Keine Luft zum Atmen!

... Erste-Hilfe bei Asthmaanfällen

Am Samstag, dem 09.09,  war der "Tag der Ersten Hilfe".
Dieser Aktionstag wurde ins Leben gerufen, um die Bedeutung fachgerechter Nothilfe im Bewusstsein der Menschen zu verankern.

Sie kennen noch die stabile Seitenlage, Herz-Lungen-Wiederbelebung und wissen, wie Versorgung von offenen Wunden funktioniert?

Prima!

Aber wie würden Sie sich verhalten, wenn Ihr Gegenüber einen Asthmaanfall erleidet?

Nichtstun ist keine Option
 - die Angst vor dem Helfen auch nicht!

Hier kommen fünf Dos und Don'ts, mit denen Sie Ihre Scheu überwinden und im Ernstfall Leben retten.
 
Wie erkenne ich einen Asthmaanfall ?
Das erste und auffälligste Anzeichen eines Asthmaanfalls ist Kurzatmigkeit sowie ein pfeifender oder rasselnder Atem. Außerdem kommt Husten hinzu und der Puls steigt an.

Das Sprechen fällt dem Asthmatiker zunehmend schwerer, aber hoffentlich kann er ihnen trotzdem Anweisungen geben, wie Sie ihm helfen können.

Ist der Anfall noch schwerer, kann es auch vorkommen, dass eine sehr flache Atmung eintritt und kein Atemgeräusch mehr hörbar ist.

Lippen, Fingernägel und das Gesicht werden bläulich, es tritt kalter Schweiß auf. Der Betroffene ist eventuell verwirrt oder benommen.

In jedem Fall gilt:
Ansprechen und helfen.

Do’s

1. Ruhe:
Auch wenn der Asthmatiker wahrscheinlich weiß, wie sich ein Anfall anfühlt und was nun zu tun ist, kann es sein, dass er unruhig wird. Das Problem dabei: durch die Panik wird das Atmen zusätzlich erschwert. Als Ersthelfer sollten Sie daher selbst ruhig bleiben und zudem versuchen, den Betroffenen zu entspannen. Sprechen Sie ihn ruhig an, fragen Sie, wie Sie helfen können und erklären Sie ihm, was Sie tun.

Ist die Umgebung hektisch, können Sie den Betroffenen auch in eine ruhigere Umgebung bringen. Ein Ortswechsel ist vor allem auch dann nötig, wenn es sich um allergisches Asthma handelt. In diesem Fall muss der Betroffene sofort vom möglichen Auslöser weggebracht werden, falls dieser nicht zu entfernen ist.
 
2. Atmung unterstützen:
Das A und O für den Betroffenen ist die Kontrolle der Atmung und die Verbesserung des Luftflusses. Während eines Asthmaanfalls besteht allerdings der Drang, schnell und hechelnd zu atmen. Helfen Sie dem Betroffenen, indem Sie mit ihm flach und langsam atmen: Durch die Nase ein-, langsam durch den Mund mit einem hörbaren sss oder pff ausatmen.

Zudem gibt es die Technik der „Lippenbremse“:
Die Lippen werden wie beim Pfeifen gespitzt und sind nur einen Spalt breit geöffnet. Die Oberlippe ist dabei leicht vorgestülpt. Nun soll die Luft nicht pressend, sondern langsam und gleichmäßig, bei leicht aufgeblähten Wangen aus den Lippen entweichen. Dadurch entspannt sich die Atemmuskulatur und der Anfall sollte schnell vorüber gehen.
 
3.  Bei der Medikamenteneinnahme helfen:
Reichen Sie dem Asthmatiker sein Spray und, falls vorhanden, auch weitere Medikamente. Viele Asthmatiker haben beispielsweise auch kortisonhaltige Tabletten für den Notfall dabei.
 
4. Kleidung lockern:
Öffnen Sie gegebenenfalls enge Kleidung. Durch das Lockern von Hosenbund, Öffnen von Bluse oder Schlips wird das Engegefühl genommen und das Atmen erleichtert.
 
