Kranke Zähne – kranker Körper

Gefährliche Bakterien greifen den Organismus an

Jeder kennt die ermahnenden Worte der Zahnärzte: regelmäßig putzen, Kontrolltermine wahrnehmen und einmal im Jahr zur professionellen Zahnreinigung.

„Folglich zeigen sich Nachlässigkeiten im Laufe der Zeit sehr deutlich“, betont Zahnarzt und Implantologe Milan Michalides, Gründer der Zahnarztpraxis Michalides & Lang in Stuhr bei Bremen, und erklärt: „Kariöse Zähne, Entzündungen an Zahnfleisch oder -wurzel sowie Abszesse verursachen nicht nur Schmerzen, sondern können weitreichende Folgen auslösen. Von Herz-Kreislauf-Problemen bis hin zum Herzinfarkt sowie Schlaganfall. Sogar Früh- oder Fehlgeburten sind möglich.“

Verantwortlich sind Krankheitserreger, die sich über das normale Maß hinaus im Mund vermehren und sich ihren Weg über die Blutgefäße in den Körper bahnen.

Bakterien außer Kontrolle
Über 800 Bakterienarten tummeln sich im Mundraum. Als Gesundheitspolizei wehren die meisten von ihnen gefährliche Krankheitserreger ab, stärken das Immunsystem und schützen die Mundschleimhaut vor Infektionen.

Gerät die Mundflora jedoch aus dem Gleichgewicht, etwa durch mangelnde Hygiene, vermehren sich die schädlichen Kleinstbewohner. „Sie bilden Säuren, greifen den Zahnschmelz an oder rufen entzündliche Veränderungen des Gewebes hervor, wie bei einer Parodontitis“, warnt Milan Michalides.

Das Immunsystem reagiert auf solch feindliche Übergriffe mit Entzündungen.
Ist die eigene Immunabwehr geschwächt, was bei Säuglingen, älteren Menschen oder erkrankten Personen vorkommt, haben unerwünschte Eindringlinge leichtes Spiel. Dann gleicht das betroffene Gewebe einer Eintrittspforte, über die unterschiedliche Krankheitserreger den gesamten Organismus attackieren.

Gesundheit in Gefahr
Zu den besonders aggressiven Keimen gehört der Porphyromonas gingivalis, der bei einer Parodontitis auftritt. Er kann vorgeschädigte Herzklappen angreifen und unbehandelt zu einer Myokarditis führen, also einer Entzündung des Herzmuskels.

Im schlimmsten Fall tritt sogar der plötzliche Herztod ein.

Auch Diabetes mellitus steht unter Verdacht, in einer Wechselbeziehung zu Parodontitis fördernden Bakterien zu stehen. Sie bringen den Blutzuckerspiegel aus dem Gleichgewicht und begünstigen Symptome wie Herzrasen oder Blutdruckabfall.

Umgekehrt drohen Diabetiker aufgrund des gestörten Stoffwechsels schneller an Parodontitis zu erkranken. Als weitere Gefahrenquelle entpuppen sich die entzündlichen Botenstoffe, wenn sie den Organismus von Schwangeren befallen.

Sie können das Risiko einer Frühgeburt erhöhen, indem sie den Muttermund aufweichen und geburtseinleitende Vorgänge anregen.

„Aufschluss, ob Patienten unter diesem gefährlichen Keim leiden, gibt ein sogenannter Interleukin-Test. Die Kosten liegen bei etwa 75 Euro“, sagt Milan Michalides und betont zuversichtlich: „Mit einer gezielten Antibiotika-Therapie, einem modernen Lasereinsatz sowie einer mechanischen Reinigung der Wurzeloberflächen, lässt sich diese hartnäckigen Erkrankung gut behandeln.“

Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollten Betroffene erste Symptome wie Zahnfleischbluten ernst nehmen und der Mundhygiene täglich besondere Aufmerksamkeit schenken.

Weitere Informationen unter www.zahnaerzte-stuhr.de