Neue Studie: Grünes Licht für Orangensaft bei Typ-2-Diabetes
Eine aktuelle klinische Studie bringt gute Nachrichten für Menschen mit Typ-2-Diabetes
Ein Glas 100 % Orangensaft zum Frühstück ist unbedenklich für den Blutzuckerspiegel – und liefert dabei wertvolle Nährstoffe.
Die Studie, die in der internationalen Zeitschrift "Nutrition and Diabetes" veröffentlicht wurde, vergleicht die Auswirkungen des Verzehrs von ganzen Orangen und Fruchtsaft auf Blutzuckerspiegel und Insulinreaktion, mit überraschenden Ergebnissen.
Typ-2-Diabetes: Eine wachsende Herausforderung in Deutschland
Typ-2-Diabetes ist auch in Deutschland eine weit verbreitete chronische Erkrankung und stellt ein zunehmendes Gesundheitsproblem dar. Schätzungen zufolge leben hierzulande rund 8,5 Millionen Menschen mit Typ-2-Diabetes – Tendenz steigend.
Hinzu kommt eine hohe Dunkelziffer: Viele Betroffene wissen zunächst nichts von ihrer Erkrankung, da Typ-2-Diabetes oft schleichend beginnt.
Wie das Bundesgesundheitsministerium betont, spielen Lebensstilfaktoren wie ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht eine zentrale Rolle bei der Entstehung. Gleichzeitig bieten sie aber auch große Chancen zur Prävention und besseren Kontrolle der Erkrankung.
Neue Studie mit überraschendem Ergebnis
Die Studie wurde von Wissenschaftlern der Universität Hasselt in Belgien durchgeführt und umfasste normalgewichtige bis übergewichtige Erwachsene mit gut kontrolliertem Typ-2-Diabetes.
Die Teilnehmer konsumierten an drei verschiedenen Terminen ein Standard-Frühstück mit hohem Kohlenhydratanteil, jeweils kombiniert mit entweder ganzen Orangenscheiben, einem 250-ml-Glas 100% Orangensaft oder einem Orangensaftgetränk mit zugesetztem Zucker. Blutzucker- und Insulinwerte wurden vier Stunden nach jeder Mahlzeit gemessen.
Der leitende Forscher Dr. Kenneth Verboven erklärte: „Wir dachten, dass die niedrigsten Blutzuckerwerte zu erwarten wären, wenn jemand Obst zum Frühstück isst, während Orangensaft und ein zuckerhaltiges Getränk höhere Glukosewerte verursachen würden. Tatsächlich gab es keine Unterschiede. Wir denken, dass dies daran lag, dass der größte Teil des Anstiegs des Blutzuckers und Insulins durch das Brot aus unserem standardmäßigen kohlenhydratreichen Frühstück verursacht wurde. Die kleinen Mengen Zucker aus dem Obst oder den Getränken waren unbedeutend.“
„Das bedeutet jedoch nicht, dass wir empfehlen, dass Menschen mit Diabetes zuckerhaltige Getränke zum Frühstück trinken sollten, da diese in der Regel keinen ernährungsphysiologischen Nutzen haben. 100% Orangensaft ist jedoch anders, da der Zucker direkt aus der Frucht stammt und ähnliche Vitamine, Mineralstoffe und bioaktive Stoffe wie ganze Orangen enthält. Während Obst die gesündeste Ergänzung zum Frühstück bleibt, da es Ballaststoffe enthält, ist ein kleines tägliches Glas 100% Fruchtsaft eine bequeme Alternative, wenn Obst keine Option ist.“
Lücke im Obstverzehr: Fruchtsaft als Beitrag zur täglichen Empfehlung
Laut der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS1) konsumieren Frauen durchschnittlich 3,1 und Männer 2,4 Portionen Obst und Gemüse pro Tag. Nur 15 % der Frauen und 7 % der Männer erreichen die empfohlenen fünf Portionen täglich. Die tägliche Aufnahme von 100% Fruchtsaft kann helfen, diese Lücke zu schließen.
Reiner Orangensaft und andere 100% Fruchtsäfte sind in der EU und im Vereinigten Königreich als minimal verarbeitet eingestuft und enthalten keine zugesetzten Zucker, Aromen oder Konservierungsstoffe. Schon ein Glas Orangensaft liefert über 80% der empfohlenen Tagesdosis an Vitamin C, einem wichtigen Nährstoff, der das Immunsystem und die Hautgesundheit unterstützt.
Dr. Carrie Ruxton, preisgekrönte Ernährungswissenschaftlerin, kommentierte: „Da die Obstaufnahme in Europa alarmierend niedrig ist, kann das Hinzufügen eines kleinen täglichen Glases Fruchtsaft zu Ihrer Ernährung eine einfache Möglichkeit sein, wichtige Nährstoffe und Vitamine zu sich zu nehmen. Diese Studie zeigt, dass Menschen mit gut kontrolliertem Diabetes Fruchtsaft nicht meiden müssen und stattdessen von den Vitaminen und Mineralstoffen profitieren können. Die Wahl eines Frühstücks mit hohem Ballaststoffgehalt, wie Haferflocken oder Kleieflocken, ist eine gute Möglichkeit, Blutzuckerspitzen zu begrenzen.“
Hintergrundinformationen zum Fruit Juice Science Centre
Das Fruit Juice Science Centre ist eine wissenschaftliche Einrichtung. Ihre Aufgabe ist es, evidenzbasierte Informationen über die Rolle von hundertprozentigen Fruchtsaft in der Ernährung und Gesundheit bereitzustellen
Wer gern mehr erfahren möchte, schaut bitte direkt unter https://fruitjuicesciencecentre.eu/en