Wenn Bewegung schmerzt

Wirbelsäulenexperte gibt Tipps gegen Rücken- und Nackenschmerzen

Gehen ist mühsam, Drehen nur umständlich möglich und selbst Aufrichten wird zur Aufgabe ...

Wenn der Rücken schmerzt, werden viele alltägliche Abläufe zur Herausforderung, denn der Rücken ist an fast jeder Bewegung des Körpers beteiligt und damit im Dauereinsatz.

Das fällt oft erst auf, wenn Bewegungen nicht mehr ohne Einschränkungen möglich sind.

Anlässlich des „Tag der Rückengesundheit“ am 15. März 2024 erklärt Dr. med. Florian Heimlich, Chefarzt der Orthopädie und Schmerztherapie in der Privatklinik Jägerwinkel am Tegernsee, welche Ursachen es für Rücken- und Nackenschmerzen geben kann und welche Maßnahmen helfen können.

Wenn der Blick auf das Handy krank macht

„Für Nackenschmerzen gibt es viele Gründe. Eine verkehrte Sitzhaltung am Computer oder der ständige Blick aufs Smartphone sind mögliche Ursachen“, erklärt der Arzt.

Wer viel im Homeoffice arbeitet und am Esstisch sitzt, statt am ergonomisch angepassten Schreibtisch und sich zudem wenig bewegt, belastet seinen Rücken- und Nackenbereich tagtäglich, häufig ohne es zu merken.

Den Kopf nach vorne, unten gebeugt und das Kinn Richtung Bildschirm gestreckt, müssen der obere Rücken und der Nacken eine enorme Last tragen.

Auch der ständige Blick aufs Smartphone ist eine Belastungsprobe.

Denn der dauerhafte Zug auf die Hals- und Nackenmuskulatur bei stets nach vorne geneigter Kopfhaltung äußert sich mit der Zeit häufig durch Verspannungen und Schmerzen.

Man spricht in diesem Fall auch vom „Tech Neck“ oder „Handy Nacken“. Außerdem können durch Fehlbelastung im Sitzen Schmerzen im unteren Rücken entstehen.

Schonhaltung begünstigt Schmerzspirale

„Um Schmerzen zu reduzieren, nehmen Menschen häufig unbewusst eine Schonhaltung ein. Diese verschlimmert meist jedoch die Schmerzen, anstatt sie zu reduzieren“, weiß der Wirbelsäulenexperte.

Wer sich aus Sorge vor weiteren Schmerzen weniger bewegt, begünstigt die Verspannung.

Denn durch Bewegungsmangel wird die Muskulatur weniger gut durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Es besteht das Risiko, in eine Schmerzspirale zu geraten und einen chronischen Schmerz zu entwickeln. „Chronische Schmerzen sorgen dafür, dass die Lebensqualität sinkt, denn die gesamte Wahrnehmung kreist mehr und mehr um die fühlbaren Schmerzen“, sagt Dr. Heimlich. „Deshalb gilt es, die Schmerzursachen möglichst schnell auszumachen und eine entsprechende Behandlung einzuleiten.“

Allgemeine Maßnahmen für mehr Wohlbefinden im Rücken und Nacken

Das diesjährige Motto des „Tages der Rückengesundheit“ lautet „Dein Kompass zur Rückengesundheit“.

Im Rahmen dessen gibt es verschiedene Empfehlungen, die generell bei Rückenschmerzen helfen können, zum Beispiel:

  • Dem Gefühl vertrauen.
    Fragen wie „Was fühlt sich verspannt an und was könnte guttun – Ruhe, Aktivität oder Dehnung“ können dabei helfen, ein Gespür für das eigene Wohlbefinden und die Bedürfnisse zu entwickeln.

  • Aktiv sein und Kraft aufbauen.
    Nicht immer braucht es lange Sporteinheiten, um sich wohlzufühlen. Die Treppe anstatt den Fahrstuhl zu nehmen, Wege per Fuß statt dem Auto zurücklegen, können alltägliche Maßnahmen sein, um fit zu bleiben und Rückenschmerzen vorzubeugen. Wer darüber hinaus etwas für seine tiefliegende Muskulatur tut, z.B. durch Balanceübungen, kräftigt seine Muskulatur, was dem Rücken und Nacken zugutekommt.  „Grundsätzlich tut Bewegung dem Körper gut. Sie sorgt für eine optimale Durchblutung und Kräftigung der Muskulatur“, so der Experte.

