Blasenentzündung: Ein Fall für den Arzt?

... der medizinische Ratgeber der Online-Arztpraxis Zava gibt Antworten

Brennen beim Wasserlassen und ständiger Harndrang sind die unangenehmen Symptome einer Blasenentzündung.

Doch in vielen Fällen helfen einfache Hausmittel zur Behandlung.

Die Online-Arztpraxis Zava informiert über Entstehung, typische Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und gibt Tipps zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen.

Was ist eine Blasenentzündung?
Unter einer Blasenentzündung, auch Zystitis oder Harnwegsinfektion genannt, versteht man eine (meist von Bakterien ausgelöste) Entzündung der Blase. Viele Frauen leiden im Laufe ihres Lebens zumindest einmal an einer Blasenentzündung, einige Frauen sogar mehrfach. Auch Männer können von Harnwegsinfektionen betroffen sein. Dies ist jedoch ungewöhnlicher, oft ein Anzeichen für eine andere Erkrankung und sollte darum immer von einem Arzt weiter untersucht werden.

Warum betrifft es meist Frauen?
Etwa die Hälfte aller Frauen leiden im Laufe ihres Lebens an einer Blasenentzündung.  Die Hauptgründe für die häufigen Harnwegsinfektionen von Frauen sind die kürzere Harnröhre sowie der kürzere Abstand zwischen Harnröhreneingang und After. Beides begünstigt die Verschleppung von Darmbakterien in die Harnröhre bzw. -blase. Bakterien können sich anschließend in der Harnblase einnisten und dort für eine Harnwegsinfektion (Blasenentzündung) sorgen.
Die Harnröhre ist bei Frauen 3 bis 5 cm lang, bei Männern hingegen ungefähr 20 cm. Bakterien, die in die Harnröhre gelangt sind, müssen also bei Männern einen viel längeren Weg zurücklegen, um in die Harnblase zu kommen. Durch das normale Wasserlassen werden sie deshalb bei Männern wieder aus der Harnröhre herausgespült, bevor sie überhaupt in die Harnblase aufsteigen können.

Was kann ich selbst tun?
Die Behandlung einer Blasenentzündung ist von der Dauer der Erkrankung und der Schwere der Symptome abhängig. Manche Frauen erzielen durch reichliche Flüssigkeitsaufnahme bereits eine erhebliche Verbesserung innerhalb weniger Tage, in anderen Fällen ist die Einnahme von Antibiotika notwendig.

Die folgenden Ratschläge haben sich in der Behandlung bewährt:

  • Trinken Sie reichlich Wasser, mindestens 2 Liter am Tag, gerne aber auch etwas mehr, dadurch wird die Blase regelmäßig durchgespült

  • Meiden Sie Alkohol

  • Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol helfen gegen die Schmerzen

  • Warten Sie mit dem Geschlechtsverkehr, bis Ihre Blasenentzündung ausgeheilt ist, sonst kommt es möglicherweise zu zusätzlichen Reizungen

  • Preiselbeersaft, Cranberrysaft oder Natriumbicarbonat zur Alkalisierung des Urins haben den Ruf, bei Blasenentzündung zu helfen.Dies kann individuell der Fall sein, allerdings konnte das in Studien nicht bewiesen werden.

  • Natriumbicarbonat kann sogar die Wirkung von Antibiotika herabsetzen.

Wann sollte ich zum Arzt?
Generell wird ein Arztbesuch immer dann empfohlen, wenn die Beschwerden nach ein paar Tagen nicht nachgelassen haben, dies bedeutet, dass das Immunsystem nicht in der Lage ist, die Blasenentzündung aus eigener Kraft zu bekämpfen.

Die Einnahme eines Antibiotikums zur Behandlung einer Blasenentzündung sollte in diesem Fall erfolgen, um die körpereigene Abwehr zu unterstützen und die Heilungschancen zu erhöhen.

Auch wer zum ersten Mal an einer Blasenentzündung erkrankt ist oder ständig wiederkehrende Infektionen hat, sollte einen Arzt aufsuchen.

Wird eine Blasenentzündung nicht ausreichend behandelt, besteht die Gefahr, dass die Infektion sich ausbreitet und es zu einer weiteren Ausbreitung der Entzündung, z.B. auf das Nierenbecken, kommt.

Weitere Gründe für einen unverzüglichen Arztbesuch sind ungewöhnliche oder heftige Beschwerden.

Wenn Sie unter den folgenden Symptomen leiden, kann sich die Entzündung bereits weiter ausgebreitet haben:

  • Fieber und Schüttelfrost
  • Erbrechen
  • Schmerzen im Rücken oder in den Flanken

Patienten mit relevanten Vorerkrankungen oder einer häufig wiederkehrenden Blasenentzündung, sogenannte Chronische Blasenentzündung, sollten ebenfalls umgehend einen Arzt konsultieren.

Zum Beispiel haben Diabetiker ein erhöhtes Risiko für Zystitis und weitere Komplikationen.

Für Männer und Kinder ist der Besuch beim Arzt besonders wichtig: Bei Männern kann die Blasenentzündung durch andere, schwerwiegende Erkrankungen bedingt sein. Eine genaue Untersuchung ist daher bei männlichen Patienten dringend zu empfehlen.

Zu guter Letzt sollten auch schwangere Frauen mit Harnwegsinfekten immer einen Arzt aufsuchen.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie im Ratgeber der Online-Arztpraxis Zava. Alle Texte sind medizinisch geprüft und werden laufend an den aktuellen Forschungsstand angepasst: https://www.zavamed.com/de/blasenentzuendung.html

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