Krebs: Selbstwirksam werden

... Informationen zum Patienten-Arzt-Forum, das am 10. Mai 2014 in der Urania in Berlin stattfand

Wie Patienten den Verlauf der Krebserkrankung selbst beeinflussen können, zog sich als roter Faden durch das Patienten-Arzt-Forum der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr in Berlin.

Jeder Mensch verfügt über ein riesiges Potenzial, Krisen wie eine Krebserkrankung zu meistern.

Was kann ich selbst für mich tun?
Diese drängende Frage stellen sich alle Krebspatienten.

Bin ich passives Opfer oder verfüge ich über eigene Kräfte?
Selfempowerment und Selbstwirksamkeit stellte Prof. Dr. med. Nagel in den Mittelpunkt seines Vortrags auf dem Patienten-Arzt-Forum der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr (GfBK) am Samstag in Berlin.

„Leben Sie weiter wie bisher", sei eine häufige Antwort von Medizinern.

Diese Antwort hält der ehemalige Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft für fatal. „Patienten empfinden ganz anders.

Sie sagen:
Weil ich so und so gelebt habe, bin ich krank geworden – und möchten die eigenen Kräfte mobilisieren"

„Jeder Mensch hat ein riesiges Potenzial, Krisen wie eine Krebserkrankung zu meistern", so Prof. Dr. Nagel.

Die Schulmedizin leugne die Selbstheilungskräfte weitgehend, weil es keine prognostischen Studien dazu gebe.

„Wir Mediziner glauben uns nur sehend, wenn wir doppelblind vorgehen", ergänzte Nagel humorvoll selbstkritisch in Anspielung auf die Standards medizinischer Forschung.

Patientenkompetenz werde von der Medizin des 21. Jahrhundert sträflich vernachlässigt.

„Wem gehört die Krankheit, der Medizin oder dem Patienten? fragte Nagel provokant.

In der modernen Hochleistungsmedizin seien Patienten zu Objekten geworden. „Wir dienen dem Patienten und nicht umgekehrt", kritisierte er.

Zur Rolle des Arztes gehöre, die Patienten dabei zu unterstützen, die eigenen Heilkräfte aufzuspüren und zu nutzen.

„Kommunikation kann zu einem komplementären Wirkmittel für die Behandlung werden", sagte Prof. Dr. Hartmut Schröder in seinem Vortrag über die heilende Kraft der Sprache. Das gelte zum einen für die Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten.

Traut der Arzt dem Patienten die Gesundung vor, vermittelt er Zuversicht und Vertrauen in dessen Selbstwirksamkeit?

Das gelte auch für den inneren Dialog.
„Die eigenen Gedanken, Gefühle, Erwartungen, selbst bestimmte Wörter können einen Einfluss auf den Verlauf von Erkrankungen haben."

Verantwortung für sich übernehmen
Wie ein roter Faden zog sich das Thema Selbstverantwortung durch das eintägige Forum mit Vorträgen, Seminaren und Kursen, an dem etwa 400 Patienten, Angehörige und Therapeuten teilnahmen.

„Menschen sind bereit, ganzheitlich zu denken und Verantwortung für sich zu übernehmen", sagte Dr. med. György Irmey, der Ärztliche Direktor der Gesellschaft für Biologischen Krebsabwehr.

Vom ersten Schock, den vielen gutgemeinten Ratschlägen von Angehörigen und Freunden bis zu den Standardtherapien der Onkologie.

Immer stellten sich Krebspatienten die Frage:
Was ist das Richtige für mich? Dafür gebe es kein Patentrezept, so Dr. Irmey weiter, sondern einen ganz individuellen Weg der Krankheitsbewältigung.

Darüber berichteten in einem der Seminare am Nachmittag Menschen, die nach einer Krebserkrankung wieder gesund sind.

  • „Ich habe in meinem Leben aufgeräumt", sagte eine;

  • „ich habe begonnen, mehr auf mich zu achten und weniger funktionieren zu müssen", eine andere.

  • „Ich habe gelernt, die Fäden meines Lebens selbst in die Hand zu nehmen. Krebs sei Dank."

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