Neu auftretender Diabetes nach Corona auf Insulinresistenz zurückzuführen
Determinanten von neu auftretendem Diabetes nach COVID-19 (NODAC)
ine aktuelle Studie untersuchte die Determinanten für einen neu auftretenden Diabetes nach COVID-19 (NODAC). Nach 6 Monaten wurde ein Follow-Up durchgeführt. Faktoren wie ein höherer BMI und Anzeichen für eine Insulinresistenz sagten das Fortbestehen von NODAC nach 6 Monaten voraus.
Indische Wissenschaftler haben Faktoren untersucht, die das Risiko und die Entwicklung von neu auftretendem Diabetes nach COVID-19 (NODAC) beeinflussen. Zudem erfolgte eine Nachbeobachtung nach 6 Monaten.
Zur Beantwortung der Fragestellung wurde eine beobachtende Follow-up-Studie von August 2020 bis Juli 2023 durchgeführt. Es wurden Patienten mit vorbestehendem Diabetes und COVID-19-Patienten ohne Diabetes-Vorgeschichte rekrutiert.
Eine multivariate Regressionsanalyse wurde verwendet, um Faktoren zu bestimmen, welche für die Schwere der COVID-19-Infektion in der Gruppe mit vorbestehendem Diabetes verantwortlich sind.
Klinische, Labor- und glykometabolische Parameter wurden zu Beginn und nach 6 Monaten in der NODAC-Gruppe und der Gruppe mit normalem Blutzucker geschätzt, um die für NODAC verantwortlichen Faktoren und dessen Fortbestehen nach 6 Monaten zu bestimmen.
Risiken für neuen Diabetes nach COVID-19
Von 1 310 Patienten wurden 855 (65,3 %) COVID-19-Patienten anhand ihres glykämischen Status weiter unterteilt: vorbestehender Diabetes (19 %), NODAC (8,5 %) und normale Blutzuckerwerte (72,5 %).
Höheres Alter und männliches Geschlecht waren unabhängige Risikofaktoren für eine schwere COVID-19-Erkrankung bei Patienten mit vorbestehendem Diabetes.
Die Prävalenz von NODAC betrug in der vorliegenden Studie 8,5 %.
Patienten mit NODAC hatten zu Beginn einen höheren mittleren Nüchternblutzucker (FBG), einen höheren Blutzucker (RBG) und einen höheren HbA1c als die COVID-Gruppe mit Blutzuckerwerten im Normbereich.
In Bezug auf den Serum-C-Peptid-Spiegel zur Beurteilung der Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse wurden keine Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt.
Folgende Faktoren sagten das Fortbestehen von NODAC nach 6 Monaten voraus:
- Weibliches Geschlecht
- Familiäre Vorgeschichte von Diabetes
- Anzeichen von Insulinresistenz
- Höherer Body-Mass-Index
- WHR (Waist-to-Hip Ratio): Verhältnis von Taillenumfang zum Hüftumfang
- HbA1c-Wert (glykiertes Hämoglobin): Langzeitblutzuckerwert
- Seruminsulinspiegel
- FBG (Fasting Blood Glucose): Nüchternblutzuckerspiegel
- RBG (Random Blood Glucose): Blutzuckerspiegel zu beliebigem Zeitpunkt
Diabetes erhöht COVID-19-Schwere – Langzeitüberwachung erforderlich
Vorbestehender Diabetes ist ein Risikofaktor für eine schwere COVID-19-Erkrankung. Bei Patienten mit neu auftretendem Diabetes nach COVID-19 (NODAC) konnten bei der Nachuntersuchung Anzeichen für eine anhaltende Insulinresistenz gefunden werden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer langfristigen Blutzuckerkontrolle, so das Fazit der Studienautoren.
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Original Titel:
New Onset Diabetes After COVID 19 (NODAC) is predominantly due to exacerbated Insulin Resistance (IR) rather than beta cell dysfunction: Lessons from tertiary care hospital data during confluence of two epidemics
Autor:
Jamwal J, Chhabra A, Qadir A, Ganie MA, Qadri SM, Lone A, Shah NN. New Onset Diabetes After COVID 19 (NODAC) is predominantly due to exacerbated Insulin Resistance (IR) rather than beta cell dysfunction: Lessons from tertiary care hospital data during confluence of two epidemics. Endocrine. 2025 Jan;87(1):126-135. doi: 10.1007/s12020-024-04006-9. Epub 2024 Aug 27. PMID: 39190050.