Hautkrebs im Zeichen des Klimawandels
Die Erkrankungszahlen steigen weiter: Die Dermato-Onkologie stellt sich der Herausforderung
Hautkrebs ist weiter auf dem Vormarsch. Seit Jahren steigt die Zahl der Hautkrebs-erkrankungen immer weiter an und in den nächsten Jahren wird sie auch noch weiter ansteigen – späte Folgen eines allzu sorglosen Umgangs mit der Sonne und mangelnder Schutz vor den schädlichen UV-Strahlen. Eine medizinische, pflegerische und wirtschaftliche Herausforderung, die den 35. Deutschen Hautkrebskongress entscheidend prägen wird.
Vom 10.-13. September 2025 treffen sich bei dem renommierten Fachkongress in Essen nationale und internationale Experten zu einem intensiven Austausch.
„Im Fokus steht der gemeinsame Austausch, um an die bisherigen Fortschritte in Diagnostik und Therapie anzuknüpfen“, betonen Prof. Dr. med. Dirk Schadendorf, Prof. Dr. Elisabeth Livingstone, Prof. Dr. Selma Ugurel und Prof. Dr. Lisa Zimmer, Universitätsklinikum Essen, die gemeinsam die wissenschaftliche Tagungsleitung übernommen haben.
„Wir sind gespannt auf einen erkenntnisreichen und rundum inspirierenden Kongress!“ Vor allem geht es darum, die interdisziplinäre Behandlung der Patientinnen und Patienten mit interprofessionellen Teams weiter zu verbessern. Von der Grundlagenforschung bis hin zu Updates aus der klinischen Dermato-Onkologie mit neuen Therapieoptionen können die Teilnehmenden ihre Erfahrungen diskutieren und ihr individuelles Netzwerk erweitern.
Neben bekannten Referentinnen und Referenten mit herausragenden Vorträgen zu den neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Hauttumore hat auch der wissenschaftliche Nachwuchs den Kongress mit aktuellen Arbeiten aus Forschung und Klinik aktiv mitgestaltet und zu dem breiten Themenspektrum beigetragen.
Ein besonderes Kongress-Highlight sind internationale Gastredner wie Prof. Sapna Patel, University of Colorado mit dem Vortrag „Cooperative Group Melanoma Research – a United State of Progress“ und Prof. Bertrand Routy, Institut du Cancer Montréal, mit seiner Präsentation „The unexpected role of the gut microbica in melanoma“.
Mit Spannung wird auch der Vortrag „Die Dermatologie-Onkologie als interdisziplinärer Brückenbauer zwischen Klinik und Forschung“ von Prof. Reinhard Dummer, Universitätsspital Zürich, erwartet.
Es werden hochaktuelle Themen präsentiert, etwa in der Session „Künstliche Intelligenz – im klinischen Alltag angekommen?“ mit Prof. Elisabeth Livingstone, Essen, und Prof. Holger Hänßle, Heidelberg.
In wie vielen Bereichen die KI tatsächlich schon angewendet wird, zeigen auch Programmthemen wie „Schreibt den Arztbrief jetzt die KI?“ oder „Von der Biopsie zum Bate – Nutzung der KI in der digitalen Histopathologie“ sowie „KI in Krebsforschung und Diagnostik: morphomolekulare Vorhersagen und Pathologie“. Unter der Vielzahl interessanter Workshops – unter anderem für Niedergelassene Dermatologen und für onkologisches Pflegepersonal – gibt es auch einen zur „KI-Nutzung beim akademischen Schreiben“.
Ein weiteres brisantes Thema wird in der Sitzung „Hautkrebs im Zeichen des Klimawandels“ diskutiert. Wie können wir der Erkrankung entgegenwirken und uns vor UV-Strahlen schützen? Neben einem Vortrag zum „Klimawandel im Überblick“ (Dag-Ole Ziebell, Hannover) gibt es „Fakten und Mythen zu Sonnenschutzmitteln“ (Dr. Thomas Breakell, Erlangen), Neues zur „Entwicklung der Hautkrebs-Inzidenz und Vorschläge zum risikoadaptierten Hautkrebs-Screening“ (Prof. Alexander Katalinic, Lübeck).
Alle Informationen sowie das Tagungsprogramm unter: www.ado-kongress.de
Hintergrund:
Der Deutsche Hautkrebskongress ist eine Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. Er ist der wichtigste deutschsprachige Kongress zu dermato-onkologischen Themen und dient dem Austausch des Fachpublikums zum aktuellen Wissensstand in der Hautkrebsforschung und -therapie.
Hautkrebs ist immer noch die häufigste Krebserkrankung in Deutschland mit der größten Steigerungsrate – trotz der immensen medizinischen Fortschritte der letzten Jahre. Die Zahl der Neuerkrankungen hat sich in den letzten zehn Jahren auf rund 308.800 im Jahr verdoppelt. Dafür werden UV-bedingte Hautschäden aufgrund intensiver Sonnenexposition in der Kindheit und Jugend mit verantwortlich gemacht. Jährlich gibt es 160.700 Neuerkrankungen beim Basalzellkarzinom, 105.800 beim kutanen Plattenepithelkarzinom und beim Melanom 42.300 Neuerkrankungen.
Die ADO (Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie der DKG und der DDG) organisiert Fortbildungen, Forschungsprojekte und klinische Studien, um die Qualität der dermato-onkologischen Patientenversorgung in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu verbessern und die wissenschaftliche Zusammenarbeit zu fördern. Ein wichtiger Fokus liegt auf der Erarbeitung diagnostischer und therapeutischer Leitlinien zu verschiedenen Hautkrebsarten.