Weihnachtszeit mit schlimmen Folgen?

Was im Winter die Zahngesundheit bedroht

Ob rodeln gehen, Weihnachtsmärkte besuchen oder zu Hause Kekse naschen – vieles versüßt einem die kalten Wintermonate.

Für die Zähne bedeutet die besinnliche Zeit jedoch häufig eine große Belastungsprobe. So machen ihnen nicht nur der erhöhte Zuckerkonsum, sondern auch die unterschiedlichen Temperaturen zu schaffen.

Welche Zahnprobleme der Winter oftmals mit sich bringt und wie sich Beschwerden im Mund vermeiden beziehungsweise behandeln lassen, erläutert Dr. Christoph Sliwowski, Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf im St. Vinzenz-Krankenhaus.

Leckereien mit bitterem Beigeschmack

Wenn Glühwein, kalte Limonade oder der herzhafte Biss in den Lebkuchen ein schmerzhaftes Ziehen im Gebiss bewirkt, können verschiedene Ursachen dahinterstecken: „Meist sind freiliegende Zahnhälse, kleine Risse in der Zahnoberfläche, undichte Füllungen oder sogar Karies für den plötzlichen Schmerzreiz verantwortlich“, weiß Dr. Sliwowski und betont: „Ein wichtiges Signal, das andeutet, dass etwas nicht stimmt.“

Der Grund für die orale Reaktion auf Temperaturen oder Süßes ist daher meist eine Beschädigung des natürlichen Schutzmantels.

Im Falle von Karies zerstören zum Beispiel Bakterien die Zahnhartsubstanz. „Genauer gesagt produzieren die Mikroorganismen eine Säure, sobald sie den Zucker verstoffwechseln. Diese wiederum entmineralisiert den Zahnschmelz, sodass er porös wird und kariöse Löcher entstehen“, weiß Dr. Sliwowski.

Zahnlücken mit Folgen

Wer im Winter unglücklich stürzt, verliert manchmal einen oder sogar mehrere Zähne. Dabei entstandene Lücken können nicht nur die Optik, sondern auch die Ess- und Sprechfunktion verändern: Verlieren Zähne aufgrund der freien Stelle im Gebiss an Stabilität, entwickeln sich Fehlstellungen, die oftmals für Beeinträchtigungen sorgen.

Des Weiteren erschweren schiefe Zähne es, mit der Zahnbürste die Bakterien in den Zahnzwischenräumen zu beseitigen.

„Bleibt eine gründliche Reinigung aus, führen Ansammlungen von Keimen häufig zu Erkrankungen wie Parodontitis. Da außerdem in der Lücke der Druck durch das Kauen und Beißen ausbleibt, wird der Kieferknochen nicht mehr genügend stimuliert. Infolgedessen bildet er sich zurück und weitere Zähne verlieren an Halt. Deshalb sollten Zahnlücken auf jeden Fall rechtzeitig geschlossen werden“, betont Dr. Sliwowski.

Für eine genussvolle Zeit

Bei vorliegenden Zahnerkrankungen oder -verletzungen bedarf es professioneller Behandlungen durch Fachärzte. Diese versiegeln beispielsweise freiliegende Zahnhälse mit Fluoridlack, um einen künstlichen Schutzmantel zu bilden.

Liegt Karies vor, entfernen sie Plaque und kariöse Stellen und versiegeln entstandene Löcher. Im Falle einer Lücke setzen Fachärzte in der Regel Brücken oder Implantate ein. „Um die Weihnachtszeit gar nicht erst mit Zahnproblemen verbringen zu müssen, empfiehlt sich eine gute Vorsorge“, betont Dr. Sliwowski.

Das gelingt vor allem mit einer regelmäßigen und gründlichen Reinigung von Zähnen, Zahnzwischenräumen und Zunge.

„Beim Säubern sollte die Zahnbürste nicht zu fest aufgedrückt werden und eine Zahncreme mit wenig Schleifpartikeln zum Einsatz kommen, weil ansonsten mit der Zeit Putzdefekte entstehen“, rät der Experte. Ein weiterer Tipp: Fluoridhaltige Pasten machen den Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen Säuren.

Außerdem empfiehlt es sich, zwischen dem Verzehr und der Zahnreinigung 30 Minuten zu warten, damit der sensible Schmelz beim Schrubben nicht abgetragen wird.  „Für mehr Speichelfluss hilft es, zwischendurch Wasser zu trinken. Auf diese Weise kann der Speichel Speisereste wegspülen und Säuren neutralisieren“, erklärt Dr. Sliwowski abschließend.

Weitere Informationen unter www.zahnimplantat-klinik-duesseldorf.de