Pulmonale Metastasen minimalinvasiv behandeln: Methodenvergleich

Mikrowellenablation versus Radiofrequenzablation bei Lungenmetastasen?

Ein systematischer Review mit Metaanalyse über 6 Studien fand, dass Mikrowellenablation der Radiofrequenzablation zur Behandlung von pulmonalen Metastasen bei vollständigen Ablationsraten und Wiederauftreten von Krebs überlegen scheint. Mit Blick auf Gesamtüberleben und Sicherheitsprofil waren die Ansätze jedoch vergleichbar.

Mikrowellenablation ist eine Methode, bei der eine Sonde, geleitet durch ein bildgebendes Verfahren wie Ultraschall, zu einem Tumor geführt wird und dort lokalisiert Hitze abgibt, um das Tumorgewebe zu zerstören. Die Sonde kann, je nach Lage des Tumors, durch einen kleinen Schnitt in der Haut geführt werden. Dies nennt man dann eine perkutane Mikrowellenablation.

Die Radiofrequenzablation, auch als Hochfrequenzablation oder Thermoablation bezeichnet, ist ebenfalls eine minimalinvasive Methode, bei der der Tumor lokalisiert mit Hitze zerstört wird. In diesem Fall wird die Hitze durch elektrische Ströme erzeugt.

Die vorliegende Studie verglich nun mittels Metaanalyse über bisherige Untersuchungen die Wirksamkeit und Sicherheit von Mikrowellenablation und Radiofrequenzablation zur Behandlung von Lungenmetastasen.

Mikrowellenablation versus Radiofrequenzablation bei Lungenmetastasen?

Wissenschaftler führten einen systematischen Review in den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Embase und Cochrane Library durch, um relevante Studien mit Veröffentlichung bis Oktober 2023 zu ermitteln. Die Metaanalyse berücksichtigte Studien, die MWA and RFA zur Behandlung pulmonaler Metastasen verglichen.

Systematischer Review mit Metaanalyse über 6 Studien

Die Metaanalyse umfasste 6 Studien mit insgesamt 1 407 Ablationen. Die vollständige Ablationsrate war mit Mikrowellenablationen signifikant höher als mit Radiofrequenzablationen (Odds Ratio, OR: 2,41; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,33 – 4,37; p = 0,004). Es kam seltener zum Wiederauftreten von Tumoren mit Mikrowellenablation (OR: 0,27; 95 % KI: 0,08 – 0,94; p = 0,04).

Allerdings wurde kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen mit Blick auf Gesamtüberleben oder größere Komplikationen festgestellt.

Seltener Wiederauftreten und bessere vollständige Ablationsrate mit Mikrowellenablation, aber vergleichbares Gesamtüberleben

Die Autoren schließen, dass die Mikrowellenablation in bisherigen Studien der Radiofrequenzablation zur Behandlung von pulmonalen Metastasen mit Fokus auf vollständige Ablation und Wiederkehren des Krebses überlegen scheint. Mit Blick auf Gesamtüberleben und Sicherheitsprofil waren die Ansätze jedoch vergleichbar.

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Original Titel:
Effectiveness and safety of percutaneous microwave ablation and radiofrequency ablation in the treatment of pulmonary metastasis: A systematic review and meta-analysis

Autor:
Xu J, Xie Q, Ye X. Effectiveness and safety of percutaneous microwave ablation and radiofrequency ablation in the treatment of pulmonary metastasis: A systematic review and meta-analysis. J Cancer Res Ther. 2025 Sep 1;21(4):804-809. doi: 10.4103/jcrt.jcrt_2094_24. Epub 2025 Sep 4. PMID: 40905863.