Nur wenige kennen das Risiko, im Alter zu erblinden

In den westlichen Industrieländern ist die Hauptursache für Erblindung die altersabhängige Makuladegeneration (AMD).

In Deutschland sind etwa 7,5 Millionen Menschen von der Augenkrankheit betroffen. Mit Blick auf den demografischen Wandel werden diese Zahlen in Zukunft weiter ansteigen.

AMD tritt meist ab etwa 50 Jahren auf.

Stoffwechselablagerungen auf der Netzhaut führen zunächst zur Beeinträchtigung des scharfen Sehens und können im weiteren Verlauf eine Erblindung zur Folge haben. Es gibt zwei Formen der Erkrankung: die trockene und die feuchte AMD. Besonders die feuchte Form muss früh erkannt und konsequent therapiert werden.

Pünktlich zur Woche des Sehens, die vom 8. bis 15. Oktober 2020 über die Bedeutung guten Sehens und Ursachen für Blindheit aufklärt, hat das Meinungsforschungsinstitut Kantar in Deutschland eine repräsentative Umfrage zum Thema Augengesundheit durchgeführt. Befragt wurden Mitte September 2020 rund 2.000 Personen ab 14 Jahren.

Zu selten beim Augenarzt

Die Ergebnisse zeigen: Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Befragten fürchtet sich davor, ihre Sehkraft im Alter zu verlieren – mehr noch, als nicht mehr hören zu können. Knapp jeder Fünfte (19 Prozent) sucht seltener als alle zwei Jahre einen Augenarzt auf. Und obwohl gerade für die Risikogruppe der ab 60-Jährigen eine engmaschige Kontrolle wichtig wäre, lässt nur die Hälfte (53 Prozent) von ihnen mindestens alle zwei Jahre ihre Augen untersuchen.

Chancen der Früherkennung

Die meisten gehen in der Regel erst zum Arzt, wenn sie bereits Probleme haben (70 Prozent). Dabei raten Augenärzte allen Menschen ab 40 Jahren, sich wenigstens über die Chancen der Früherkennung zu informieren und ab 55 Jahren die Netzhaut regelmäßig untersuchen zu lassen.

Denn die Wahrscheinlichkeit, an einer AMD zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Um das abzuklären, untersucht der Facharzt zunächst den Augenhintergrund auf mögliche krankhafte Veränderungen und kontrolliert mittels einer Fluoreszenzangiografie (FAG) die Augenhintergrundgefäße.

Die optische Kohärenztomografie (OCT) – ein ebenfalls schmerzfreies Verfahren zur Vermessung der Netzhaut – kann außerdem Hinweise liefern, wie weit eine feuchte AMD vorangeschritten ist.

Frühe Therapie gegen Altersblindheit

Die regelmäßige Kontrolle ist wichtig, auch wenn die Krankheit bis heute nicht heilbar und eine trockene AMD medizinisch nicht einmal therapierbar ist. Doch aus einer trockenen kann sich eine feuchte AMD entwickeln. Und das Voranschreiten einer feuchten AMD kann mithilfe von Medikamenten verlangsamt werden. Um so wichtiger ist es, sich umfassend zu informieren und früh etwas für seine Augengesundheit zu tun.

Leider kennen viele Deutsche das Krankheitsbild nicht: Während 87 Prozent der Befragten etwa der Graue Star geläufig ist, hat nur ein Drittel von ihnen (36 Prozent) schon einmal etwas über AMD gehört. Auch zeigt die Umfrage, dass knapp jeder zehnte in Deutschland Lebende sich noch nie über Erkrankungen der Augen informiert hat. Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) gibt immerhin an, mit einer vitaminreichen und fettarmen Ernährung ihre Augengesundheit zu unterstützen.

Fakt ist: Nur wer sich früh informiert und regelmäßig vom Augenarzt seine Netzhaut untersuchen lässt, kann seine Sehfähigkeit im Alter lange erhalten. Doch die Umfrageergebnisse zeigen, dass sich das in Deutschland noch nicht gänzlich im Gesundheitsbewusstsein der Bürger verankert hat.

Quelle:
Best4Health