Aktiv gegen Krebs: Rauchfrei: Lohnend für Gesundheit & Umwelt

Rauchen war gestern. Heute dampfen viele Jugendliche E-Zigaretten oder nutzen Tabakerhitzer. 

Doch „rauchfrei“ zu leben, heißt mehr, als nur auf die klassische Zigarette zu verzichten.

Auch neue Produkte enthalten gesundheitsschädliche Stoffe, machen süchtig und können Krebs auslösen. 

Die Bayerische Krebsgesellschaft e.V. (BKG) ruft in ihrem Jubiläumsjahr dazu auf, sich bewusst für ein Leben ohne Nikotin zu entscheiden. Für die eigene Gesundheit, für andere und für den Planeten.

„Rauchen verursacht nicht nur Lungenkrebs und viele weitere Krebsarten, sondern erhöht auch das Risiko für Herz- Lungenerkrankungen“, erklärt Prof. Dr. med. Volker Heinemann, Präsident der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V. (BKG). „Wer aufhört zu rauchen, schützt sich und andere. Zudem steigt die persönliche Lebenserwartung um bis zu zehn Jahre.“

Junge Menschen im Visier der Industrie

Die Strategien der Tabak- und E-Zigarettenindustrie zielen besonders auf Jugendliche ab. Fruchtige Aromen wie Erdbeere oder Cola, stylisches Design und Lifestyle-Marketing sollen junge Menschen früh binden. Denn: Wer früh anfängt, bleibt meist lang abhängig.

Obwohl der Verkauf an Minderjährige verboten ist, sind E-Zigaretten und Tabakerhitzer leicht erhältlich. Viele unterschätzen die Risiken und sehen im Dampfen eine „gesündere“ Alternative.

Doch: Auch neue Produkte machen abhängig und können Gesundheitsschäden verursachen.

Positiv: Initiativen wie „Be Smart – Don’t Start“ setzen seit Jahren ein starkes Zeichen. Mit einem bundesweiten Wettbewerb motivieren sie Schulklassen dazu, rauchfrei zu bleiben – im Schuljahr 2024/2025 bereits zum 28. Mal.

Auch die Klasse 10b der Markgraf-Georg-Friedrich-Realschule in Heilsbronn (Bayern), beteiligte sich erfolgreich an dem Wettbewerb.

Mehr Infos erhalten Sie unter:  www.besmart.info bzw. unter https://www.besmart.info/klassen/gewinnerklassen/

Was ist was? – Neue Produkte, bekannte Risiken

  • E-Zigaretten:
    Verdampfen Liquids mit Nikotin und Aromen. Es entsteht kein Rauch, aber gesundheitsschädlicher Dampf.

  • Tabakerhitzer:
    Erhitzen echten Tabak ohne ihn zu verbrennen. Die Schadstoffmenge ist geringer, aber keineswegs unbedenklich.

  • Vaporizer:
    Verdampfen getrocknete Substanzen, z. B. Cannabis. Auch hier werden krebserregende Stoffe freigesetzt. (Quelle: dkv.com)

Tabak tötet – oft leise

In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 56.500 Menschen an Lungenkrebs. Bei Männern sind etwa 9 von 10 Fällen, bei Frauen etwa 8 von 10 direkt auf das Rauchen zurückzuführen (Quelle: krebsinformationsdienst.de). Auch Passivrauchen erhöht das Erkrankungsrisiko deutlich. Lungenkrebs ist eine der tödlichsten Krebsarten. Meist entdeckt man ihn erst spät.

Rauchfrei schützt nicht nur Menschen – sondern auch die Umwelt

Zigarettenkippen gehören zu den häufigsten Müllarten weltweit. Sie bestehen aus Plastik, enthalten Schwermetalle und Giftstoffe und landen oft in der Natur. Auch E-Zigaretten und Tabakerhitzer erzeugen Sondermüll: Akkus, Kunststoffe, Einwegprodukte.

So profitiert der Körper vom Rauchstopp

  • Nach 12 Stunden: Sauerstoffversorgung verbessert sich
  • Nach 24 Stunden: Herzinfarktrisiko sinkt spürbar
  • Nach 2–3 Tagen: Geruchs- und Geschmackssinn kehren zurück
  • Nach einigen Monaten: Weniger Husten, bessere Lungenfunktion
  • Langfristig: Krebs- und Herz-Kreislauf-Risiken gehen deutlich zurück

(Quelle: gesund.bund.de)

Tipps für den Rauchstopp

Ein Rauchstopp braucht Motivation. Aber er ist machbar. Hier einige bewährte Tipps:

  • Persönliche Gründe notieren & feste Entscheidung treffen
  • Unterstützung suchen: Familie, Ärzte, Programme
  • Ggf. Nikotinersatz nutzen, Situationen mit Rückfallrisiko meiden
  • Rückfälle nicht als Scheitern sehen, sondern als Lernmoment. Jeder rauchfreie Tag ist ein Erfolg.

Das kostenfreie Online-Programm „rauchfrei“ unterstützt beim Aufhören: https://www.rauchfrei-info.de 

Über die Nationale Krebspräventionswoche

Die Nationale Krebspräventionswoche ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Krebshilfe, des Deutschen Krebsforschungszentrums und der Deutschen Krebsgesellschaft. Die drei Organisationen machen damit auf das große Potenzial der Prävention aufmerksam. Die Vision: Krebs soll gar nicht erst entstehen. Die Krebspräventionswoche findet jährlich im Monat September statt. Im Fokus steht jedes Jahr ein anderer Lebensstil-Faktor, der das Krebsrisiko beeinflusst.

Mehr unter: www.krebspraeventionswoche.de 

Über den Tabakatlas 2025

Pünktlich zur Krebspräventionswoche 2025 erscheint die Neuauflage des vom DKFZ erstellten und von der Deutschen Krebshilfe finanziell geförderten Tabakatlas Deutschland 2025. Der Atlas fasst aktuelle Daten zum Tabakkonsum und seinen gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen in einem umfassenden übersichtlichen Grundlagenwerk zusammen. Und zeigt auf, welche gesundheitspolitischen Maßnahmen dazu beitragen können, den Tabakkonsum in der Gesellschaft zu verringern.

Der Tabakatlas kann hier als PDF heruntergeladen werden: www.dkfz.de