Wertvolle Tipps für die schwache Blase Diagnose Harninkontinenz

Millionen Frauen in Deutschland haben Probleme mit ihrer Blase.

Was dann hilft und den Alltag erleichtert, erklärt der Ratgeber aus Ihrer Apotheke mit zehn Tipps.

Blasenschwäche,
Mediziner sprechen von Harninkontinenz, ist sehr belastend. Frauen sind wesentlich häufiger betroffen als Männer. Nach der Menopause steigt das Risiko für Blasenschwäche. 

Weit verbreitet ist die Belastungsinkontinenz.
Typisch dafür: Beim Husten, Niesen, Lachen oder Tragen schwerer Lasten geht ungewollt Urin verloren. Ursache ist oft ein schwacher Beckenboden. Von der Belastungs- unterscheidet sich die Dranginkontinenz. Hier spüren Betroffene ganz plötzlich einen starken Harndrang, obwohl die Blase noch gar nicht richtig voll ist. Der Urin geht blitzschnell ab – oft, ehe man die Toilette erreichen kann. Frauen leiden oft unter einer Mischform aus Belastungs- und Dranginkontinenz. 

Die gute Nachricht:
Es gibt Hilfe – Blasenschwäche ist behandelbar! Betroffene sollten sich möglichst frühzeitig einem Arzt anvertrauen, um eine passgenaue Therapie zu bekommen. Zudem können Frauen im Alltag vieles tun, um die Blase zu unterstützen und ihre Lebensqualität zu steigern.     Beckenboden stärken Spezielle Beckenbodengymnastik unter fachlicher Anleitung trainiert und stärkt die Muskulatur. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Frauenarzt oder der Krankenkasse danach. Physiotherapeuten, Volkshochschulen, Fitnessstudios und Sportvereine bieten Beckenbodentraining an. 

Diskrete Begleiter  
Saugstarke, geruchsneutralisierende Inkontinenzhilfen sorgen für Sicherheit und bieten hohen Tragekomfort. Für jede Ausprägung von Harninkontinenz gibt es in der Apotheke die passenden Helfer – zum Beispiel Einlagen, die direkt auf der Unterwäsche oder mit einer speziellen Fixierhose befestigt werden. Sie sind für leichte bis mittelschwere Blasenschwäche geeignet. Bei stärkeren Ausprägungen kommen sogenannte Pants infrage, die wie Unterwäsche an- und ausgezogen werden. Normale Damenbinden für die Monatsblutung sind bei Blasenschwäche ungeeignet. Ein Grund: Urin ist wesentlich dünnflüssiger als Blut. 

Gewicht reduzieren 
Übergewicht belastet die Blase und ist oft mitverantwortlich für Harninkontinenz. Deshalb gilt: Reduzieren Sie Ihr Gewicht. Eine gute Diätstrategie mit ausgewogener Kost und viel Bewegung führen zum Ziel.  

Viel trinken
Um kein Missgeschick zu riskieren, trinken betroffene Frauen oft sehr wenig. Das ist falsch, wissen Experten. Alle Organe und Zellen des Körpers sind auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr angewiesen. Hinzu kommt: Wer zu wenig trinkt, riskiert Harnwegsinfektionen. Und die wiederum können Blasenschwäche begünstigen.  

Dabei sein  
Urlaub machen, Feste feiern, Freunde treffen – Blasenschwäche darf kein Grund sein, auf ein aktives, erfülltes Leben zu verzichten. Zuverlässige Inkontinenzhilfen und eine vorausschauende Planung sorgen für ein Plus an Sicherheit. Bringen Sie zum Beispiel in Erfahrung, wo Sie unterwegs Toiletten finden, packen Sie vorsichtshalber Ersatzunterwäsche und Einmalwaschlappen in die Handtasche und stecken Sie Kleingeld für öffentliche WCs ein.  

Die Blase trainieren 
Vor allem bei Dranginkontinenz kann ein spezielles Blasentraining viel bewirken: Dabei werden die Abstände zwischen den Toilettengängen schrittweise vergrößert. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt, ob ein solches Training für Sie sinnvoll ist. 

Unterstützung aus der Natur 
Bei leichterer Blasenschwäche können pflanzliche Präparate zur Stärkung der Blasenfunktion oder zur Beruhigung der überaktiven Blase hilfreich sein. Sie wirken mit Heilpflanzen wie Arzneikürbis, Hopfen und Goldrutenkraut. Lassen Sie sich bitte in der Apotheke beraten. 

Sport treiben 
Walken, Pilates, Yoga, Gymnastik und Co.: Sport ist Balsam für den Körper. Bewegung fördert die Durchblutung, kräftigt die Muskeln und steigert die körperliche Fitness – das kommt auch Ihrer Blase zugute. Verzichten Sie aber besser auf Sportarten, die den Beckenboden stark belasten, etwa auf Joggen, Tennis und Aerobic. 

Stress abbauen  
Stress kann Probleme mit der Blase verstärken. Steuern Sie mit Entspannungsübungen wie Progressiver Muskelentspannung und Autogenem Training dagegen. Gönnen Sie sich regelmäßig Auszeiten und Erholungspausen. 

Auch Männer sind betroffen!
Harninkontinenz gilt zwar als typisches Frauenleiden, doch auch Männer kann es treffen. Oft ist eine gutartig vergrößerte Prostata für die schwache Blase verantwortlich. Wichtig ist es in jedem Fall, mit dem Hausarzt oder Urologen offen zu sprechen. Denn auch für Männer gilt: Blasenschwäche kann heute gut therapiert werden. Und auch für sie gibt es anatomisch speziell geformte Inkontinenzeinlagen. 

Weitere interessante Themen finden Sie im Ratgeber aus Ihrer Apotheke, der ab dem 1. Februar kostenlos in der Apotheke bereitliegt.