MMX®-Mesalazin: Mukosa-Heilung ist möglich

Seit mehr als 30 Jahren bewähren sich die Mesalazine in der topischen und oralen Behandlung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen.

Dabei wurde die Darreichungsform stetig weiterentwickelt. Hervorzuheben ist an dieser Stelle die Einführung der MMX(R)-Technologie, mit der nur einmal täglichen Einnahme von zwei bis vier Tabletten wird eine hohe Dosis 5-Aminosalizylsäure zugeführt, die gezielt erst im Kolon freigesetzt wird.

Das einfache Therapieschema von MMX®-Mesalazin (Mezavant®) kann wesentlich dazu beitragen, die Adhärenz zu erhöhen.

Dies ist von zentraler Bedeutung, wie auch der Vorsitzende der Pressekonferenz, Prof. Dr. Ralf Kiesslich aus Mainz, betonte. Denn nur durch eine regelmäßige Einnahme von 5-ASA besteht die Chance auf eine komplette Heilung der Mukosa, die heute als entscheidend für den weiteren Verlauf der Colitis ulcerosa angesehen wird.

Mesalazin unentbehrlich für die Therapie der CED
Mesalazin ist aus der Therapie der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) nicht mehr wegzudenken, betonte Prof. Ulrich Klotz vom Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für klinische Therapie in Stuttgart.

Bereits vor mehr als 30 Jahren wurde erkannt, dass 5-Aminosalicysäure (5-ASA) der pharmakologisch aktive Metabolitvon Sulfasalazin bei der symptomatischen Behandlung von Colitis ulcerosa (CU) und Morbus Crohn (MC) ist. Es wurden deshalb verschiedene rektale und orale Applikationsformen entwickelt, um 5-ASA direkt am Entzündungsort für eine topische Wirkung zur Verfügung zu stellen.

In diesem Zusammenhang spielt die MMX©- oder Multi-Matrix©-Technologie eine wichtige Rolle. Sie hat das Ziel, den Wirkstoff verlangsamt und erst im Dickdarm freizusetzen. Dabei ist eine hohe Wirkstoffmenge (1,2 g Mesalazin/Tablette) in eine hydrophile und eine lipophile Trägersubstanzen eingebettet.

Der aktive Kern der Tablette ist von einem magensaftresistenten Film umhüllt, der sich erst ab einem pH-Wert von 7 oder höher aufzulösen beginnt, normalerweise im terminalen Ileum. Durch die Reaktion der hydrophilen Bestandteile der gastrointestinalen Flüssigkeit kommt es zu einem schwammartigen Aufquellen der Tablette. Es bildet sich ein visköses Gel an ihrer Außenseite, das die Diffusion von 5-ASA in das Kolonlumen verlangsamen soll.

Beim Transport der Tablette durch den Darm lösen sich dann nach und nach Stücke aus der Gelhülle aus denen 5-ASA freigesetzt wird.. Durch die lipophilen Bestandteile der Tablette wird das Eindringen von Flüssigkeit in den Tablettenkern verlangsamt.

Diese Technologie ermöglicht die nur einmal tägliche Einnahme, was im Alltag gerade berufstätiger Patienten eine große Erleichterung darstellt.

Langzeitbehandlung empfohlen
Mesalazin ist die Therapie der Wahl für leichte und mittelschwere akute Schübe einer Colitis ulcerosa und auch für die Remissionserhaltung dieser Erkrankung, sagte Prof. Dr. Joachim Labenz, Chefarzt für Innere Medizin am Jung-Stilling-Krankenhaus, Siegen.

Die Wirksamkeit von Mesalazin wurde in zahlreichen Studien und Metaanalysen überzeugend belegt. Die Verträglichkeit des Medikamentes, das über eine unspezifische Entzündungshemmung wirkt, ist sehr gut.  Aufgrund seiner Wirksamkeit und seines Sicherheitsprofils wird Mesalazin von den aktuell gültigen Leitlinien (z.B. der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten) als Basis oder – falls möglich – alleinige Therapie des akuten Schubes empfohlen.

Auch zur Aufrechterhaltung einer erzielten Remission kann Mesalazin als Langzeitbehandlung eingesetzt werden. Diese ist besonders wichtig, um den Patienten einerseits vor einem erneuten Schub zu schützen und andererseits dem kolorektalen Karzinom vorzubeugen, dessen Entstehen die CU begünstigt. Durch diese Chemoprävention kann laut Prof. Klotz das Risiko des Darmkrebses um 50 bis 75 % reduziert werden, wie aus neun Studien errechnet werden konnte.

