Habe ich ein Ekzem? Und wie lässt es sich behandeln?

... Informationen aus dem  medizinischen Ratgeber von Zava

ls Ekzem bezeichnet man Schädigungen der Oberhaut, durch die es zu Rötungen, Bläschen, Krusten und Schuppen auf der Haut kommen kann.

Ein Ekzem ist keine eigenständige Diagnose, sondern ein Oberbegriff für diese Hautveränderungen.

Ekzeme können als einmalige Reaktion auf einen reizenden Stoff auftreten oder aber auch ein Zeichen für eine zugrundeliegende Erkrankung sein.

Ekzeme gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern der Haut und fast jeder Mensch leidet mindestens einmal im Leben daran.

Neben dem sichtbaren Ausschlag können Ekzeme durch Begleitsymptome wie Schmerzen oder Juckreiz in schweren oder häufig wiederkehrenden Fällen einen großen Leidensdruck auf die Betroffenen haben.

Die Online-Arztpraxis Zava erklärt, wie Ekzeme erkannt werden können, wie sie behandelt werden und wann ein Arzt aufgesucht werden sollte.

Ekzem erkennen

Ein Ekzem kann am Aussehen der betroffenen Haut sowie an der Art des Auftretens erkannt werden.

Typische Merkmale von akuten Ekzemen sind:

  • eine oft scharf begrenzte Hautrötung

  • kleine oder größere Blasen an der betroffenen Hautstelle, die mit klarer Flüssigkeit gefüllt sind. Im weiteren Verlauf können die Bläschen aufplatzen, wodurch das Ekzem feucht wird;

  • bei chronischen Ekzemen oder bestimmten Auslösern kommt es eher zu Pusteln und Knötchen als zu Bläschen

  • Juckreiz, Schmerzen oder Brennen des Ausschlags

  • plötzliches Auftreten ohne Vorwarnzeichen

  • Krusten- und Schuppenbildung während der Abheilung

  • Bei chronischen Ekzemen kann es außerdem zu einer Verdickung und einer gröberen Textur der Haut (Lichenifikation) kommen,

  • dafür treten die Symptome eines akuten Ekzems in vielen Fällen schwächer auf.

Ekzeme können generell überall am Körper auftreten, unter anderem in Hautfalten, an den Gliedmaßen oder im Gesicht.

Manche Körperstellen, zum Beispiel die Hände, sind häufiger von Ekzemen betroffen, etwa durch beruflich bedingten Kontakt mit Allergenen oder reizenden Stoffen, häufiges Händewaschen oder langes Tragen von Handschuhen.

Behandlung und Hautpflege
Ekzeme lassen sich oft gut behandeln. In den meisten Fällen ist eine Kombination aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Methoden empfehlenswert.

  • Behandlung mit Salben:
    Vor allem die Behandlung mit Kortikosteroidsalben hat einen hohen Stellenwert in der Therapie von Ekzemen. Diese Salben, häufig etwas ungenau als Kortisoncremes bezeichnet, haben eine gute Wirksamkeit bei der Abheilung akuter Ekzeme. Auch Basiscremes zur Hautpflege und Teebaumsalben werden eingesetzt.

  • Innere Behandlung mit Kortikosteroiden:
    Kortikosteroide können auch innerlich (systemisch) in Form von Tabletten angewendet werden. Diese Anwendung ist sehr effektiv, aber aufgrund des höheren Nebenwirkungsrisikos nur für schwere oder häufig wiederkehrende Ekzeme vorgesehen.

  • Behandlung mit Antihistaminika:
    Antihistaminika sind Medikamente, die antiallergisch wirken, Juckreiz lindern und zudem schläfrig machen können. Sie werden daher vor allem bei Ekzemen eingesetzt, die durch allergische Reaktionen ausgelöst wurden. 

  • Immunmodulatoren und Immunsuppressiva:
    Wirkstoffe, die Immunreaktionen ändern (Immunmodulatoren) oder unterdrücken (Immunsuppressiva) sind hochwirksame Substanzen gegen Ekzeme, unter anderem gegen das atopische Ekzem. Sie werden vor allem in Fällen angewendet, in denen andere Therapieversuche keine oder nur eine unzureichende Besserung gebracht haben.

  • Lichttherapie:
    Die Lichttherapie wirkt entzündungshemmend. Bei Ekzemen wird häufig eine sogenannte Psoralen-UV-A-Therapie (PUVA) eingesetzt. Dabei wird der Wirkstoff Psoralen (macht die Haut lichtempfindlicher) zum Beispiel in Form von Bädern auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und anschließend mit UV-Licht bestrahlt. Lichttherapie sollte nur nach Anweisung des Arztes angewendet werden.

  • Behandlung mit Antibiotika:
    Die Anwendung von Antibiotika ist nur sinnvoll, wenn eine bakterielle Infektion des Ekzems, zum Beispiel mit Staphylokokken vorliegt. Bakterielle Infektionen treten bevorzugt bei Ekzemen mit offenen Wunden auf. Solche Wunden entstehen in vielen Fällen durch Aufkratzen der juckenden Ekzeme (Kratzexkoriationen) und bieten Bakterien optimale Eintrittspforten. Anzeichen für eine bakterielle Infektion können Überwärmung, Schwellung und Eiter im Bereich des Ekzems sein.

