Neurodermitis - 7 Tipps für kleine Eincreme-Muffel

... Neurodermitis-Patienten sollten sich morgens und abends von Kopf bis Fuß eincremen.

Der Winter ist da!

"Endlich" mögen manche sagen. "Leider" die anderen ...

Während sich die einen über viel Schnee, Minusgrade und herrlichen Sonnenschein freuen, sind die anderen "genervt", weil die Haut "wieder einmal verrückt spielt"

Denn gerade in der kalten Jahreszeit leiden viele Kinder und Erwachsenen an extrem trockener Haut, der es an Fett und Feuchtigkeit fehlt, die rau und schuppig ist und oftmals zu starkem Juckreiz neigt

Wie pflegt man diese Haut richtig?
Jetzt ist eine intensive Basispflege wichtig, um die Haut mit fehlenden Fett- und Feuchtigkeitsspendern zu versorgen und so besser gegen Ekzem auslösende Reize zu wappnen.

Für Familien mit Kindern und engem Zeitbudget wird diese tägliche Routine allerdings leicht zur Zerreißprobe.

Hier ein paar Tipps, damit es mit dem Eincremen besser klappt:

Kein Brennen, klein Kleben
Die wichtigste Voraussetzung dafür, dass Kinder die tägliche Basispflege akzeptieren, ist ein angenehmes Hautgefühl. Die Lotion sollte daher nicht nur alle Hautbausteine1 enthalten, die bei Neurodermitis anlagebedingt fehlen. Sie sollte sich auch leicht verteilen lassen, schnell einziehen und auf der empfindlichen Haut nicht brennen.

Zeit bewusst einplanen
Den ganzen Körper zweimal am Tag sorgfältig einzucremen, erfordert Zeit. Vor allem morgens, wenn Kindergarten, Schule und Arbeit rufen, ist es nicht leicht, die nötige Ruhe dafür aufzubringen. Damit die Basispflege nicht in Stress ausartet, sollten Eltern die Zeit dafür bewusst einplanen und lieber eine Viertelstunde früher aufstehen. Wichtig ist es vor allem, mit einer positiven Einstellung ans Cremen zu gehen, denn das überträgt sich auch aufs Kind.

Massieren entspannt
Wer das Eincremen mit einer Massage verbindet, schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Haut wird sorgfältig gepflegt und gleichzeitig profitieren Eltern und Kind von einer entspannenden, bindungsfördernden Massage.

Kühl tut gut
Das Schlimmste an der Neurodermitis ist für die meisten Betroffenen das Jucken. Besonders im Sommer ist es daher eine gute Idee, die Pflegelotion im Kühlschrank aufzubewahren, denn die kühle Creme stillt den Juckreiz.

Malen und Erzählen
Kinder lieben Geschichten. Warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und die Zeit im Bad fürs Erzählen nutzen? Den Auftakt für eine kleine Geschichte können ein Gesicht, ein Buchstabe oder ein Tier geben, die mit der Lotion auf die Haut gemalt werden.

Mit Musik geht alles besser
Ältere Kinder und Teenager sind meist gleich besser gelaunt, wenn sie ihre Lieblings-Songs hören. Lautes Mitsingen im Bad während des Eincremens sollte unbedingt erlaubt sein.

Geschwister einbinden
Geschwister sind mitunter eifersüchtig, wenn Mama oder Papa so viel Zeit mit dem kleinen Bruder oder der älteren Schwester verbringen. Um Streitereien zu unterbinden, ist es manchmal einfacher, Geschwister gleich mit einzucremen. Eine kindgerechte Bodylotion fürs Geschwisterkind sollte daher immer bereitstehen.

Weitere praktische Hinweise zum Alltag mit der Hauterkrankung, zum Beispiel Strategien gegen das Jucken, sowie eine Vielzahl nützlicher Informationen enthält die Broschüre „Basispflege und Therapie bei Neurodermitis“.

Der kostenlose Patientenratgeber kann auf dem Postweg oder im Internet angefordert werden.

Die Bestelladresse:
DHA e.V.,
Heilsbachstraße 32,
53123 Bonn,
www.dha-neurodermitis.de.


1: Bei Neurodermitis fehlen in der Hautbarriere vor allem der Feuchtigkeitsspeicher Filaggrin und Hornfette, insbesondere die Ceramide 1 und 3