Zahnfeind Zigaretten

Warum Rauchen Karies und Parodontitis fördert

Obwohl die Zahl der Raucher in Deutschland stetig sinkt, greifen laut der Stiftung Gesundheitswesen immer noch rund 28 Prozent aller Einwohner regelmäßig zur Zigarette.

Dass diese Angewohnheit gesundheitliche Folgen hat, ist kein Geheimnis, allerdings unterschätzen viele den Risikofaktor für den Mundraum.

„Tabak und Teer färben nicht nur den Schmelz gelb, sie schädigen auch Gebiss und Zahnfleisch. Besonders das Risiko für Parodontitis steigt – bei Rauchern ist es 15-mal so hoch wie bei Nichtrauchern“, schildert Dr. Lutz Spanka, Master of Science für Implantologie und Dentalchirurgie sowie Kieferorthopädie im ZahnZentrum NordWest in Hude.

Tabak greift gesamten Mundraum an
Gelbliche Zähne stellen bei Rauchern keine Seltenheit dar, denn Nikotin lagert sich auf den Oberflächen ab und dringt tief in den Zahnschmelz ein. Daher hilft auch verstärktes Putzen nicht gegen diese Verfärbungen.

„Durch diese Ablagerungen steigt allerdings auch das Kariesrisiko, weil Bakterien sich auf ihren rauen Oberflächen besser absetzen als auf glattem Zahnschmelz“, erläutert Dr. Spanka.

Auch erhöht Rauchen das Risiko einer Parodontitis.

Zum einen liegt das daran, dass Nikotin die Adern verengt und sich deshalb die Durchblutung verringert. Es gelangen also weniger Nährstoffe in das Zahnfleisch und es kommt leichter zu Entzündungen.

Zum anderen trägt auch das insgesamt geschwächte Immunsystem dazu bei, da die Wundheilung länger dauert, weshalb Entzündungen am Zahnfleisch stärker ausfallen als gewöhnlich und sich schnell zu einer Parodontitis entwickeln.

Im schlimmsten Fall führt dies langfristig dazu, dass der Halteapparat an Stabilität verliert, Zähne sich lockern und sogar ausfallen.

Angepasste Zahnpflege
Zwar beseitigt auch eine gründliche Mundhygiene nicht alle Schäden, die durch Rauchen entstehen, sie hilft aber Problemen vorzubeugen. Zwei- bei dreimal tägliches Putzen – am besten 30 Minuten nach jeder Mahlzeit – beugt Zahnstein und -belägen vor. Auch dämpft es bei vielen die Lust auf die nächste Zigarette.

Wichtig: Weiche Borsten schonen das ohnehin gereizte Zahnfleisch.

Um den Zahnschmelz zu unterstützen, empfiehlt sich eine fluoridhaltige Paste. Auch bakterienhemmende Mundspülungen oder Kaugummis, welche den Speichelfluss anregen, helfen Bakterien zu bekämpfen und so Entzündungen vorzubeugen.

„Kontrollen beim Zahnarzt sollten mindestens zweimal jährlich stattfinden, genau wie Zahnreinigungen, welche verstärkt darauf abzielen, Ablagerungen auf den Zähnen zu entfernen“, empfiehlt Dr. Spanka.

Zwar hellen professionelle Zahnreinigungen die Oberflächen wieder leicht auf, aber gegen die unliebsame Verfärbung hilft nur ein Bleaching beim Experten.

Um alle möglichen Schäden gänzlich zu vermeiden, nutzt es jedoch nur, komplett mit dem Rauchen aufzuhören.

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