Good-bye Krampfadern auch in der warmen Jahreszeit
Sommer, Sonne, schöne Beine
lich ist Sommer! Doch bei aller Lebensfreude in der schönsten Jahreszeit, kurze Kleider, Röcke und Shorts bringen auch unliebsamen Besenreiser oder Krampfadern an den Beinen zum Vorschein.
Viele Betroffene zögern dann mit einer Behandlung und verschieben diese erst mal auf später. Doch moderne und schonenden Verfahren wie die Sklerotherapie sind auch in der warmen Jahreszeit sicher und effektiv.
Das ist wichtig zu wissen, denn, wer frühzeitig handelt, kann nicht nur kosmetisch, sondern auch medizinisch profitieren. Unbehandelt können Krampfadern im Laufe der Zeit zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie entzündlichen Hautveränderungen und Thrombosen führen, während ein frühzeitiger Eingriff dazu beitragen kann, die chronische Erkrankung gut in den Griff zu bekommen. Zögern Sie daher nicht lange und suchen Sie einen Venenfacharzt auf.
„Viele denken, man kann Krampfadern und Besenreiser – im Fachjargon auch Varizen genannt – nur in der kühlen Jahreszeit behandeln. Das stimmt so nicht“, sagt Dr. (Univ. Parma) Stephan Guggenbichler, Phlebologe und Venenspezialist aus München. „Mit der Sklerotherapie ist das auch im Sommer gut möglich. Bei diesem Verfahren spritzen wir ambulant und schmerzarm ein Arzneimittel in die betroffenen Venen. Wie Studien aus Ländern mit dauerhaft warmem Klima zeigen, etwa in Brasilien oder Thailand, funktioniert das bei Hitze genauso gut und sicher wie im Winter.“
Was sind Besenreiser und Krampfadern eigentlich?
Krampfadern sind dauerhaft erweiterte, oberflächliche Venen, die sich oft als geschlängelte, bläuliche Stränge unter der Haut zeigen. Sie entstehen, wenn die Venenklappen nicht mehr richtig schließen und das Blut in den Beinen versackt, statt wie vorgesehen zum Herzen zurückzufließen.
Die Folge: Die Venen weiten sich und werden sichtbar.
Die kleinste Form dieser Venenerweiterungen sind die feinen Besenreiser. Sie verlaufen direkt in der Haut und zeigen sich meist rötlich oder violett und sehen oft wie kleine Äderchen-Fächer an Oberschenkeln oder rund ums Knie aus. Auch wenn
Besenreiser in erster Linie als kosmetisches Problem gelten, können sie ein Hinweis auf eine beginnende Venenschwäche sein.
Wichtig zu wissen: Krampfadern sind nicht nur ein optisches Thema. Sie können unbehandelt sogar ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Deshalb ist es medizinisch sinnvoll, selbst vermeintlich harmlose Veränderungen ärztlich abklären zu lassen.
Wichtig ist die Mitarbeit der Betroffenen
„Wenn Patient:innen mitmachen, ist der Sommer ein guter Zeitpunkt zum Handeln“, sagt Dr. (Univ. Parma) Stephan Guggenbichler. „Wer bereit sei, für einen gewissen Zeitraum auf Sonnenbaden zu verzichten und die empfohlenen Kompressionstrümpfe auch im Sommer für einige Zeit zu tragen, könne auch bei 30 Grad mit der Behandlung starten. Man sollte sich jedoch gut mit seiner behandelnden Ärztin oder dem Arzt abzustimmen.
Der Spezialist weist darauf hin, dass eine Venenbehandlung nicht direkt vor einer Fernreise stattfinden solle.
Außerdem sollte in den ersten zwei bis vier Wochen nach der Behandlung auf ausgiebiges Sonnenbaden verzichtet werden.
Wer trotzdem Sonne tanken möchte, sollte konsequent auf hohen Lichtschutzfaktor (LSF 50) im Behandlungsbereich achten.
Die Kompressionsstrümpfe sollten nach der Behandlung von Besenreisern je nach Ausmaß der Erkrankung drei bis sieben Tage getragen werden, so lang wie nötig und so kurz wie möglich. Bei größeren Krampfadern wird die Kompression in der Regel für zwei bis drei Wochen empfohlen. Es ist also im Sommer wie im Winter etwas Mitarbeit Betroffener nötig. Die Behandlungsziele, die Beseitigung bestehender Symptome, die Verbesserung des pathologischen Blutflusses, sowie die Verhinderung von Spätfolgen (Thrombosen, Hautirritationen, offenes Bein) und die Verbesserung der Beinästhetik sind aber auch im Sommer möglich.
Außerdem ist wichtig zu beachten, dass keine Behandlungsmethode die Venenerkrankungen für immer heilen kann. Trotz erfolgreicher Therapie können sich nach einiger Zeit neue Krampfadern bilden und weitere Behandlungen notwendig sein.
Nach wenigen Wochen schönere Beine
Wie immer gilt: Gute Aufklärung und individuelle Beratung sind entscheidend.
„Ich nehme mir für das Vorgespräch viel Zeit“, betont Dr. Guggenbichler. Die richtige Erwartungshaltung und das Wissen um die Abläufe tragen dazu bei, dass die Patient:innen zufrieden sind. Ein Optimaler Behandlungserfolg ist nicht direkt nach der Behandlung zu erwarten, sondern man muss sich einige Wochen gedulden. Viele berichten allerdings schon wenige Wochen nach der Behandlung von deutlich schöneren Beinen.
Wer im Sommer etwas für seine Beine tun möchte, muss also nicht bis zum Winter warten, kann seine Besenreiser und Krampfadern auch schon in der warmen Jahreszeit behandeln lassen und verliert so keine Zeit. Die Sklerotherapie ist ein sicheres, schnelles und vergleichsweise schmerzfreies Verfahren, um störende Besenreiser und Krampfadern loszuwerden. Mit etwas Planung und einer Portion Disziplin steht schönen Sommerbeinen nichts im Weg.
Nach der Behandlung: Das hilft für einen guten Behandlungserfolg
• Kompressionsstrümpfe tragen
So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich. Je nach Ausmaß der Erkrankung für einige Tage bis 3 Wochen.
• Kein exzessives Sonnenbad
Zwei bis vier Wochen nach der Behandlung Sonne meiden. Wer dennoch Sonne tanken will, soll im Behandlungsbereich unbedingt auf Sonnenschutz mit LSF 50 achten.
• Bewegung statt Schonung
Spaziergänge und moderate Aktivität fördern die Durchblutung in den Beinen und beugen weiteren Krampfadern vor.
• Kühlen erlaubt
Bei Bedarf dürfen die Beine vorsichtig gekühlt werden, das lindert Schwellungen und Spannungsgefühle
Quelle:
Kreussler