Gesunde Zähne in jedem Alter

Zahnpflegetipps für jede Lebensphase

Jeder wünscht sich ein Leben lang gesunde und schöne Zähne. Allgemein bekannt ist, dass eine gute Mundhygiene, regelmäßige zahnärztliche Kontrollen sowie eine gesunde Ernährung die Grundvoraussetzung dafür bilden, dass die Zahngesundheit möglichst lange erhalten bleibt. „Viele Menschen vergessen jedoch, dass sich das menschliche Gebiss ein Leben lang verändert. Dabei sollte in jeder Lebensphase auf die jeweiligen besonderen Ansprüche der Zähne eingegangen werden“, erklärt Dr. Dr. med. dent. Thea Lingohr MSc., Zahnärztin und Oralchirurgin aus Köln und Inhaberin der Zahnarztpraxis Dr. Dr. Lingohr & Kollegen.

Mundhygiene bereits bei Säuglingen wichtig
Die ersten Milchzähne brechen bei Säuglingen ungefähr ab dem sechsten Lebensmonat durch. Von diesem Zeitpunkt an sollten Eltern die Milchzähne mit einer speziellen Kinderzahnbürste mit weichen Borsten und einer fluoridhaltigen Kinderzahnpasta putzen. Da Babys dazu neigen, die Zahnpasta einfach herunterzuschlucken, darf der Fluoridgehalt nicht mehr als 550 ppm betragen. Zudem sollte die Zahnpasta keinen süßen Geschmack haben. Bereits 10 bis 15 Prozent der Kleinsten leiden unter der sogenannten Nuckelflaschenkaries. Hierbei löst das ständige Umspülen der Milchzähne mit zuckerhaltigen Getränken eine sehr stark ausgeprägte Form von Karies aus, von der vor allem der Oberkiefer betroffen ist.

Um die Zähne hiervor zu schützen, empfiehlt es sich, Kleinkinder nur aus der Flasche trinken zu lassen, wenn sie auch wirklich Durst haben, und möglichst auf zuckerhaltige Getränke zu verzichten beziehungsweise die Flasche lieber mit Wasser zu befüllen. Es hilft zudem, wenn Kinder spätestens mit dem Erreichen des ersten Lebensjahrs aus einem Becher trinken. „Viele Eltern denken, dass sie die Zahnpflege der Kleinsten noch vernachlässigen können, weil die Milchzähne sowieso ausfallen, und vergessen dabei, dass Erkrankungen der Milchzähne zu Schäden oder Fehlstellungen der nachrückenden Zähne führen können. Damit Kinder sich langsam an die Zahnarztpraxis gewöhnen und um Schäden an den Zähnen vorzubeugen, empfiehlt sich der Zahnarztbesuch bereits, sobald der erste Zahn da ist“, so Dr. Dr. Lingohr.

Zahnpflege im Kindergarten- und Schulkindalter leicht gemacht
Haben Kinder das Alter von drei Jahren erreicht, können Eltern sie dazu ermutigen, ihre Zähne selbst zu putzen, um die Selbstständigkeit zu fördern und sie an eine regelmäßige Mundhygiene zu gewöhnen. Allerdings müssen Eltern bis die Kinder zur Schule kommen die Zähne nachputzen, denn erst wenn die Kinder flüssig schreiben können, reichen ihre motorischen Fähigkeiten aus, die Zähne selbstständig zu reinigen. Kinder sollten ihre Zähne immer mithilfe der KAI-Methode putzen. Hierbei steht KAI für die Reihenfolge der Putzroutine – Kaufläche, Außenfläche und Innenfläche.

Um Entwicklungsstörungen an Kiefer und Zähnen zu vermeiden, müssen Eltern auf die Nuckelgewohnheiten ihrer Kinder achten und zudem zweimal im Jahr mit ihnen zur Kinderprophylaxe zum Zahnarzt gehen. Die Kosten hierfür übernimmt sogar die Krankenkasse. „Nach dem Durchbruch der bleibenden Zähne empfehle ich zusätzlich oftmals eine Versiegelung der Backenzähne, um einen langfristigen Schutz der Zähne zu gewährleisten. Junge Backenzähne sind noch nicht vollständig mineralisiert und somit kariesanfällig. Außerdem weisen die Backenzähne häufig Vertiefungen auf den Kauflächen auf, in denen sich Bakterien leicht sammeln“, erläutert Dr. Dr. Lingohr.

Prophylaxe bei Erwachsenen
Bei entsprechender Pflege der Zähne im Kinder- und Jugendalter profitieren Erwachsene oft ein Leben lang davon. Mit zunehmendem Alter spielen jedoch andere Faktoren, wie Allgemeinerkrankungen oder Lebensgewohnheiten, eine immer entscheidendere Rolle hinsichtlich der Zahngesundheit. Zu den häufig auftretenden Zahnproblemen im Erwachsenenalter zählen Abnutzung durch mechanische Prozesse, etwa aufgrund falscher Putztechnik, Erosion durch säurehaltige Lebensmittel, Wurzelkaries, Mundschleimhauterkrankungen, Probleme mit dem Zahnhalteapparat sowie Parodontitis und Zähneknirschen. Um das Risiko für diese Krankheiten zu minimieren, sollten Erwachsene zweimal am Tag die Zähne putzen und nach dem Mittagessen einen zuckerfreien Kaugummi kauen.

Zu der täglichen Putzroutine sollte neben der Verwendung von Zahnseide auch die Benutzung einer Mundspüllösung sowie eines Zungenschabers gehören. Zusätzlich empfiehlt sich einmal in der Woche der Gebrauch eines Fluorid-Gels zur Stärkung des Zahnschmelzes. „Viele Menschen wissen gar nicht, dass ab dem 50. Lebensjahr auch das Risiko, an Mundhöhlenkrebs zu erkranken, signifikant steigt. Aus diesem Grund achte ich bei dieser Risikogruppe besonders auf Gewebeveränderungen“, so Dr. Dr. Lingohr.

Auch im Alter gesunde Zähne
Bei älteren Menschen steigt der Bedarf an Prävention, da freiliegende Zahnhälse zunehmend Probleme bereiten. Ein weiteres Problem, das bei jedem Zweiten im Alter auftritt, ist die Mundtrockenheit. Diese wirkt sich negativ auf die Zahngesundheit aus, weil sich durch den nachlassenden Speichelfluss und die hierdurch eingeschränkte Spülfunktion das Karies- und Parodontitisrisiko stark erhöht.

„Lässt sich ein Zahnersatz nicht mehr vermeiden, stellen Implantate mit festsitzendem oder herausnehmbarem Aufsatz eine hervorragende Lösung für Patienten dar. Damit später hierbei keine Druckstellen entstehen, messen wir vor der Anfertigung die Kieferbewegungen genau aus. Um eine bakterielle Entzündung des Kieferknochens, die sogenannte Periimplantitis, bei Implantaten zu vermeiden, müssen Patienten auch bei Implantaten sehr gewissenhaft bei der Zahnpflege sein“, erklärt Dr. Dr. Lingohr abschließend.
 
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.dr-lingohr.de