Hauterkrankungen erkennen und behandeln

Die Haut ist unser größtes Schutzorgan.

So schützt sie uns nicht nur vor Feuchtigkeitsverlust, UV-Strahlen, Bakterien und Mikroorganismen, sondern auch vor Verletzungen.

Doch immer häufiger braucht sie auch selbst Schutz:
Während die Belastungen für sie immer mehr zunehmen, steigen auch Hauterkrankungen stetig an. Irritierte, empfindliche Haut, Neurodermitits, Rosazea oder Couperose stehen beispielhaft für einen geschädigten Hydrolipidfilm.
 
Dürrezeit für die Haut
Spannungsgefühle, empfindliche Haut, raue, gerötete oder schuppige Hautstellen: Spätestens nach dem Sommer werden die Auswirkungen von intensivem Sonnenbaden und ausgelassenem Planschen im Pool sichtbar. Aber auch unabhängig von der Jahreszeit leiden immer mehr Menschen unter einer trockenen und empfindlichen Haut.

Doch das ist längst nicht nur ein ästhetisches Problem:
Trockene Haut kann ihre wichtigste Aufgabe, nämlich ihre Schutzfunktion gegenüber äußeren schädlichen Einflüssen, nicht mehr in ausreichendem Maße erfüllen und benötigt deshalb eine besondere Pflege.
 
Um ihren zugrundliegenden Feuchtigkeits- und Lipidmangel auszugleichen, ist es wichtig, der Haut Feuchtigkeit und Fette zuzuführen, um so die äußere Hautbarriere zu stärken und ihre Schutzfunktion zu bewahren.

Neben Cremes und Lotionen, die einen hohen Fett- oder Öl-Anteil enthalten, sollte auch die Reinigung besonders mild sein und dem pH-Wert der Haut entsprechen. Wasser-in-Öl-Emulsionen hinterlassen einen Schutzfilm auf der Haut, der die Hornschicht mit Lipiden versorgt und die Haut vor Feuchtigkeitsverlust bewahrt. Bei extremer Hauttrockenheit eignen sich Urea oder Mandelöl.
 
Wenn es juckt
Als Leitsymptom von Neurodermitis (atopisches Ekzem) gilt der als schwer auszuhalten empfundene Juckreiz. Die chronisch entzündliche Hauterkrankung gilt in den westlichen Industrienationen als häufigste Hauterkrankung überhaupt.

Als mögliche Auslöser sind bei Ärzten und Wissenschaftlern auch die Auswirkungen des modernen „Lifestyle“ ins Visier geraten: Die zunehmende Luftverschmutzung, ein übermäßiges Hygieneverhalten, aber auch kulinarische Experimentierfreudigkeit – all das kann das überempfindliche Immunsystem reizen und Neurodermitis auslösen.

Atopische Haut verliert viel mehr Feuchtigkeit als normale Haut, so können Schadstoffe von außen viel einfacher eindringen und Juckreiz auslösen. 

Betroffene können durch eine antientzündliche und pflegende Lokaltherapie die Beschwerden reduzieren, indem sie eine Pflege wählen, die auf jegliche Duft-, Farb-, und Konservierungsstoffe verzichtet und eine intensiv rückfettende Wirkung hat.
 
Psoriasis oder Neurodermitis?
Zwar tritt die Krankheit – wie die Neurodermitis – auch in Schüben auf und wird durch eine Überreaktion des Immunsystems verursacht, doch bei der Schuppenflechte (Psoriasis) zeigen sich außerdem rote, mit weißen Schuppen bedeckte, juckende Hautstellen.

Manchmal sind auch die Nägel betroffen. Die Erkrankung ist nicht heilbar. Die Therapie liegt daher im Wesentlichen darin, die Krankheitslast zu lindern und neue Schübe zu verhindern.

„Für kaum eine andere Hauterkrankung stehen aber derzeit so viele verschiedene gut wirksame und sichere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung“, erklärt Prof. Dr. med. Reich, Leiter des Dermatologikum Hamburg. „Werden diese individuell eingesetzt, d. h. auf den betroffenen Patienten zugeschnitten, kann in der Regel eine gute langfristige Kontrolle der Erkrankung erreicht werden.“
 
Akne: Nicht nur ein „Teenie-Problem“
Zwischen 70 bis 95 % der Jugendlichen waren schon einmal von Akne betroffen. Sie tritt meist im Rahmen der hormonellen Veränderungen und einer erhöhten Talgproduktion während der Pubertät auf.

Die Ausprägung ist dabei individuell. Als bekannteste Form gilt die Acne vulgaris, bei der sich Mitesser, entzündete Papeln und Pusteln zeigen.

Doch Akne tritt nicht nur bei Jugendlichen auf.
So tritt die Acne Tarda, die sog. Spätakne, besonders in den modernen Idustriestaaten bei Erwachsenen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren auf. Jede vierte Frau ist betroffen. Häufig sind Medikamente, Stress oder hormonelle Störungen die Ursache dafür.

Die Behandlung ist je nach Schweregrad und Hautbeschaffenheit individuell. In einigen Fällen genügt bereits eine antibakterielle Hautpflege, die die übermäßige Produktion der Talgdrüsen reduziert.
 
Kein Glückpilz
Als Mykosen bezeichnet man durch Pilze verursachte Infektionskrankheiten, die nicht nur am Fuß lokalisiert sein müssen, denn Hautpilze können überall auf dem Körper auftreten. Menschen, die eine schwache Immunabwehr haben, sind besonders häufig betroffen.

Fußpilz ist dabei die häufigste Pilzerkrankung der freien Haut. Hat man sich erst einmal mit einem Pilz infiziert, sollte man die betroffene Stelle trocken halten, damit sich die Infektion nicht weiter ausdehnen kann.

In den meisten Fällen helfen spezielle Medikamente, für die lokale Behandlung eignen sich auch alkoholhaltige Lösungen, die das Wachstum der Bakterien dämmen.    
 
Quelle:
medicalpress.de