Wer sollte einen weiteren COVID-19-Booster bekommen?

Die Zahl der mit SARS-CoV-2 Infizierten steigt derzeit wieder an.

Die Impf- und Infektionshistorien werden immer komplexer, die meisten haben bereits eine Auffrischimpfung erhalten. Viele fragen sich aber jetzt: Brauche ich eigentlich noch einen Booster?

Eine zweite Auffrischimpfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) zurzeit für alle ab 60-Jährigen empfohlen, zudem für Menschen mit chronischen Erkrankungen wie z. B. Asthma, Diabetes (bereits ab einem Alter von fünf Jahren) sowie für bestimmte Berufsgruppen, z. B. im medizinischen Bereich oder in der Pflege Tätige.

Der zweite Booster sollte im Mindestabstand von sechs Monaten zu einer vorhergehenden COVID-19-Impfung bzw. zu einer Infektion gegeben werden.

Impfung und Infektion können als gleichwertige immunologische Ereignisse angesehen werden: Beide führen zur Bildung von Abwehrstoffen im Körper. Drei Ereignisse werden für einen Immunschutz vorausgesetzt; mindestens eines davon muss aber eine Impfung sein.

Wann eine Infektion eine Impfung tatsächlich „ersetzen“ kann, hängt davon ab, wie groß der Abstand zwischen Impfung und Infektion ist.

Liegt die Infektion zeitlich zu nah an der vorhergegangenen oder danach erfolgten Impfung, kann sie nicht als unabhängiges immunologisches Ereignis gezählt werden.

Erstes Beispiel: Eine 63-jährige Frau wurde fünf Monate nach der ersten Auffrischimpfung infiziert.

Die Frau hat wegen ihres Alters eine Empfehlung für den zweiten Booster. Da ihre Infektion in einem Abstand von mehr als drei Monaten zu der letzten Impfung war, kann diese als eine „Auffrischimpfung“ gezählt werden, die Frau braucht zurzeit keine weitere vierte Impfung.

Zweites Beispiel: Ein 50-jähriger Mann arbeitet als Rettungssanitäter.

Er hatte sechs Wochen nach der dritten COVID-19-Impfung ein positives PCR-Ergebnis. Da er zeitlich sehr nah
– im Abstand von nur sechs Wochen – nach der dritten Impfdosis (= erste Auffrischimpfung) infiziert wurde, und er berufsbedingt die Empfehlung für eine zweite Auffrischimpfung hat, sollte diese nun sechs Monate nach dem ersten Booster erfolgen.

Die Impfstoffentwickler haben aufgrund der zirkulierenden neuen Virusvarianten die Impfstoffe angepasst.

Diese sind für die Auffrischimpfung konzipiert und enthalten den Bauplan zweier verschiedener Spike-Proteine: des ursprünglichen SARS-CoV-2-Virus (Wuhan) und der Omikron-Virusvarianten BA.1 bzw. BA.4-5.

Die angepassten Impfstoffe boostern die Antikörperproduktion gegen das Ursprungsvirus und induzieren eine Immunantwort gegen die Omikron-Virusvarianten. Sie bieten somit mehr Schutz gegen einen schweren Erkrankungsverlauf.

Quelle:
www.stiko.de  und www.rki.de/covid-19-impfen