  • Balance finden
    sowohl körperlich zum Beispiel durch eine aufrechte Haltung, die u.a. durch ergonomische Büromöbel unterstützt werden kann, als auch innerlich durch Stressreduktion, Steigerung der Lebensfreude durch soziale Kontakte und eine gesunde Schlafroutine. „Wenn man seinen Arbeitsplatz ergonomisch gestaltet und zum Beispiel auf einen höhenverstellbaren Schreibtisch oder Stehtisch setzt, tut man etwas für seine Rückengesundheit. Und wer nicht auf sein Handy im Alltag verzichten kann oder möchte, sollte darauf achten, es auf Gesichtshöhe zu halten und eine vorgebeugte Kopfposition zu vermeiden. Der Nacken wird es danken“, sagt Dr. Heimlich.

  •  Die Stoffwechselfunktionen
    durch gesunde Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützen. Beides wirkt sich unmittelbar sowohl auf die Organe als auch auf die Muskeln, Sehen und Bänder aus.

  • Zuversichtlich sein.
    Kreisen die eigenen Gedanken nur noch um die Schmerzen? Dann kann das stressen. Und mentale Anspannung kann wiederum Schmerzen begünstigen. Denn bei Stress produziert der Körper Stresshormone, die die Muskulatur verspannen und verhärten können. Deshalb ist es wichtig, sich klarzumachen, dass die meisten Schmerzen nach einigen Wochen wieder verschwinden und eine positive Einstellung einzunehmen.

Multimodale Schmerztherapie

Halten Schmerzen jedoch länger an und merkt man durch Bewegung, Anpassung der Haltung und lokale Anwendungen wie zum Beispiel Wärmepflaster oder -kissen keine Besserung, ist ärztlicher Rat sinnvoll. Auch wenn dem Nackenschmerz ein Unfall vorausgegangen ist und Symptome wie ausstrahlende Schmerzen oder Kribbeln in den Armen oder Händen auftreten, sollte eine Expertin oder ein Experte aufgesucht werden.

In der Privatklinik Jägerwinkel am Tegernsee behandeln die Spezialistinnen und Spezialisten ihre Patientinnen und Patienten nach einem multimodalen Schmerzkonzept und haben schon zahlreiche Menschen aus teilweise jahrelangen „Schmerzbiografien“ befreit. Die Klinik gilt als Kompetenzzentrum ersten Ranges und darüber hinaus als geschätzte Reha-Klinik, etwa nach einem operativen Eingriff oder zur Behandlung von akuten wie chronischen Sportverletzungen.

Über die Privatklinik Jägerwinkel am Tegernsee:
Die Klinik, die zur Oberberg Gruppe gehört, bietet von Prävention über Therapie bis Rehabilitation ein breites Therapiespektrum basierend auf einem interdisziplinären Behandlungsansatz, der modernste medizinische Erkenntnisse mit einer ganzheitlichen Herangehensweise vereint.

Mit einer Spezialisierung auf die Bereiche Orthopädie, Innere Medizin, Kardiologie und Psychosomatik bietet das Team kompetente Hilfe und Heilung zu wesentlichen Gesundheitsthemen unserer Zeit.

Mehr dazu  unter www.jaegerwinkel.de.

Über die Oberberg Gruppe:
Die Oberberg Gruppe mit Hauptsitz in Berlin ist eine vor mehr als 30 Jahren gegründete Klinikgruppe mit einer Vielzahl an Fach- und Tageskliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an verschiedenen Standorten in Deutschland. In den Kliniken der Oberberg Gruppe werden Erwachsene, Jugendliche und Kinder in individuellen, intensiven und innovativen Therapiesettings behandelt.

Darüber hinaus existiert ein deutschlandweites Netzwerk aus Oberberg City Centers, korrespondierenden Therapeutinnen und Therapeuten sowie Selbsthilfegruppen.

Weitere Informationen erhalten  Sie direkt unter: www.oberbergkliniken.de