Freilandtomaten: saisonal und regional am besten

Kein Gemüse mögen die Deutschen lieber

Rund 20,6 Kilogramm isst jeder pro Jahr – mehr als von jedem anderen Gemüse.

Besonders im Spätsommer lohnt es sich zuzugreifen, denn jetzt haben die Tomaten Saison und schmecken am besten.

Doch nicht alle Sorten sind gleich lange haltbar.

Und auch der Griff zu frischen, regionalen Tomaten lohnt.
Denn landen die leckeren Paradiesäpfel achtlos im Mülleimer, werden auch wichtige Ressourcen verschwendet. Wie sich das vermeiden lässt, zeigt die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).  
 
Lange haltbar durch spezielle Sorten
Die Sortenvielfalt der Tomaten ist enorm – wie viele tausend Sorten es gibt, ist nicht genau bekannt.

Sicher ist, dass sie nicht immer rot und rund sind:
Mal sind sie gelb, mal grün, mal mehrfarbig; klein oder groß, rund oder eiförmig. Die botanisch zu den Beeren gehörenden Tomaten kommen in vielen Farben und Formen vor.

Nur ein kleiner Teil dieser Sortenvielfalt landet in unseren Supermärkten.

Besonders häufig findet man die mittelgroßen runden Tomaten und die kleinen Cherrytomaten, am Strauch oder lose. Tomaten, die als ganze Dolde geerntet werden, also mit dem Grün, sind besonders beliebt. Allerdings: Was natürlich wirkt, entspricht eigentlich nicht dem Reifeprozess der Tomate.

Dank Züchtung von Longlife- oder Semi-Longlife-Tomaten können sie so angeboten werden. Ansonsten wäre die erste Tomate an der Dolde schon verfault, wenn die letzte gerade beginnt rot zu werden.
 
Tomaten lagern und haltbar machen
Die am häufigsten angebotenen Semi-Longlife-Tomaten halten sich bei Zimmertemperatur ein bis drei Wochen. Ganz wichtig: Tomaten gehören nicht in den Kühlschrank, denn in der Kälte verlieren sie ihr Aroma.

Außerdem sollten sie getrennt von anderem Obst und Gemüse gelagert werden:
Sie sondern das Reifegas Ethylen ab, das andere Früchte schneller reifen lässt. Tomaten lassen sich auf verschiedene Weise konservieren: Zu Suppe oder Soße verarbeitet können sie eingefroren werden. Als Chutney oder Ketschup eingekocht halten sie sich im Glas. Im Dörrautomaten oder im Backofen lassen sich Tomaten trocknen. Getrocknete Tomaten können zusätzlich in Öl eingelegt werden.
 
Sortenvielfalt bringt geschmackliche Abwechslung
Auf Wochenmärkten oder in gut sortierten Gemüseläden findet man gerade zur Erntezeit auch Tomatensorten, die nicht nur durch ihre ungewöhnlichen Formen und Farben herausstechen: Oft ist auch ihr Geschmack intensiver. Gerade wer die Früchte roh naschen möchte, sollte sich nach den etwas anderen Tomaten umschauen. Diese können ganz unterschiedlich schmecken: Süßer oder saurer, fruchtiger oder herber.  
 
Im Sommer am aromatischsten
Im Sommer schmecken frische Tomaten grundsätzlich intensiver als im Winter. In der dunkleren Jahreszeit werden sie auch im Süden halbreif geerntet. Zwar reifen sie nach, ein intensives Aroma bekommen sie ohne ausreichend Sonne jedoch nicht. Deswegen ist außerhalb der Saison der Griff zur Tomatenkonserve durchaus sinnvoll: Hierfür werden die Tomaten reif verarbeitet und sind dann lange haltbar – ganz ohne wichtige Inhaltsstoffe zu verlieren.
 
Saisonal und regional einkaufen schont Ressourcen
Wer umweltbewusst denkt, sollte Tomaten vor allem zu ihrer natürlichen Erntezeit im Spätsommer kaufen. Denn dann findet man mehr heimische Tomaten, die keine langen Transportwege hinter sich haben.

Außerdem muss im Winter viel Energie für die Aufzucht aufgewendet werden:
In nördlichen Ländern wie den Niederlanden werden die Gewächshäuser im Winter beheizt, damit die wärmeliebenden Sträucher wachsen. Das verbraucht viel Energie. Tomaten aus dem Süden, zum Beispiel aus Spanien, müssen zwar nicht beheizt werden, haben allerdings einen weiten Weg hinter sich, der ebenfalls Energie kostet.

Regionale, saisonale Tomaten verbrauchen fast 30 Mal weniger CO2 als solche aus der Ferne, die im Winter gekauft werden. Doch nicht nur CO2 fällt bei der Produktion an.

Wie jedes Gemüse verbraucht auch die Tomate Wasser:
Rund 184 Liter Wasser stecken durchschnittlich in einem Kilo Tomaten, das bei uns in den Handel gelangt.

Wird eine normale, runde Tomate (circa 70 Gramm) achtlos weggeworfen, landen umgerechnet rund 13 Liter Wasser im Müll.
 
Initiative Zu gut für die Tonne!
Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Pro Person und Jahr sind das rund 82 Kilogramm Lebensmittelabfall. Rund zwei Drittel davon wären vermeidbar. Wie sich Lebensmittelabfälle reduzieren lassen, zeigt die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

Akteure aus Industrie, Handel, Gastronomie und Landwirtschaft sowie Verbraucherverbände, Kirchen und NGOs unterstützen die Initiative.

Unter www.zugutfuerdietonne.de finden sich Tipps zu Lebensmittellagerung und -haltbarkeit, Fakten zur Lebensmittelverschwendung sowie Rezepte für beste Reste.