Vier Mythen rund um Schimmel

Wie er wirklich entsteht und warum trockenes Raumklima zur Gefahr werden kann

Schwarze, braune oder grüne Flecken an Wänden oder in Ecken machen Bewohnern nicht nur aus optischen Gründen zu schaffen – sie bergen vor allem ein Gesundheitsrisiko.

Die Rede ist von Schimmel.
Der lästige „Untermieter“ zählt laut dem Bundesverband Schimmelpilz-Sanierung (BSS) zu den mit Abstand häufigsten Streitthemen am Immobilienmarkt und steht nach Angaben des Fraunhofer Instituts für Bauphysik im Zusammenhang mit etwa 10 Prozent aller Bauschadensfälle. Trotzdem kursieren rund um seine Entstehung und Bekämpfung noch vielfältige Missverständnisse.

Mythos 1: Eine hohe Luftfeuchte verursacht Schimmel
Der wohl größte Irrtum dreht sich um die Schimmelentstehung. In den meisten Köpfen sind eine hohe Luftfeuchte und Schimmel immer noch eng miteinander verknüpft.

Dies ist so nicht richtig:
Denn die relative Luftfeuchte ist dem Schimmelpilz im Grunde genommen völlig egal. Er nimmt weder Feuchtigkeit noch Nahrung aus der Luft auf, sondern ist dafür auf flüssiges Wasser angewiesen.

Schimmel hat daher erst eine Chance, wenn die Temperatur an den Innenwänden dauerhaft den sogenannten Taupunkt unterschreitet und sich aufgrund der wärmeren Raumluft an der kalten Wand Kondenswasser bildet.

So werden Mauerwerk oder Tapete feucht und können den Schimmel optimal nähren. Vermeiden lässt sich die Kondenswasserbildung vor allem durch eine gute Wandisolation in Kombination mit ausreichender, richtiger Belüftung.

Mythos 2: Wer Schimmel in der Wohnung hat, sollte intensiv heizen
Ein gefährlicher Trugschluss, denn – was die meisten nicht wissen – gerade die Kombination aus Schimmel und trockener Luft kann der Gesundheit schaden. Nur die vollständige Entfernung des pilzbefallenen Materials eliminiert das Erkrankungsrisiko.

Bei im Winter geheizten Innenräumen entsteht oft ein wüstenähnliches Raumklima mit Luftfeuchtewerten von 20 Prozent und weniger. Unter diesen Konditionen versuchen viele Pilze ihr Überleben durch eine vermehrte Sporenproduktion zu sichern. Diese winzigen Schwebeteilchen können sich in trockener Luft besonders gut verteilen, werden leicht wieder aufgewirbelt und gelangen so auch in die Atemwege.

Und das ist die wirkliche Gesundheitsgefahr.
Daher ist es gerade bei vorhandenem Schimmel wichtig, die relative Luftfeuchte eher zu erhöhen – auf Werte um die 40 bis 50 Prozent. Sporen und andere Schwebeteilchen sinken dabei, bedingt durch ein größeres Volumen, leichter zu Boden und können nicht mehr so leicht eingeatmet werden. Das Gesundheitsrisiko reduziert sich nachweislich. Die sofortige professionelle Entfernung des Schimmels an der Wand bleibt jedoch unabdingbar.

Mythos 3: Ein bisschen Schimmel ist nicht so schlimm
Das Problem an Schimmel ist: Nicht immer ist er mit bloßem Auge sichtbar. Wer also eine kleine Stelle an der Wand entdeckt, kann durchaus schon länger ein größeres Schimmelproblem haben. Oft kann nur mithilfe sogenannter Sporenmessgeräte ermittelt werden, ob Wohn- oder Arbeitsräume belastet sind.

Da bislang keine Grenzwerte für Schimmelpilze festgelegt worden sind, muss nach dem Vorsorgeprinzip gehandelt werden. Denn Pilze stellen nicht nur ein hygienisches Problem dar, sie erhöhen laut Untersuchungen das Risiko für Asthma um bis zu 40 Prozent (Quelle: Fraunhofer Institut für Bauphysik), fördern die Entstehung von Allergien und können sogar lebensgefährliche Infektionen auslösen.

