Tropische Mücken in Deutschland: Wie groß ist die Gefahr?

... wichtige und interessante Informationen aus dem medizinischen Ratgeber der Online-Arztpraxis ZAVA

Gefahr durch Tropenkrankheiten – das klingt erst einmal weit von uns entfernt.

Doch mit den exotischen Stechmücken kommen auch die tropischen Krankheiten nach und nach in Europa und Deutschland an.

Zu den exotischen Mücken zählen invasive Arten wie die Asiatischen Tiger- und Buschmücken. Doch es gilt, auch auf unsere heimischen Mückenarten zu achten. Denn auch die alteingesessene Stechmücke kann tropische Krankheiten übertragen.

Dr. med. Ulrike Thieme von der Online-Arztpraxis ZAVA ordnet ein: „Obwohl das Risiko, von tropischen Mücken gestochen zu werden, in Deutschland zunimmt, ist die Gefahr bisher vergleichsweise gering.“

Diese tropischen Stechmücken gibt es bereits in Deutschland

Lange Zeit stellten tropische Stechmücken nur eine Gefahr für Reisende in fernen Ländern dar. Doch mittlerweile machen die Exoten unter den Mücken auch vor Deutschland keinen Halt mehr.

Folgende tropischen Stechmücken breiten sich bereits bei uns aus:

  • Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus, auch „Tigermoskito”)

  • Asiatische Buschmücke (Aedes japonicus, auch „Japanischer Buschmoskito”)

  • Koreanische Buschmücke (Aedes koreicus)

Die Asiatische Tigermücke
wurde bereits 2007 auf einer Autobahnraststätte bei Bad Bellingen entdeckt, konnte mittlerweile aber auch in München, Frankfurt am Main, Jena und Fürth nachgewiesen werden. In Norddeutschland kommt sie noch nicht vor.

Seit 2008 ist die Asiatische Buschmücke
auch bei uns zu finden, besonders im Oberrhein-Gebiet. Mittlerweile wurde diese Art bereits in fast allen Bundesländern nachgewiesen.

Die Koreanische Buschmücke
wurde erstmals 2015 im bayrischen Augsburg entdeckt. Mittlerweile gibt es eine Population auch in Wiesbaden (Hessen).

Mit welchen Krankheiten müssen wir rechnen?

Gebietsfremde Mücken schleppen eine Reihe von Erkrankungen ein, die in Deutschland bisher noch nicht verbreitet sind.

Darunter befinden sich die folgenden Krankheiten und deren Symptome:

West-Nil-Virus

  • Infektion bleibt bei 80 Prozent der Fälle unbemerkt
  • grippeähnliche Beschwerden
  • Hautausschlag bei einigen Patienten
  • in seltenen Fällen Entzündungen des Gehirns

Japanische Enzephalitis

  • meist asymptomatischer Verlauf
  • unterschiedliche Schweregrade bei symptomatischem Verlauf Kopfschmerzen, hohes Fieber und Anzeichen für eine Meningitis
  • 50 Prozent der schweren Verläufe enden tödlich

Chikungunya-Fieber

  • steht für „der gekrümmt Gehende” aufgrund starker Gliederschmerzen
  • hohes Fieber für wenige Tage 
  • klingt nach 1-2 Wochen von selbst ab

Zika-Virus

  • meist Verlauf ohne oder mit abgeschwächten grippeähnlichen Symptomen
  • Hautausschlag, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Entzündung der Augenbindehaut
  • Fieber

Dengue-Fieber

  • äußert sich oftmals als akute, fiebrige Erkrankung
  • kann sich zu Krankheit mit potenziell tödlichen Komplikationen entwickeln
  • Verbreitung ist weltweit stark angestiegen

Malaria

  • fieberhafte Erkrankung
  • Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Fieber und Schüttelfrost
  • kein Impfschutz vorhanden
  • kann in bestimmten Fällen unbehandelt zum Tod führen

Gelbfieber

  • schwere Virusinfektion
  • tritt in zwei Schüben auf, erst Fieberschub und danach schwere Leberentzündung
  • ca. 20 Prozent der Patienten sterben an der Leberentzündung
  • ursächliche, medikamentöse Therapie ist nicht möglich

Muss ich bei einem Mückenstich einen Arzt aufsuchen?

Viele der genannten Krankheiten verlaufen asymptomatisch und bleiben oft unbemerkt. Auch die Tatsache, dass etliche der von tropischen Mücken übertragbaren Krankheiten Grippesymptomen stark ähneln, kann schnell zu falschen Schlüssen führen.

„Mückenstiche müssen in der Regel nicht von einem Arzt behandelt werden, da die typischen Symptome nach einigen Tagen meist von selbst wieder abklingen und verschwinden. Wichtig ist, sich nicht zu kratzen, damit sich die Einstichstelle nicht entzündet.

Um den Juckreiz zu lindern, können Sie diese zum Beispiel mit einem Eiswürfel kühlen.

Achten Sie jedoch auf weitere Symptome wie plötzlich auftretendes Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Gelenk-, Muskel- und Gliederschmerzen, Durchfall oder Schüttelfrost, die in Zusammenhang mit einem Mückenstich stehen könnten.

Dies trifft besonders zu, wenn Sie die Symptome nach einer Reise in eine tropische oder subtropische Region feststellen,” erklärt Dr. med. Ulrike Thieme.

Weitere Informationen zum Thema hat ZAVA auf dieser Ratgeberseite zusammengestellt: https://www.zavamed.com/de/zava-report-tropische-muecken-in-deutschland.html

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