  • Hausmittel:
    Es gibt für die meisten Hausmittel keine verlässlichen Daten zur Wirksamkeit bei Ekzemen. Eine gewisse lindernde und abheilende Wirkung scheinen Teebaum-Präparate zu haben, zum Beispiel Teebaumölsalben. Auch Olivenöl und Kürbisöl können bei Ekzemen zu einer Verringerung der Beschwerden führen.

  • Die richtige Hautpflege:
    Sanfte, unterstützende Hautpflege ist als Basistherapie bei allen Ekzemen ein wichtiger Therapiebestandteil. Dazu gehören die Anwendung von rückfettenden bzw. Basiscremes und der Verzicht auf stark entfettende oder austrocknende Reinigungsprodukte wie aggressive Seifen. Stattdessen empfiehlt sich die Verwendung hautneutraler, milder Waschlotionen.

Wann zum Arzt
Nicht jedes Ekzem muss zwangsläufig ärztlich abgeklärt werden.

Wer einmalig ein leichtes Ekzem bei sich bemerkt, kann zunächst einige Tage abwarten, ob es von selbst abheilt. Man kann mit schonender Hautpflege sowie gegebenenfalls mit Hausmitteln die Heilung unterstützen.

Wenn das Ekzem durch Kontakt mit einem Allergen oder einem reizenden Stoff ausgelöst wurde, ist es wichtig, weiteren Kontakt zu diesem Stoff vollständig zu vermeiden.

Falls das Ekzem nach einigen Tagen, spätestens nach ein bis zwei Wochen, immer noch in gleicher Intensität vorhanden ist oder sich in der Zwischenzeit verschlimmert, sollte dennoch ein Gespräch mit einem Arzt geführt werden, um die Ursache zu finden und bei Bedarf eine systematische Behandlung einleiten zu können.

Auch bei häufig wiederkehrenden Ekzemen sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Eine bestimmte Grenze, ab welcher Häufigkeit ein Arztbesuch notwendig ist, gibt es nicht. Vielmehr sind der individuelle Leidensdruck sowie die Schwere der Symptome ausschlaggebend.

Welcher Arzt ist der beste Ansprechpartner?
Der erste Ansprechpartner bei Ekzemen ist üblicherweise der Hausarzt.

Viele Ekzeme lassen sich bereits ohne spezialisierte Untersuchungen sicher erkennen und mit einfachen Mitteln wie Cremes gut behandeln.

Falls nötig, kann Ihr Hausarzt Sie an einen Hautarzt überweisen. 

Neben niedergelassenen Ärzten ist die Diagnose von Ekzemen in den meisten Fällen auch durch Online-Arztpraxen problemlos möglich.

Voraussetzung dafür ist lediglich eine Webcam bzw. Kamera mit ausreichender Bildqualität sowie eine gute Beleuchtung, um aussagekräftige Bilder des Ekzems zeigen zu können.

Eine weitere Möglichkeit ist die Foto-Diagnose.
Bei Zava laden Patienten zwei Fotos der betroffenen Hautpartie über eine sichere Verbindung hoch und beantworten ein paar einfache Fragen zu dem individuellen Hautproblem. Einer der Ärzte wird eine Ersteinschätzung, Diagnose oder Handlungsempfehlung geben.

Weitere Informationen zu Ekzemen finden Sie im medizinischen Ratgeber der Online-Arztpraxis Zava. Alle Texte sind medizinisch geprüft und werden laufend an den aktuellen Forschungsstand angepasst: https://www.zavamed.com/de/ekzem.html

Über Zava
Zava ist mit über 1 Million Beratungen und Behandlungen führender Anbieter telemedizinischer Leistungen in Deutschland. Europaweit wurden seit 2011 über 5 Millionen Konsultationen für Patientinnen und Patienten aus Deutschland, Großbritannien, Irland und Frankreich durchgeführt.

Ärzte beraten und behandeln zeit- und ortsunabhängig per Internet, Telefon- und Video-Sprechstunde. Medikamente können in der Apotheke vor Ort abgeholt oder per Versandapotheke zum Patienten nach Hause geschickt werden.

Über das Tochterunternehmen Medlanes werden zusätzlich Hausbesuche sowie priorisierte Praxistermine mit einem Netzwerk von mehr als 200 Ärzten angeboten. Mit der KBV-zertifizierten Videokonsultationssoftware sprechstunde.online können Videokonsultationen für gesetzlich Versicherte angeboten werden. Aktuell nutzen das Angebot rund 12.000 Ärzte und weitere medizinische Leistungserbringer.

Die Online-Arztpraxis Zava wurde von David Meinertz (CEO) gegründet und beschäftigt rund 200 Mitarbeiter an den Unternehmensstandorten in Berlin (Medlanes), Essen (sprechstunde.online), Hamburg, Dublin und London.

Über www.zavamed.com/de  werden über 35 krankheitsspezifische Sprechstunden aus den Bereichen Allgemeinmedizin, Dermatologie, Innere Medizin, Männer- und Frauengesundheit sowie der Reisemedizin per Anamnesebogen oder Foto-Diagnose angeboten.

Für weitergehende Diagnostik verschickt Zava Testkits, die Patienten nach Probeentnahme ans Labor senden.

Ergänzend zur Online-Arztpraxis können über die Zava-App direkte Arzt-Patienten-Gespräche per Video oder Telefon in Deutschland gebucht und durchgeführt werden. Patienten erhalten für Medikamente elektronische Rezepte; auch Gesundheits-Apps können verschrieben werden.