In kleinen Schritten zurück ins Leben

Stürze im Alter individuell behandeln

Ein falscher Schritt – schon ist es passiert.

Besonders mit fortschreitendem Alter kommt es häufiger zu Stürzen, bei älteren Menschen haben diese oft schwerwiegende Folgen. Knochenbrüche und eingeschränkte Bewegungsfähigkeit zählen oft zu den auftretenden Komplikationen.

Da aufgrund des demografischen Wandels die Zahl der älteren Menschen ansteigt, passt sich auch die Medizin immer mehr den speziellen Bedürfnissen an.

Das Petrus-Krankenhaus Wuppertal eröffnete daher im März 2016 ein AltersTraum-Zentrum, kurz ATZ. Dieses wurde im selben Jahr erfolgreich zertifiziert – als eines von insgesamt 40 Zentren dieser Art in Deutschland.

Mittlerweile gibt es rund 100 dieser Zentren, dabei wurde das Petrus-Krankenhaus Wuppertal in diesem Jahr erneut zertifiziert.

„In unserem ATZ arbeitet ein Team aus Ärzten, Pflegekräften, Physiotherapeuten und Sozialarbeitern, die auf die Gesundheit von älteren Patienten spezialisiert sind, eng zusammen. Damit bildet es einen wichtigen Baustein bei der umfassenden Versorgung von körperlichen und seelischen Erkrankungen im Alter. Die zum Teil hochaltrigen Patienten werden interdisziplinär behandelt, so dass  sie nach ihrem Krankenhausaufenthalt wieder ein möglichst eigenständiges Leben führen können“, erklärt Dr. Matthias Nossek, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und Leiter des AltersTrauma-Zentrum des zum Klinikverbund St. Antonius und St. Josef gehörenden Petrus-Krankenhaus Wuppertal.

Rundum versorgt
Alte Menschen leiden häufiger an Gleichgewichtsproblemen, Herzrhythmusstörungen oder Muskelschwäche.

Dies bedingt wiederum, dass die Sturzrate im Alter ansteigt und sie unvorhergesehene Unfälle erleiden. Diese entstehen nicht nur vermehrt aus Alltagssituationen heraus, sondern führen auch häufiger zu Knochenbrüchen als bei jungen Menschen.

Der Grund dafür liegt im natürlichen Alterungsprozess der Knochen, durch den die Knochendichte mit den Jahren abnimmt. Kommt es zu einem schweren Sturz, gilt es frühzeitig, möglichst bereits in der Notaufnahme, die Diagnostik und Therapie individuell auf die Bedürfnisse von Senioren auszurichten.

Dr. Nossek erklärt: „Vor allem minimalinvasive Techniken stellen sich als geeignete Verfahren nach Unfällen heraus, da sie geringere Auswirkungen auf den Organismus, wie beispielsweise das Herz, haben und Patienten sich danach rascher erholen.“ Darüber hinaus sollten Spezialisten, wie Unfallchirurgen und Geriater, für eine Rundumversorgung sorgen.

Vorbeuge möglich
Zwar bedeuten auch langwierige Krankheiten eine Belastung für Betroffene, aber vor allem bei Unfällen spielt nicht nur die physische Regeneration eine Rolle, sondern auch die psychische. Besonders ältere und hochaltrige Personen haben Angst vor Operationen und davor, dass sie nicht den gewünschten Erfolg bringen.

Noch vor einigen Jahren bedeuteten Operationen bei älteren Menschen ein erhöhtes Risiko, nicht mehr in die alltägliche Umgebung zurückkehren zu können.

Auch heute noch ziehen sich ältere Menschen deshalb häufig zurück und versuchen vermeintlich gefährliche Situationen, wie Spaziergänge oder den Besuch bei Freunden, zu vermeiden. Sie sollten jedoch selbst frühzeitig Maßnahmen ergreifen, die das Risiko von Stürzen minimieren.

„Gymnastikübungen trainieren sowohl Ausdauer als auch Beweglichkeit. Beispielsweise können Kniebeugen, bei denen Betroffene nur zur Hälfte in die Knie gehen, sowohl die Gelenke trainieren als auch den Gleichgewichtssinn schulen“, so Dr. Nossek.

Allerdings sollten ältere Menschen darauf achten, sich nicht zu überfordern und gegebenenfalls einen Arzt zu konsultieren.

Weitere Informationen unter www.petrus-krankenhaus-wuppertal.de