5.  (Atmung erleichternde) Haltung:
Helfen Sie dem Betroffenen, sich entspannt hinzusetzen. Zwei Haltungen haben sich besonders bewährt, um die Atmung zu erleichtern.

Der „Kutschersitz“:
Der Asthmatiker sitzt mit nach vorne gebeugtem Oberkörper und stützt die Unterarme auf die Oberschenkel oder auf eine Tischplatte auf. Dadurch werden der Brustkorb und die Schultern entlastet und das Atmen erleichtert. Zusätzlich kann auch noch der Kopf auf der Tischplatte abgelegt werden.

Die „Torwartstellung“:
Bei dieser Haltung steht der Asthmatiker. Er legt die Hände auf den Oberschenkeln ab, um den Oberkörper und die Atmung zu entspannen. Ist eine dieser Haltungen eingenommen, sollten die oben stehenden Atemübungen angewendet werden.
 
Schlagen diese Hilfemaßnahmen nicht innerhalb kürzester Zeit an, sollten Sie einen Notarzt rufen. Verwenden Sie dabei die Worte „akute Atemnot“. Handelt es sich bei dem Asthmatiker mit Anfall um ein Kind, muss der Notarzt sofort kontaktiert werden.
 
Don’ts:

1.  Zögern:
Helfen Sie dem Asthmatiker unbedingt, wenn er einen Anfall hat. Sprechen Sie ihn an und warten Sie nicht ab. Wenn Ihre Hilfe abgeschlagen wird, bleiben Sie dennoch in der Nähe, sodass Sie im Ernstfall eingreifen oder den Notarzt rufen können.
 
2.  Panik:
Auch wenn es eine aufregende und unbekannte Situation ist: Zeigen Sie nicht, dass Sie deshalb unter Stress stehen. Wenn Sie hektisch werden, überträgt sich das schnell auf den Betroffenen und kann den Anfall verstärken.
 
3.  Hinlegen:
Raten Sie dem Asthmatiker während eines Anfalls nicht, sich hinzulegen, denn dadurch verschlechtert sich die Atmung. Stattdessen hat sich eine sitzende oder stehende Haltung wie beschrieben bewährt.
 
4. Medikamente verabreichen:
Der Betroffene sollte sein Spray oder andere Medikamente möglichst selbst einnehmen. Bei der Anwendung des Asthmasprays gibt es bestimmte Techniken, die der Asthmatiker am Besten selbst anwendet.
 
5. Im Winter das Fenster öffnen:
Frischluft kann dem Betroffenen helfen. Wird allerdings im Winter das Fenster geöffnet, kann die plötzliche Kälte den Anfall verschlimmern. Wenn es sich um einen Anfall eines Patienten mit allergischem Asthma handelt, kann es zudem sein, dass durch das geöffnete Fenster vermehrt Allergene in den Innenraum gelangen, die den Anfall verschlimmern können. Informationen und Hilfe aus dem Internet

Kliniken und Ärzte in Deutschland, die auf die Diagnose und Therapie bei Schwerem Asthma spezialisiert sind, finden Interessierte unter www.netzwerk-schweres-asthma.de.

Auf der Website der Initiative LuftStoß (www.luftstoss.de) finden Betroffene Informationen zum Thema Schweres Asthma.
 
Über die Initiative
Die „Initiative LuftStoß“ wurde im Mai 2016 von der Novartis Pharma GmbH mit Unterstützung des German Asthma Net e.V. (GAN) und des Unternehmens Thermo Fisher Scientific gegründet. Ziel der Initiative ist es, die Bevölkerung über das Krankheitsbild Schweres Asthma aufzuklären. Dafür wurde ein Expertenbündnis ins Leben gerufen, das über verschiedene Asthmaformen, Diagnosewege, Therapiemöglichkeiten und Hilfsangebote informiert. Gleichzeitig möchte die Initiative Betroffene dazu motivieren, Verschlechterungen ihres Asthmas nicht hinzunehmen, sondern aktiv dagegen anzugehen und gemeinsam mit dem behandelnden Arzt nach dem Auslöser der Beschwerden zu suchen.
 
Weitere Informationen erhalten Sie auch direkt unter www.luftstoss.de.