Advent, Advent – der Rücken brennt
Wenn Weihnachten den Körper aus dem Gleichgewicht bringt
Plätzchen, Punsch und Rückenschmerz.
Während der Duft von Keksen und Glühwein durch die Häuser zieht, kommt die Wirbelsäule in diesen Wochen häufig aus der Balance. Zwischen Geschenkebergen, Küchenschlachten und langen Sofastunden gerät die Muskulatur schnell an ihre Grenzen.
„Weihnachten ist für viele keine Zeit der Ruhe, sondern ein Marathon aus Sitzen, Heben und Schleppen“, sagt Dr. Munther Sabarini, Neurochirurg und Gründer der Avicenna Klinik Berlin. „Der Rücken ist oft das erste Warnsignal, wenn Körper und Seele überfordert sind.“
Regelmäßige Bewegung und kurze Momente der Entspannung entlasten die Wirbelsäule – auch in der hektischsten Zeit des Jahres.
Festtagspflichten und Haltungsschäden
So besinnlich die Adventszeit klingen mag – für das Rückgrat ist sie alles andere als entspannend. Stundenlanges Plätzchenbacken am Küchentisch, Geschenkverpacken im Schneidersitz auf dem Boden oder das Balancieren schwerer Einkaufstüten führen zu stetigen Fehlbelastungen. Dabei geraten die Bandscheiben unter Druck und die Rückenmuskulatur arbeitet mehr, als ihr guttut.
„Diese Daueranspannung führt schnell zu Schmerzen im Lendenbereich“, erklärt Dr. Sabarini. „Gerade im Winter, wenn die Muskeln ohnehin weniger durchblutet sind, reagieren sie besonders empfindlich.“
Denn um Wärme zu speichern, ziehen sich die Blutgefäße bei Kälte zusammen – die Muskulatur wird dadurch schlechter mit Sauerstoff versorgt und wird schneller steif.
Schritt für Schritt durch die Feiertage
Bewegung ist daher das einfachste und wirksamste Rezept gegen Rückenschmerzen. „Sie fördert die Durchblutung, stärkt die Rumpfmuskulatur und versorgt die Bandscheiben mit ausreichend Nährstoffen“, erläutert Dr. Sabarini. „Schon wenige Minuten lockeres Gehen pro Tag – etwa bei einem Spaziergang nach dem Essen oder einem Gang über den Weihnachtsmarkt – können spürbar helfen.“
Auch beim Tragen und Heben lohnt sich Achtsamkeit
Wer schwere Taschen oder Geschenke mit geradem Rücken und leicht gebeugten Knien hebt, verteilt die Last gleichmäßig auf Muskeln und Gelenke. Kleine Aktivitätspausen, leichtes Dehnen oder Schulterkreisen sorgen für Beweglichkeit – so lässt sich vielen Rückenschmerzen vorbeugen, bevor sie entstehen.
Anspannung unterm Weihnachtsbaum
Neben körperlicher Belastung spielt auch die Psyche eine entscheidende Rolle. Wer von To-do-Listen, Familienerwartungen und Geschenkideen geplagt ist, spannt oft unbewusst die Schultern an. Der Körper reagiert auf emotionalen Druck mit erhöhter Muskelspannung, besonders im Nacken- und Lendenbereich.
Die Folge: steifer Rücken, Kopfschmerzen, manchmal sogar Schwindel.
„Unser Nervensystem arbeitet wie ein Verstärker“, erklärt der Berliner Experte. „Je gestresster wir sind, desto intensiver empfinden wir Schmerzen.“ Entspannung ist daher kein Luxus, sondern Medizin. Eine Tasse Tee, ein kurzer Spaziergang oder einfach mal tief durchatmen – kleine Pausen helfen, den Muskeltonus zu senken und das Schmerzempfinden zu mildern.
Wärme, Achtsamkeit und ein Lächeln
Wenn der Rücken dennoch zwickt, hilft Wärme. Ein entspanntes Bad, eine Wärmflasche oder eine heiße Dusche lösen Verspannungen und fördern die Durchblutung. Und wenn der Rücken weiter meckert – einfach lächeln. Denn wer entspannt bleibt, lockert auch die Muskeln. Die Feiertage sollen Freude bereiten, keine Schmerzen.
„Wer auf die Signale seines Körpers hört und sich zwischendurch ein bisschen Bewegung gönnt, kann die schönste Zeit des Jahres auch wirklich genießen und hat länger Freude an Plätzchen, Punsch und Familie“, so Dr. Sabarini abschließend.
Weitere Informationen unter https://avicenna-klinik.com