ISG-Sprengung in der Schwangerschaft

Sensible Verbindungsstelle aus der Spur

In der Schwangerschaft gerät der Hormonhaushalt der Frauen gehörig durcheinander. Dabei lockern bestimmte Botenstoffe das Bindegewebe im Becken und entspannen feste Bänder – eine ideale Erleichterung für die spätere Geburt.

„Allerdings führt diese geniale Technik häufig zu schmerzhaften Blockierungen im Iliosakralgelenk, kurz ISG“, weiß Dr. med. Bernd Hölper, Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen gGmbH sowie Leiter des Wirbelsäulenzentrums Fulda Main Kinzig, und erklärt: „Normalerweise haben Bänder und Sehnen das wenig bewegliche ISG fest im Griff. Setzen aber sogenannte Entspannungshormone ein, können sich Gelenksflächen zwischen Darm- und Kreuzbein verschieben.“

In diesem Fall führen jegliche Bewegungen zu Gesäßschmerzen, die bis in Bein, Leiste und Hüfte ausstrahlen.

Bis zu 80 Prozent der Frauen kennen diese tief sitzenden Schmerzen.

Im schlimmsten Fall kann es bei der Geburt zu einer Überdehnung in diesem Bereich kommen, Ärzte sprechen dann von einer ISG-Sprengung.

Neben konservativen Maßnahmen wie Physiotherapie sorgen neuartige Fusionsimplantate für Stabilität und eine rasche Rückkehr in ein Leben ohne Schmerzen.

Iliosakralgelenk in der Hormonspirale  
Gerade in der Schwangerschaft unterliegt der Darm- und Kreuzbeinbereich besonderer Belastung.

Alle Kräfte zwischen Ober- und Unterkörper führen über dieses Gelenk. Dabei dient es als eine Art Pufferung und Verteilsystem der Bewegungsenergie.

Durch die zur Entspannung einsetzenden Schwangerschaftshormone wie Progesteron und Relaxin gerät die sichere Verbindung jedoch schnell ins Wanken.

Plötzliche Stoppbewegungen, ein Tritt ins Leere oder das Heben schwerer Gegenstände können zu Blockierungen der Gelenkoberflächen führen.

Oftmals lösen sich Blockaden innerhalb der ersten zwei Monate von selbst oder lassen sich gut durch erfahrene Physiotherapeuten behandeln.

Bleiben Schmerzen selbst nach der Entbindung dauerhaft bestehen, wird die Behandlung schwieriger.

„Rund 20 Prozent der Frauen leiden selbst drei Jahre nach der Entbindung noch an den beschriebenen Schmerzsymptomen. In besonders schmerzhaften und therapieresistenten Fällen können dann schonende Stabilisierungsmaßnahmen, zum Beispiel mit iFuse-Implantaten, helfen“, erklärt Dr. med. Michael Eichler, ebenfalls Chefarzt und Leiter derselben Einrichtungen.

Minimalinvasiver Eingriff sorgt für schnelle Mobilisierung  
Treten also Dauerbeschwerden im Hüftbereich oder Liegeschmerzen auf und finden einfache Bewegungsabläufe wie Treppensteigen, Gehen oder Stehen unter extremen Schmerzen statt, sollten betroffene Frauen einen Facharzt aufsuchen.

Wird das ISG anhand verschiedener Tests als Übeltäter ermittelt, stehen Medizinern unterschiedliche Behandlungsmaßnahmen zur Verführung.

„Besonders Physio- sowie lokale Injektionstherapien mit Schmerzmitteln sorgen für erste Linderung. In einigen Fällen sind die Gelenkplatten jedoch so instabil, dass lediglich ein operativer Eingriff für Schmerzfreiheit sorgt. Allerdings dann nach der Entbindung“, berichtet Dr. Hölper.

Im Gegensatz zur Versteifungsoperation oder herkömmlichen Schraubsystemen sorgen neuartige Implantate für eine sichere Stabilität. Dabei wachsen die dreieckigen iFuse-Implantate schonend mit den umliegenden Knochen zusammen und festigen den Kreuz- und Darmbeinbereich.

Mütter erlangen innerhalb kürzester Zeit ihre Lebensqualität zurück und können sich wieder liebevoll um ihren Nachwuchs kümmern.

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