Urlaub mit Geschmack
Nationalgerichte aus Lieblingsreiseländer der Deutschen im Gesundheitscheck
Die Reiselust der Deutschen ist trotz Inflation groß: Zwei Drittel waren 2024 im Urlaub, wie die aktuelle Deutsche Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen ergab.
Doch egal ob Strand- oder Wanderurlaub, Städte- oder Wellnesstrip: Nicht nur Landschaft und Sehenswürdigkeiten prägen die Reiseerlebnisse, sondern auch die landestypische Küche.
„Ob Pizza, Pasta oder ein Wiener Schnitzel und das krönende Dessert zum Abschluss – im Urlaub gehört für viele das Schlemmen dazu. Je nach Urlaubsziel kommen ganz verschiedene Gerichte auf den Teller, die auch einen unterschiedlichen Nährstoffgehalt haben“, sagt Dipl. Ing. Silvia Bürkle, Ernährungswissenschaftlerin und Mitgründerin von Metabolic Balance.
Sie erklärt, wie gesund die Nationalgerichte einiger der Lieblingsreiseländer der Deutschen sind:
1. Spanien: Paella und Tapas
Paella, das mit Safran aromatisierte Reisgericht aus Valencia, ist vermutlich das bekannteste Gericht aus Spanien. Es gibt Varianten mit Fisch, Fleisch oder Gemüse. Besonders mit viel Gemüse und Meeresfrüchten ist das Gericht leicht und ausgewogen. Mit frischem Fisch liefert es gesunde Omega-3-Fettsäuren.
Auch beliebt sind die spanischen Tapas. Hier kommt es darauf an, was serviert wird
Während etwa Oliven gesunde ungesättigte Fettsäuren und Antioxidantien enthalten und die kalte Gemüsesuppe Gazpacho reich an Vitaminen und Ballaststoffen ist, sind zum Beispiel die würzige Wurst Chorizo oder die frittierten Kartoffelwürfel Patatas Bravas reich an Salz und Fett.
Bitte beachten: Fettige und salzige Tapas deshalb in Maßen genießen und mit ballaststoffreicher Nahrung wie Gemüse, Hülsenfrüchten oder Vollkornprodukten kombinieren, um die Verdauung zu unterstützen und die Sättigung zu erhöhen.
2. Italien: Pizza und Pasta
Die italienische Küche umfasst eine Vielzahl landestypischer Gerichte wie Risotto, Polenta, Saltimbocca und natürlich Pizza und Pasta in den unterschiedlichsten Variationen.
Wie die Nährstoffbilanz ausfällt, kommt immer auf die Zutaten und Varianten an. Gerichte mit frischem Gemüse wie Tomaten, Zucchini und Aubergine sind reich an Nährstoffen, Pasta mit Sahnesoße enthält viel Fett.
Bei Pizza und Pasta gilt es selbstverständlich auch an die Kohlenhydrate zu denken: Schnelle Kohlenhydrate treiben den Blutzuckerspiegel in die Höhe, um dann wieder jäh abzusinken und Hunger zu verursachen. Dadurch wird der Kohlenhydratstoffwechsel angeregt und der Fettstoffwechsel blockiert.
Bitte beachten: Nudeln – oder auch Brote wie Ciabatta, Tramezzini und Focaccia aus Weizenmehl – mit Olivenöl verzehren. Das Öl ummantelt die Stärke, das heißt, der Körper benötigt mehr Zeit, um die Stärke aufzuspalten, und dadurch bleibt auch der Blutzucker stabiler.
3. Österreich: Wiener Schnitzel
Das echte Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch wird paniert und gebraten und ist reich an Fett und Kalorien – und damit oft nicht leicht verdaulich.
Bitte beachten: Wer es leichter möchte, bestellt es am besten mit einem grünen Salat statt Kartoffelsalat und verzichtet auf zusätzliche Soßen. Letztere enthalten oft nicht nur versteckte Kalorien, sondern auch Zusatzstoffe, die den Stoffwechsel verlangsamen.
4. Frankreich: Camembert, Coq au Vin und Crêpes
Wenn ein Gericht in Frankreich als Nationalgericht bezeichnet werden kann, dann ist es wohl Coq au Vin. Das traditionelle Schmorgericht wird mit Hähnchen, Wein, Pilzen und Zwiebeln zubereitet. Hähnchenfleisch ist mager und eiweißreich, das Schmoren erhält viele Nährstoffe. In Maßen genossen – ohne übermäßigen Fettzusatz – durchaus ein ausgewogenes Gericht.
Andere typisch französische Produkte wie Camembert, Croissants, Crêpes oder Crème Brûlée sind sehr beliebt, sollten aufgrund des Fett- und Zuckergehalts jedoch in Maßen genossen werden.
Bitte beachten: Bevor man etwas Süßes isst, eine Handvoll Nüsse verzehren – die enthalten Eiweiß und es kommt zu einer verzögerten Insulinausschüttung, wenn im Anschluss Süßes gegessen wird. Dieses sollte dann langsam genossen werden: Wenn man sich Zeit lässt, reichen oft kleinere Mengen.
5. Griechenland: Moussaka und Gyros
Moussaka vereint Auberginen, Hackfleisch und eine cremige Béchamelsauce. Die griechische Spezialität ist durch Sauce und Öl fettreich, aber auch nährstoffreich dank Vitaminen, Magnesium und Kalzium im Gemüse. Eine hausgemachte Variante mit weniger fettiger Soße kann eine ausgewogenere Mahlzeit darstellen.
Das beliebte Gyrosfleisch hat in der Regel ebenfalls einen hohen Fettgehalt. Insbesondere gesättigte Fettsäuren erhöhen den LDL-Cholesterinspiegel und das Risiko für Herzerkrankungen.
Doch auch das gesunde Olivenöl ist ein zentraler Bestandteil der griechischen Küche und reich an gesunden Fetten, Antioxidantien und Vitaminen.
Bitte beachten: Landestypische Gerichte sind Teil der Reiseerfahrung. Doch zu fettiges Essen kann zu Verdauungsbeschwerden oder Sodbrennen führen. Also die Gerichte in Maßen genießen und häufiger die Gemüse- oder Fischvarianten wählen.
Weitere Informationen unter www.metabolic-balance.de