Problemzone Wirbelsäule

... diese drei Schmerzauslöser am Rücken sind die häufigsten

Bandscheibenvorfall, Hexenschuss und Ischias gelten als die gängigsten Ursachen für Beschwerden im Rückenbereich. Doch worum handelt es sich dabei genau? Und was können Betroffene dagegen tun? Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde aus München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga, gibt Auskunft über die Krankheitsbilder und nennt mögliche Therapieformen.

Bandscheibenvorfall
Zwischen den einzelnen Abschnitten der Wirbelsäule sorgen die Bandscheiben für eine sachte Abfederung der Knochen. Diese scheibenförmigen Puffer bestehen aus einem Kern, dem sogenannten Nucleus, und dem Faserring, einer Art elastischer Wand, die das gallertartige Innere umgibt. Reißt diese äußere Schicht, kann flüssiges Gewebe austreten, das wiederum auf die dahinter liegenden Nervenstränge drückt.

Daraus folgen die heftigen Schmerzen, die typisch für einen Bandscheibenvorfall sind. Auch wenn Ärzte in schweren Fällen zu einer Operation raten, bedeutet das Krankheitsbild nicht zwingend, dass ein solcher Eingriff notwendig ist. Da Muskelgewebe die einzelnen Teile der Wirbelsäule zusammenhält, trägt entsprechendes Training dazu bei, dass die Bandscheiben trotz äußerer Schäden an ihrem natürlichen Platz bleiben und sich nicht verschieben.

Hexenschuss
Von Experten als Lumbago bezeichnet, beschreibt der Hexenschuss einen plötzlichen Schmerz, meist auf der Höhe der Lendenwirbel, und eine damit einhergehende Bewegungseinschränkung. Im alltäglichen Sprachgebrauch werden Hexenschuss und Bandscheibenvorfall des Öfteren gleichgesetzt. Dabei ähneln sie sich nur in der Form ihrer Beschwerden.

Die Ursachen für einen Lumbago fallen sehr unterschiedlich aus: muskuläre Probleme, Blockade oder Verschleiß von Wirbelgelenken. Um gegen akute Beschwerden vorzugehen, empfiehlt sich die sogenannte Stufenlagerung. Betroffene legen sich dazu rücklings auf eine bequeme Unterlage und lagern ihre Füße auf einem Stuhl oder einem Hocker. Oberschenkel stehen in einem rechten Winkel zum Oberkörper. Das verringert den Druck auf die Nervenwurzeln und regt die Durchblutung der Rückenmuskulatur an.

Ischiasschmerzen
Als Teil des peripheren Nervensystems gehört der Ischias zu den längsten und dicksten Nervensträngen des Körpers. Er verläuft vom unteren Rücken über die Beine bis zu den Füßen. Kommt es zu einer Reizung des Nervs, resultieren daraus gegebenenfalls Taubheitsgefühle, Lähmungserscheinungen und heftige Schmerzen in den Extremitäten. Experten sprechen dann von einer Ischialgie oder einem Wurzelreizsyndrom.

Zu den häufigsten Ursachen hierfür zählen knöcherne Auswüchse, instabile Wirbelteile, entzündetes Gewebe und Blutandrang in rückenmarksnahen Venen. Um dagegen vorzugehen, sollten sich Betroffene zunächst schonen. Führt das nach einer Weile zu einer Besserung, empfehlen sich vorsichtige gymnastische Übungen. Kommt es allerdings nicht zu einer Linderung, sollte möglichst bald ein Arzt aufgesucht werden, um schwerwiegendere Krankheiten auszuschließen.

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