Erste Chikungunya-Fälle in Spanien
CRM Centrum für Reisemedizin rät zu effektivem Mückenschutz
Presseberichten zufolge sind drei isländische Touristen nach ihrer Rückkehr aus Spanien an Chikungunya erkrankt. Die Familie hatte sich im Mai in der Provinz Alicante an der Costa del Sol aufgehalten. Es sind die ersten lokalen Infektionen in Spanien. Nach Angaben der Behörden wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Einen Impfstoff gibt es bisher nicht. Das CRM Centrum für Reisemedizin rät Reisenden in den Mittelmeerregionen daher zu sorgfältigem Mückenschutz.
Die asiatischer Tigermücke Aedes albopictus ist als Hauptüberträger des Erregers inzwischen auch in beliebten europäischen Urlaubszielen verbreitet. Dazu gehören neben Spanien auch Kroatien, Frankreich, Griechenland, Italien, Malta und die Türkei.
„„In der Vergangenheit gab es schon mehrfach Ausbrüche von Chikungunya in Europa, zuletzt 2017 im italienischen Latium. Die Infektion von isländischen Urlaubern mit Chikungunya an der Costa Brava Spaniens ist daher nicht wirklich überraschend“, kommentiert Professor Dr. med. Tomas Jelinek. Schon länger sein bekannt, dass dort Tigermücken vorkommen. „Man wird immer wieder mit Infektionen von Urlaubern am Mittelmeer rechnen müssen.“
Lange Zeit trat Chikungunya-Fieber vorwiegend in Afrika, Südostasien, dem indischen Subkontinent und auf den Inseln im Indischen Ozean auf, dann auch in Süd- und Mittelamerika. Nur vereinzelt trugen Touristen das Chikungunya-Virus in andere Länder.
Betroffene können vier bis sieben Tage nach der Infektion hohes Fieber bekommen. Weitere Symptome sind starke Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Hautausschlag oder Kopf-schmerzen.
„Ärzte sollten bei Urlaubern aus Spanien und dem weiteren Mittelmeerraum in jedem Fall auch eine Infektion mit Chikungunya in Betracht ziehen“, sagt Professor Jelinek.
Die meisten Patienten erholen sich nach wenigen Tagen von selbst wieder. Bei Säuglingen, älteren Menschen oder chronisch Kranken kann es jedoch zu schweren Komplikationen wie einer Leber- oder Herzmuskelentzündung kommen.
Einen Impfstoff oder eine gezielte Therapie gibt es bisher nicht.
„Reisende ans Mittelmeer sollten deshalb auf umfassenden Mückenschutz achten– sowohl tagsüber als auch nachts“, rät der Reisemediziner.
Tagsüber hilft helle und geschlossene Kleidung eher die Mücken fernzuhalten als dunkle. Da Moskitos durch dünne Materialien hindurchstechen können, ist es sinnvoll, feines Gewebe zusätzlich mit einem Insektenschutz zu imprägnieren. Für freie Hautstellen empfehlen sich mückenabweisende Mittel mit dem Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid) in einer Konzentration ab 30 Prozent. Moskitonetze über dem Schlafplatz und an Fenstern und Türen sind abends und nachts als Schutz vor den Insekten ratsam.
Über das CRM
Das CRM Centrum für Reisemedizin trägt als unabhängiges, anerkanntes Fachinstitut Informationen über Infektions- und andere relevante Gesundheitsrisiken aus aller Welt zusammen und wertet sie aus. Ärzte und Apotheker können auf die daraus entwickelten Fachinformationsdienste für ihre reisemedizinische Gesundheitsberatung zurückgreifen– etwa auf das jährlich erscheinende Standardwerk „CRM Handbuch Reisemedizin“.
Das CRM ist außerdem der führende Anbieter von Seminaren zur Reise- und Tropenmedizin, die von Landesärzte- und Apothekerkammern als Fortbildungsmaßnahmen anerkannt und mit Punkten bewertet werden.
Das CRM Centrum für Reisemedizin wurde 1988 gegründet und gehört seit 2005 zur Thieme Verlagsgruppe. Weitere Informationen dazu finden Sie direkt unter www.crm.de