Gesundheitsbranche am Limit?
Umfrage enthüllt: Diese Berufsgruppen rauchen am meisten
Gesundheitsbranche und Gastronomie bilden die Spitze in der Raucherumfrage, auch die IT-Branche findet sich überraschend weit oben wieder. Juristen teilen sich mit Kunstschaffenden das untere Ende der Statistik.
Eine aktuelle Umfrage von Censuswide im Auftrag von Haypp offenbart: Pflegekräfte rauchen von allen Deutschen am meisten.
In welchen Branchen Nikotin zur Überlebensstrategie wird, welche Widersprüche es zwischen Rauchverhalten und Berufsgruppen gibt und wie sehr die „Pausen-Kippen“ noch Teil der deutschen Arbeitskultur sind, weiß Markus Lindblad, Deutschland-Sprecher des Onlinehändlers Haypp.
Der Glaube, die Zigarette bei der Arbeit tauche primär in handwerklichen Berufen, stressigen Kellnerschichten und Raststättenpausen von Lastkraftwagenfahrern auf, ist nach wie vor bei vielen verankert.
Doch eine aktuelle Umfrage von Censuswide im Auftrag von Haypp räumt nun endgültig mit Klischees auf.
Die Ergebnisse enthüllen: Die meisten Raucher sind im Gesundheitswesen beschäftigt. Dicht darauf folgt die Gastronomie und die IT-Branche. Angestellte im Kunst- und Kulturbereich und Juristen hingegen können der qualmenden Verführung am besten widerstehen.
Doch woher kommt der hohe Konsum in bestimmten Berufsgruppen?
Die Zahlen geben eine klare Antwort: 70 Prozent aller Befragten gaben an, dass ihr Rauchverhalten im direkten Zusammenhang mit den teils stressigen und anspruchsvollen Arbeitsbedingungen, wie zum Beispiel Schichtdienst, hoher Verantwortung und Unterbesetzung steht.
Warum die Gesundheitsbranche den ungesündesten Arbeitsalltag lebt
Fachkräftemangel, überfüllte Krankenhäuser und Schichtarbeit – in der Pflege leidet das Personal unter enormem körperlichen und psychischen Druck.
In diesem stressbelasteten Umfeld scheint die Zigarette für viele zur Überlebensstrategie zu gehören. Markus Lindblad betont: „Manchmal ist das Rauchen die einzige Möglichkeit, sich für fünf Minuten zurückzuziehen.“
Die Umfrageergebnisse unterstreichen das: Mit fast 20 Prozent befindet sich das Gesundheitswesen auf dem unangefochtenen Platz eins der Berufsgruppen, die am meisten qualmen.
Hier springt ein offensichtlicher Widerspruch ins Auge: Menschen, die ständig mit den Folgen der schlechten Angewohnheit konfrontiert werden, greifen besonders häufig zur Kippe.
Lindblad klärt auf: „Diese Zahlen spiegeln jedoch keineswegs Ignoranz auf Seiten der Angestellten wider, sondern sind vielmehr ein Hinweis auf Überlastung.“
Auch in der Gastro glühen die Kippen heiß
Direkt hinter dem Gesundheitswesen landet die Gastronomie mit circa 15 Prozent auf Platz zwei im Ranking. Auch hier ist Stress am Arbeitsplatz die Hauptursache.
Wer einmal hinter die Kulissen einer Großküche geschaut hat, wird sich kaum wundern: Volle Restaurants, hoher Zeitdruck, unvorhersehbare Arbeitszeiten bis spät in die Nacht – die Gastro ist kein Ort für Entspannung.
Ob im hektischen Service oder in der heißen Küche: Pausen sind oftmals unregelmäßig, da sie vom unvorhersehbaren Gästenasturm abhängen und sich nicht selten erkämpft werden müssen.
„Rauchen ist auch in diesem Umfeld oft die einzige Möglichkeit, sich selbstbestimmt eine kurze Auszeit zu nehmen“, erklärt Lindblad.
Hinzu kommt ein sozialer Aspekt: In vielen Restaurants gehört die Zigarette nach wie vor zur Betriebskultur – sei es beim Feierabendbier mit dem Team oder zwischen zwei Servicezeiten.
„Das Stresslevel, die Teamdynamik und fehlende Rückzugsräume machen den Griff zur Kippe fast schon systemisch“, erläutert der Experte weiter.
Rauchen statt programmieren – IT-Mitarbeiter ebenfalls weit oben auf den Rängen
Unerwartet im Spizenfeld landen die Branchen IT und Telekommunikation, die sich mit 14,9 Prozent den dritten Platz teilen. Dabei gilt die digitale Arbeitswelt als modern, gesundheitsbewusst und flexibel.
