Methodenvielfalt bei Erkrankungen an Magen, Darm und Leber

Wie lassen sich die gesundheitlichen Folgen der Überernährung – Adipositas und Fettlebererkrankungen etwa – nachhaltig therapieren?

Muss bei Blinddarmentzündung immer operiert werden?

Warum verläuft Darmkrebs individuell so unterschiedlich, und wie findet man für den einzelnen Betroffenen die bestmögliche Behandlung?

„Mit dem gemeinsamen Kongress verschiedener Disziplinen – Innere Medizin, Endoskopie und Chirurgie – setzen wir konsequent die wachsende und in Zeiten immer komplexerer Therapien notwendige Zusammenarbeit dieser Fächer im klinischen Alltag fort“, erklärt DGVS-Kongresspräsident Professor Dr. med. Bertram Wiedenmann aus Berlin.

Entsprechend lautet das diesjährige Kongressmotto Spezialisiert – Interdisziplinär – Kooperativ. „Neben der Abbildung der aktuellen gemeinsamen Standards in Diagnostik und Therapie und dem Austausch zu neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen werden wir aber auch der Diskussion von Kontroversen zwischen den Disziplinen – wann muss chirurgisch, wann konservativ behandelt werden? – ausreichend Raum geben“, so DGAVKongresspräsident Professor Dr. med. Christoph Germer.  

Das wissenschaftliche Programm deckt das komplette Spektrum der Viszeralmedizin ab: von neuen Erkenntnissen zum Darmmikrobiom über die Behandlung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten- und -allergien bis hin zu den Therapieoptionen bei Leber-, Magen- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs.  

Ein Schwerpunkt des Kongresses widmet sich der Frage, wie individuell auf den Patienten zugeschnitten eine Behandlung sein muss und kann. Denn dieselbe Krankheit verläuft bei unterschiedlichen Patienten mitunter sehr verschieden. „So ist etwa Darmkrebs nicht gleich Darmkrebs – Therapieerfolg und Prognose variieren erheblich je nach molekularem Subtyp des Tumors“, so Wiedenmann. „Diagnostiken und Therapien, die auf molekularer und genetischer Ebene ansetzen, werden in Zukunft deshalb immer mehr an Bedeutung gewinnen.“  

Doch auch die Grenzen der Medizin sollen im Rahmen des Kongresses thematisiert werden. Die Sitzung „Klug entscheiden in der Gastroenterologie“ befasst sich mit Über-, Unter- und Fehlversorgung in ihrem Fach. Welche medizinischen Leistungen werden zu häufig oder aber zu selten fachgerecht erbracht? Hierzu hat die DGVS Handlungsempfehlungen formuliert, die auf dem Kongress vorgestellt werden. 

„Stärker als bisher haben wir in diesem Jahr Angebote für junge Ärzte in das Kongressprogramm aufgenommen“, sagt Professor Dr. med. Alexander Meining, Vorsitzender der Sektion Endoskopie der DGVS. „Erstmals bieten wir einen ‚Newcomer-Kurs‘ an, bei dem die grundlegenden Handgriffe der Endoskopie auch von interessierten Medizinstudenten trainiert werden können. Endoskopische Eingriffe erfahren eine zunehmende Bedeutung und Popularität, diesem Bedarf wollen wir nachkommen.“ Zudem wird die neue Arbeitsgemeinschaft „Junge Gastroenterologie“ mit einer eigenen Sitzung auf dem Kongress vertreten sein. 

Der Kongress bietet auch Patienten ein vielfältiges Programm: In kostenfreien Arzt-Patienten-Seminaren, die am Samstag, den 24. September 2016 im CCH Hamburg stattfinden, informieren Ärzte und Selbsthilfegruppen über Bauchspeicheldrüsen- und Leberleiden sowie über Therapie, Diagnostik und Sozialrecht bei chronisch- entzündlichen Darmerkrankungen und Reizdarmsyndrom.    

Weitere Informationen zum Kongress finden Interessierte unter www.viszeralmedizin.com.