Pflege bei Parkinson

Trotz Krankheit zu Hause leben

Erkrankt ein Angehöriger an Parkinson, fallen ihm alltägliche Aufgaben in der Regel immer schwerer. Ohne Unterstützung können Betroffene hauswirtschaftliche Tätigkeiten häufig nicht mehr erledigen, sie vergessen die Medikamenteneinnahme und auch ihre körperliche Aktivität nimmt stetig ab.

„Wollen Parkinson-Patienten ab einem fortgeschrittenen Stadium weiterhin zu Hause leben, brauchen sie ganzheitliche Unterstützung“, sagt Markus Küffel, diplomierter Gesundheitswissenschaftler, examinierter Krankenpfleger und Geschäftsführer der Pflege zu Hause Küffel GmbH.

Routine ist wichtig

Morbus Parkinson ist eine degenerative Erkrankung bei der aufgrund des Absterbens einer großen Anzahl von Nerven in einer bestimmten Region des Gehirns, der sogenannten Substantia nigra, ein Dopaminmangel entsteht.

Da Dopamin im Gehirn für die Feinabstimmung der Muskelbewegungen sorgt, kann der Körper diese nicht mehr regulieren.

Zu den typischen Symptomen gehören deshalb Bewegungsarmut, Muskelversteifungen, Zittern und Störungen der Haltungsstabilität.

Morbus Parkinson gehört zu den Erkrankungen ohne Aussicht auf vollständige Heilung, jedoch lassen sich Beschwerden medikamentös lindern und Krankheitsverläufe hinauszögern.

Leben Pflegebedürftige weiterhin in den eigenen vier Wänden, sollten sie diese so einrichten, dass sie sich möglichst selbstständig bewegen können. Dazu gehört zum Beispiel die Anbringung von Haltegriffen oder das Beseitigen von Stolperfallen wie Türschwellen und Teppichkanten.

Zudem sollten sie versuchen, der Bewegungsarmut entgegenzuwirken und trotz Krankheit aktiv zu bleiben, weil dies das Wohlbefinden und Selbstwertgefühl verbessert.

Auch feste Zeitpläne gelten für die meisten Betroffenen als wichtig. Denn diese Kontinuität sorgt nicht nur für einen geregelten Alltag, sondern wirkt sich auch positiv auf den seelischen Zustand des Patienten aus.

Da vielen Betroffenen häufig menschliche Geborgenheit fehlt, sie sich deprimiert fühlen und in fortgeschrittenen Fällen eine Demenz entwickeln können, vermittelt ihnen ein organisierter Tagesablauf Stabilität und Halt.

„Wenn Angehörigen die Betreuung allein jedoch nicht mehr möglich ist, sollte eine Betreuungskraft hinzugezogen werden“, weiß Markus Küffel. Mithilfe der sogenannten 24-Stunden-Pflege können Betroffene beispielsweise auch weiterhin in ihren eigenen vier Wänden leben.

Hilfe im Alltag

Um ihr Leben weitestgehend uneingeschränkt bestreiten zu können, sollten Betroffene auch ihren Tagesablauf mithilfe der Betreuungskraft krankheitsgerecht umgestalten. Dazu gehört eine aktivierende Pflege, die die Selbstständigkeit der Betroffenen fördert und zu einer verstärkten Mobilität und Linderung der Symptome führt.

Hierbei lassen sich motorische Fähigkeiten zum Beispiel durch routinierte Abläufe unterstützen, indem Betroffene versuchen, sich selbstständig anzuziehen oder eigenständig ihre Körperpflege zu betreiben. Aber auch kleine Hilfsmittel erleichtern den Alltag von Parkinson-Patienten wesentlich.

Dazu gehören zum Beispiel Gehhilfen, die es Betroffenen ermöglichen, sich selbstständig fortzubewegen. Aber auch massiveres Besteck oder spezielle Aufsätze für Schlüssel, damit diese sich trotz krankheitstypischen Zitterns einfach in das Schlüsselloch stecken lassen, sorgen für mehr Unabhängigkeit.

„Ziel der ganztägigen Betreuung ist es, einen weitestmöglichen Grad an Selbstständigkeit beim Pflegebedürftigen zu erhalten“, weiß Markus Küffel und betont: „Hierfür ist auch in der zwischenmenschlichen Kommunikation ein sensibler Umgang mit den Parkinson-Patienten gefragt.“ Betreuerinnen gehen behutsam auf die Betroffenen ein und integrieren sie mithilfe kleiner Aufgaben, wie Wäsche zusammenfalten, aktiv in den Alltag.

Weitere Informationen unter www.pflegezuhause.info