick über ihre Ein- und Ausgaben verschaffen. Dann gilt es eine Auflistung der Schulden zu erstellen. Daraus sollte klar hervorgehen, welchem Gläubiger man wie viel genau schuldet. Dabei sollten Schuldner sich auch immer die aktuellen Fristen notieren.

2. Kontakt zu Gläubigern suchen

Nun steht der für viele schwerste Schritt an: die Kontaktaufnahme zu den Gläubigern. Hier währt ehrlich am längsten. Schuldner sollten ihre verzwickte Lage schildern und Gläubigern ein konkretes Angebot zur Lösung des Dilemmas machen. Das kann eine längere Zahlungsfrist, eine Ratenvereinbarung oder eine Einmalzahlung sein.

Besteht Einigkeit, sollten die neuen Bedingungen unbedingt schriftlich festgehalten werden. Tipp: Lieber erst die neuesten Schulden angehen, damit diese nicht auch bei einem Inkassobüro oder beim Anwalt landen.

3. Sparen & Einnahmen steigern

Oberste Priorität hat nun die Reduzierung von Ausgaben. Konsumkäufe müssen erst mal warten. Wo es geht, sollten Betroffene nun den ein oder anderen Euro dazuverdienen. Ob Überstunden, ein Zweitjob oder am Wochenende Zeitungen austragen – viele Wege führen zu mehr Euronen in der Geldbörse.

Auch Verwandte oder Freunde können den Betroffenen zeitweise unter die Armen greifen. Doch Vorsicht: Wer sich hier zu abhängig macht, gefährdet schlimmstenfalls ein gutes Verhältnis.

4. Haushaltsplan erstellen

Auch wenn es spießig klingt, ein Haushaltsbuch (gibt es auch in digitaler Form) hilft bei der Bewältigung der Schulden und funktioniert auch präventiv. Wie viel Geld gibt man wirklich monatlich für was aus? Gibt es überflüssige oder zu teure Ausgaben?

Dabei sollten Betroffene besonders auf die vermeintlich kleinen Ausgaben achten: Muss der Kaffee to go wirklich sein oder geht es auch mit Thermoskanne? Denn: Kleinvieh macht auch Mist. Fixkosten lassen sich am besten auf dem Bankkonto erkennen. Da lohnt ein Blick auf die Verträge. Sind Handyoder Internetvertrag zu teuer, gibt es Alternativen?

Aus der Übersicht im Haushaltsbuch ergibt sich, welcher Betrag vielleicht noch monatlich verfügbar wäre, um Schulden zu tilgen

5. Fallen gekonnt umgehen

Der einfachste Tipp: Einfach immer bar zahlen. So kann man auch nichts ausgeben, was man nicht hat. In den Supermarkt nur mit Einkaufszettel und wirklich nur die Lebensmittel besorgen, die benötigt werden.

Spontankäufe lieber meiden und wenn doch mal ein Konsumgut wie ein Handy im Einkaufswagen landen soll, dann keine Ratenzahlung vereinbaren, sondern nur kaufen, wenn eine direkte Bezahlung möglich ist.

Auch wichtig: Rechnungen immer sofort öffnen und begleichen. So lassen sich effektiv Mahngebühren vermeiden. Mit einem Konto ohne Dispo tun sich viele einen Gefallen. Sonst ist die Gefahr hoch, Geld auszugeben, das nicht vorhanden ist.

Was passiert, wenn die Schulden trotz Bemühungen nicht tilgbar sind?

Nur wenn der Schuldenberg wirklich so groß ist, dass Betroffene ihn nicht innerhalb der Lebenszeit abtragen können, kommt die Privatinsolvenz infrage.

Das klingt zunächst beängstigend, kann aber in Härtefällen eine echte Lösung sein.

Drei Jahre lang müssen Schuldner dann mit recht wenig Geld auskommen – sind nach dem Verfahren allerdings schuldenfrei. Betroffene sollten sich bei Fragen auf jeden Fall durch eine offizielle Beratungsstelle helfen lassen. Doch Vorsicht: Nicht jeder Anbieter ist seriös. Öffentliche Schuldnerberatungen sind zudem meist kostenfrei.“

Weitere Informationen unter www.damian-richter.com.