Die Unternehmen entwickeln nicht nur technologische Innovationen, sondern setzen sie auch frühzeitig und umfassend in den eigenen Reihen ein. Remote-Modelle, Tools zur Unterstützung hybriden Arbeitens und flexible Zeitsysteme sollen eigentlich für ein entspanntes Arbeitsumfeld sorgen.
Wieso also finden sich Programmierer so weit oben in den Umfrageergebnissen wieder?
Der Stress mag zwar nicht körperlich sein, macht sich aber auf andere Weise bemerkbar: durch harte Deadlines, permanente Erreichbarkeit oder auch eine Subkultur, in der das alte „Hacker-Klischee“ mit Zigaretten, Energy-Drinks und nächtlichem Codieren noch immer zelebriert wird.
Lindblad betont: „Auch hier ist es schwierig, zu verallgemeinern. Die Arbeitskultur im jeweiligen Unternehmen bestimmt das Rauchverhalten mehr als die Branche selbst.“
Wieso Juristen und Kunstschaffende auf einmal Anti-Kippe sind
Überraschend ist auch der Blick ans andere Ende des Rankings: Nur 1,4 Prozent der Befragten, die im Rechtswesen und in künstlerischen Berufen arbeiten, greifen noch regelmäßig zum Glimmstängel.
In den 1960er und 1970er Jahren war das Rauchen gesellschaftlich viel weiter verbreitet und wurde oftmals gerade mit einem künstlerischen, freien Lebensstil assoziiert: Fotografien aus dieser Zeit zeigen, dass das Rauchen bei Galerieeröffnungen und Kunstauktionen völlig normal war.
Spannend ist, dass die Juristen sich in die selbe Richtung entwickelt haben.
Ebenso, wie bei den Kunstaffinen, ist die Zigarette in Kanzleien, Büros und Gerichtsgebäuden praktisch nicht mehr zu finden. Die Selbstverständlichkeit des Rauchens ist heute nahezu verschwunden.
„Das könnte darauf zurückgeführt werden, dass besonders im Rechtswesen eine sehr disziplinierte Lebenskultur herrscht und viel Wert auf Reputation gelegt wird“, ordnet Markus Lindblad ein.
„Und auch im Kunstbereich ist das Bild des rauchenden und weintrinkenden Künstlers längst nicht mehr dominant. Stattdessen wird der Fokus immer mehr auf einen gesunden, nachhaltigen und umweltbewussten Lebensstil gelegt.“
Rauchen als Stress-Thermometer statt Coolness-Faktor
Früher war die Raucherecke ein wichtiger sozialer Treffpunkt – ein Ort für spontane Gespräche und kollegialen Austausch. Heute jedoch scheint diese Funktion nahezu vollständig verblasst.
Trotzdem zeigt die Umfrage: Zigaretten gehören in vielen Branchen weiterhin zum Arbeitsalltag. Doch die Gründe hierfür haben sich gewandelt.
Besonders Platz eins und zwei des Rankings, also das Gesundheitswesen und die Gastronomiebranche, beweisen, dass die Raucherquote am höchsten ist, wo Stress den Alltag bestimmt.
Die aktuellen Zahlen gewähren somit einen Einblick in die tieferen Strukturen unserer Arbeitswelt.
„Rauchen ist heute weniger ein kulturelles Phänomen“, erklärt der Experte. „Es signalisiert, wo Arbeitsbedingungen mit Belastungsgrenzen zusammenprallen, wo strukturelle Pausen fehlen und Stress zur Grundbedingung im Job gehört.“
In Berufen mit standardisierten Abläufen ist das Rauchen lange nicht mehr so präsent. Die Zigarette ist dort nicht nur aus gesundheitlichen Gründen verbannt, sondern auch die gesellschaftliche Akzeptanz nimmt ab.
Unterstrichen wird dieses Phänomen dadurch, dass fast 60 Prozent der Befragten angaben, dass sie bereit wären, das klassische Rauchen aufzugeben und Alternativen, zum Beispiel Nikotinbeutel, die die Umwelt nicht beeinträchtigen, auszuprobieren.
Über Haypp
Die schwedische Haypp Group ist ein führendes Unternehmen im E-Commerce-Sektor, dass es sich zum Ziel gesetzt hat, den globalen Wandel vom Rauchen hin zu weniger schädlichen Produktalternativen voranzutreiben.
Mit umfassender Erfahrung als Pionier auf dem Markt für rauchfreie Alternativen ist die Haypp Group mittlerweile in sieben Ländern vertreten und hat 2023 fast 950.000 aktive Verbraucher bedient.
In Deutschland vertreibt Haypp Nikotinbeutel (max. 20mg Nikotin) über einen Webshop. Zielgruppe sind ausschließlich volljährige Raucher, denen der Nikotinkonsum auf eine weniger schädliche Art und Weise ermöglicht werden soll.
Weitere Infos unter: https://www.haypp.com/de/