Immobilienkredite: Vorzeitiger Ausstieg teuer wie nie

Ein früher Ausstieg aus einem Immobilienkredit ist derzeit so teuer wie nie.

Für die vorzeitige Rückzahlung des Kredits verlangen Banken zurzeit Rekordsummen, oft 20 Prozent der Restschuld und mehr.

Ein Grund für die extremen Bankforderungen sind die stark gesunkenen Zinsen am Kapitalmarkt. Zusätzlich kassieren viele Banken aber mehr an Vorfälligkeitsentschädigung, als ihnen nach der Rechtsprechung zusteht.

Worauf Kunden achten müssen, die ihren Kredit vorzeitig ablösen wollen, erklärt Finanztest in der November-Ausgabe und online auf www.test.de/immobilienkredit-ausstieg.

Wer zurzeit wegen einer Scheidung oder anderen Umständen sein Haus oder seine Wohnung verkaufen muss und seinen Immobilienkredit vorzeitig zurückzahlen will, hat ein Problem. Denn für die vorzeitige Rückzahlung sollen Kunden teilweise mehr Entschädigung an die Bank leisten, als sie an Zinsen in der restlichen Kreditlaufzeit hätten zahlen müssen.

Das liegt an den ins Minus gerutschten Renditen von Pfandbriefen. Denn die Vorfälligkeitsentschädigung berechnet sich vor allem aus der Differenz zwischen den aktuellen Pfandbriefrenditen und dem Darlehenszins des Vertrags.
Zusätzlich teuer wird der vorzeitige Ausstieg, weil viele Banken zum Nachteil der Kunden rechnen.

Oft berücksichtigen sie Sondertilgungsrechte oder Tilgungssatzerhöhungen nicht. Oder sie ziehen zu niedrige Beträge für das Kreditrisiko ab, das sie im Vorfeld eingerechnet haben und das durch die Rückzahlung entfällt.

Ein weiterer verbreiteter Fehler der Banken hängt mit dem Abrechnungszeitraum zusammen. Oft kalkuliert die Bank bereits vorab die Vorfälligkeitsentschädigung und behält sich eine Neuberechnung vor, falls sich die Zinsen am Kapitalmarkt bis zum Rückzahlungstermin ändern.

Die Neuberechnung erfolgt aber oft nur in den Fällen, in denen die Bank eine höhere Entschädigung fordern kann. In den Fällen, in denen die Kunden profitieren würden, entfällt die Neuberechnung.

Der ausführliche Artikel „Immobilienkredite – vorzeitiger Ausstieg“ erscheint in der November-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (ab 19.10.2016 am Kiosk) und ist unter www.test.de/immobilienkredit-ausstieg abrufbar.

Unter www.test.de/analyse-vorfaelligkeit  bietet die Stiftung Warentest auch eine Überprüfung der Bankenberechnung an (Kosten: 70 Euro).