Bereits ab einem Befall von 20 Quadratzentimetern besteht daher dringender Handlungsbedarf. Denn der Schimmel produziert ständig Sporen, aus denen sich binnen 72 Stunden weitere lebende Pilzkulturen entwickeln können. Allerdings sollte er von einem Fachmann entfernt werden, da bei unsachgemäßem Entfernen Sporen auf die Haut und über die Atemwege in den Körper gelangen können.

Mythos 4: Wer ausreichend lüftet, bekommt keinen Schimmel
Oft ist es unsachgemäßes Lüftungsverhalten, das der Eigentümer dem Mieter bei Schimmelpilzbefall vorwirft. So einfach ist das allerdings nicht, denn die Ursachen von Schimmelbildung können vielfältig sein: Feuchteeintritt aufgrund undichter Bauelemente, eine schlechte Wandisolation, eine ungünstige Oberflächenbeschaffenheit der Wände oder ein fehlerhaftes Lüftungsverhalten. Wer beim Lüften bestimmte Regeln befolgt, kann sein Risiko für Schimmel in der Wohnung senken.

Darum empfehlen Experten:
1. Feuchtigkeitsspitzen (über 60 Prozent) nach dem Duschen, Kochen oder Wäschetrocknen unmittelbar durch Stoßlüftung mit weit geöffneten Fenstern abbauen.

 2. Dauerlüften mit gekippten Fenstern muss auch aus energetischen Gründen vermieden werden.

3. Zweimal täglich, am besten morgens und abends, mit geöffneten Fenstern und Zimmertüren 5-10 Minuten stoßlüften – idealerweise quer durch die Wohnung.

Bitte beachten Sie:
Ein für Bewohner gesundes Raumklima bedeutet, eine relative Luftfeuchte von 40 bis 60 Prozent sicherzustellen – dies ist dank neuster Technik möglich

Die korrekte relative Luftfeuchte spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, das Ansteckungsrisiko durch Erkältungen und Grippe speziell in den Wintermonaten zu senken.  Es ist jedoch gerade für Berufstätige meist nicht leicht, das richtige Maß in Sachen Temperatur, Luftaustausch und Luftfeuchte zu finden.

So kann die relative Luftfeuchte im Winter schnell auf Werte unter 20 Prozent sinken – was für die Atemorgane und Schleimhäute generell sehr schlecht ist.

Wer wissen möchte, wie es um die Luftfeuchte in seinen Wohnräumen bestellt ist, kann sie mit einem einfachen Hygrometer (ca. 20 Euro) selbst kontrollieren. Allerdings sollte auch darauf geachtet werden, dass in schlecht isolierten Bauten (meist ältere Gebäude) eine relative Raumluftfeuchte von 40 Prozent via Hygrostat (Feuchteregler) eingestellt wird und nicht mehr, da kalte Innenwände durch eine schlechte Isolation oder durch Kältebrücken ein erhöhtes Kondenswasser-Risiko aufweisen und so eine Lebensgrundlage für unerwünschten Schimmel bilden.

Es ist deshalb wichtig, frühzeitig Experten einzuschalten, die für den jeweiligen Wohnbau geeignete Empfehlungen abgeben können. Das Unternehmen Condair sorgt weltweit bereits in Büros, Callcentern oder Verkaufsräumen für eine optimale Luftfeuchte und damit für ein gesundes Raumklima.

Condair
Condair Group ist mit rund 650 Mitarbeitenden der weltweit führende Hersteller für gewerbliche und industrielle Luftbefeuchtungsgeräte und -anlagen. Mit der Hauptmarke Condair setzen wir Standards bezüglich Energieeffizienz und Hygiene. Heute sind wir in 17 Ländern mit eigenen Verkaufs- und Serviceorganisationen präsent sowie in über 50 Ländern mit Vertriebspartnern vertreten. Wir betreiben Produktionsstandorte in Europa, Nordamerika und China.