Bewegung stabilisiert Gedächtnis bei älteren Menschen
Zusammenhang zwischen Bewegung und Gehirngesundheit bei älteren Menschen mit Gedächtnisproblemen?
Die EXERT-Studie zeigte, dass regelmäßige Bewegung das Gedächtnis und die Gehirngesundheit bei älteren Menschen mit Gedächtnisproblemen stabilisieren kann. Unterschiede im Hinblick auf die Trainingsintensität wurden nicht festgestellt. Beide Gruppen zeigten über einen Zeitraum von 12 Monaten keine kognitiven Verschlechterungen.
Bewegung spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit, den Kreislauf und damit auch für die Versorgung des Gehirns. Zum gesunden Altern ist regelmäßige Bewegung daher unerlässlich. Wie relevant aber unterschiedliche Trainingsformen oder -intensitäten mit Blick auf die Gehirngesundheit im Alter sind, ist bislang nicht klar.
Rolle von Trainingsformen oder -intensitäten für Gehirngesundheit im Alter?
Die EXERT-Studie (Bewegung bei Erwachsenen mit leichten Gedächtnisproblemen) war eine multizentrische, randomisiert-kontrollierte Phase-III-Studie. Ziel der Studie war es, die Auswirkungen von Bewegung auf kognitive Funktionen und andere Aspekte der Gehirngesundheit bei inaktiven älteren Menschen mit milden, kognitiven Beeinträchtigungen zu untersuchen.
Die Teilnehmenden wurden zufällig 2 Gruppen zugeteilt: Ausdauer-Gruppe oder Stretching-Gruppe. Es wurden entweder Ausdauer-Übungen mit moderater bis hoher Intensität durchgeführt oder ein niedrigintensives Programm mit Dehn-, Balance- und Beweglichkeitsübungen.
Die Interventionen wurden über 18 Monate durchgeführt, wobei die Übungen in den ersten 12 Monaten überwacht wurden. Kontrolluntersuchungen fanden zu Beginn und alle 6 Monate statt. Der primäre Endpunkt war ein globaler kognitiver Kompositwert, welcher verschiedene kognitive Fähigkeiten berücksichtigte.
Randomisiert-kontrollierte Studie mit 296 älteren Menschen
Insgesamt 296 ältere Menschen wurden in die Studie aufgenommen. Die Adhärenz war hoch, mit Anwesenheitsraten bei überwachten Sitzungen von 81 % für die Ausdauer-Gruppe und 87 % für die Stretching-Gruppe.
Die kognitiven Ergebnisse zeigten keine Unterschiede zwischen den Gruppen (Regression = -0,078; Standardfehler = 0,074; p = 0,3). Bemerkenswert war, dass in beiden Gruppen über 12 Monate keine kognitiven Verschlechterungen festgestellt wurden. Den durchschnittlichen Hippocampus-Volumenverlust (0,51 %) beschrieben die Autoren als gering.
Stabilisierung kognitiver Fähigkeiten unabhängig von der Übungsintensität
Die Trainingsintensität hatte demnach keinen unterschiedlichen Einfluss auf die kognitive Entwicklung der Teilnehmer. Die Intervention war erfolgreich im Sinne hoher Adhärenz.
Die kognitiven Fähigkeiten blieben in beiden Gruppen über 12 Monate stabil. Laut der Autoren deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Bewegung helfen könnte das Gedächtnis im Alter stabil zu halten.
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Original Titel:
Effects of exercise on cognition and Alzheimer's biomarkers in a randomized controlled trial of adults with mild cognitive impairment: The EXERT study
Autor:
Baker LD, Pa JA, Katula JA, Aslanyan V, Salmon DP, Jacobs DM, Chmelo EA, Hodge H, Morrison R, Matthews G, Brewer J, Jung Y, Rissman RA, Taylor C, Léger GC, Messer K, Evans AC, Okonkwo OC, Shadyab AH, Zou J, Jin S, Thomas RG, Zhang J, La Croix AZ, Cotman CW, Feldman HH; EXERT Study Group. Effects of exercise on cognition and Alzheimer’s biomarkers in a randomized controlled trial of adults with mild cognitive impairment: The EXERT study. Alzheimers Dement. 2025 Apr;21(4):e14586. doi: 10.1002/alz.14586. PMID: 40271888; PMCID: PMC12019696.