Schmerzschrittmacher: Hoffnung für chronische Schmerzpatienten

Schmerztherapie bei komplexen Krankheitsbildern wird individueller. Multimodale Behandlung und neueste intelligente Schrittmachertechnologie ermöglichen Schmerzlinderung.

Mehr als 15 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter chronischen Schmerzen und die komplexen Krankheitsbilder nehmen stetig zu.

Wenn klassische Behandlungen nicht ausreichen, können Schmerzschrittmacher – medizinisch auch Neuromodulationsverfahren genannt – eine wirksame Alternative sein. 

Diese Geräte funktionieren ähnlich wie Herzschrittmacher und senden elektrische Impulse an Nerven, um die Schmerzwahrnehmung zu verändern, ohne die Nerven zu schädigen. 

Die Zukunft dieser Therapie liegt in der intelligenten Anpassung an den Patienten. Während herkömmliche Systeme kontinuierlich gleichmäßige Impulse senden, können moderne Systeme körpereigene Signale in Echtzeit messen und die Behandlung individuell anpassen.

Die Schmerzschrittmacher-Therapie kommt als Monotherapie zum Einsatz, wenn alle konservativen und invasiven Verfahren versagen, etwa beim Persistierenden Spinal Pain Syndrom (PSPS), einer chronischen Schmerzerkrankung, die auch nach Wirbelsäulenoperationen bestehen bleibt. 

Neu und besonders interessant ist der kombinierte Einsatz als multimodale Schmerztherapie, bei der Schmerzschrittmacher z.B. mit Cannabinoiden oder Capsaicin-Pflastern ergänzt werden können. Damit lassen sich auch komplexe Krankheitsbilder wie die diabetische Polyneuropathie besser behandeln.

Das zeigt exemplarisch der Fall von Michael Z., 48, Medizintechniker aus München. Seine Nervenschmerzen wurden durch eine Diabetes-bedingte Polyneuropathie ausgelöst. 

Nach jahrelangen Schmerzen, in denen klassische Schmerzmittel kaum halfen und Opiate mit starken Nebenwirkungen wie Konzentrationsproblemen belasteten, konnte er dank einer Kombination aus Schmerzschrittmacher und einer Cannabinoidtherapie seine Schmerzen deutlich lindern. 

Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) 

Die DGS ist mit 4.013 Mitgliedern und 121 Schmerzzentren die führende Fachgesellschaft zur Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen. Ihr Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität von Schmerzpatienten – durch eine bessere Diagnostik und eine am Lebensalltag des Patienten orientierte Therapie. 

Mit Veranstaltungen wie dem Innovationsforum 2025 oder den Deutschen Schmerz- und Palliativtagen vom 19-21. März 2026 will die DGS praxisnahe Impulse setzen, den interdisziplinären Austausch fördern und die stetige Weiterentwicklung der Schmerz- und Palliativmedizin vorantreiben.

Wer gern mehr erfahren möchte, schaut bitte direkt unter Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. - https://www.dgschmerzmedizin.de/