Mukosale Heilung zentrales Therapieziel
Entscheidend für den weiteren Verlauf der CU ist die komplette Heilung der Darmschleimhaut, sagte Prof. Ralf Kiesslich aus Mainz. Klinische Studien konnten eindeutig belegen, dass diejenigen Patienten, die nach einer Behandlung mit antiinflammatorischen Substanzen eine mukosale Heilung erreicht hatten, die niedrigsten Rezidivraten aufwiesen. Die Induktion und Aufrechterhaltung der mukosalen Heilung kann durch verschiedene Therapiestrategien erreicht werden. In einer aktuellen Studie konnte mit einer Einmalgabe von 2,4 Gramm MMX©-Mesalazin pro Tag die Remissionserhaltung inklusive mukosaler Heilung bei 83,7 % der Patienten mit Colitis ulcerosa über einen Zeitraum von 6 Monaten ermöglicht werden.

Die effektivste Methode zur Bestimmung der mukosalen Heilung ist die Koloskopie.
Zur Graduierung der Entzündungsaktivität wie auch der mukosalen Heilung steht seit Kurzem ein valider endoskopischer Score zur Verfügung. Der sogenannte Ulcerative Colitis Colonoscopic Index of severity (UCCIS) graduiert vier Merkmale und hat eine hohe Reproduzierbarkeit. Es ist anzunehmen, dass sich dieser Score nicht nur für klinische Studien, sondern auch im klinischen Alltag etablieren wird.

Die sensitivste Methode zur Bestimmung der mukosalen Heilung ist die Endomikroskopie.
Hier erfolgt die funktionelle Analyse der mukosalen Barriere in 1000-facher Vergrößerung während der ansonsten konventionellen Koloskopie. Ein konfokales Mikroskop kann einzelne Epithellücken und Mikroerosionen identifizieren und den Übertritt von Kontrastmittel (Fluorescein) aus dem Gewebe in das Darmlumen messen.

Colitis-ulcerosa-Patienten ohne endomikroskopisch nachweisbare mukosale Barrierestörung haben die beste Prognose und entwickeln signifikant seltener Rezidive.

Adhärenz ist die Basis des Therapieerfolgs
Während die Akuttherapie aufgrund des zumeist relevanten Leidensdrucks und des überschaubaren Behandlungszeitraums der Patienten im klinischen Alltag eher unproblematisch ist, ist die Langzeittherapie oftmals durch eine schlechte Adhärenz gekennzeichnet. Bei einer Untersuchung der Harvard Medical School von 2005 konnte gezeigt werden, dass bei einer Behandlung, die länger als elf Jahre andauerte, nur noch 65 % der Patienten die remissionserhaltende Therapie fortführten.

Die Gründe hierfür sind vielfältig, sagte Prof. Labenz. So sinkt mit dem Nachlassen der Symptome die Überzeugung von der Notwendigkeit einer Fortsetzung der Therapie. Hinzu kommt, dass im Falle einer topischen Behandlung mit Klystieren oder Schäumen, die Zeit erfordert und vielleicht nicht immer in den Alltag integriert werden kann, die Neigung zum „Weglassen“ hoch sein könnte.

Die Folgen mangelnder Adhärenz dürfen jedoch nicht unterschätzt werden. Durch eine erhöhte Rückfallrate und ein erhöhtes Karzinomrisiko entstehen nicht nur persönliche Risiken für den Betroffenen, sondern auch erhöhte Kosten für unser Gesundheitssystem. Aus diesen Gründen müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um die Therapieadhärenz zu verbessern.

Neben einer umfassenden Aufklärung der Patienten über die Erkrankung, die Prognose und die Behandlungsoptionen einschließlich der Wirkungsweise der Medikamente und einer tragfähigen Arzt-Patienten-Beziehung ist es erforderlich, die Therapie so einfach und angenehm wie möglich für die Patienten zu gestalten. Hierzu zählen die Einmalgabe am Tag, die Vermeidung einer Polypharmazie und das Anbieten Darreichungsform, die der Patient gut in seinen Alltag integrieren kann.

So präferieren Patienten beispielsweise zumeist die orale Einnahme eines Medikamentes im Vergleich zu einer rektalen Applikation. Hierzu ist es aber erforderlich eine Darreichungsform zu wählen,, die eine ausreichend hohe Mesalazin-Konzentration insbesondere auch in den distalen Darmabschnitten gewährleistet – denn dieser Bereich ist in der Regel bei einer Colitis Ulcerosa fast immer betroffen.. Die innovative MMX®-Galenik ist hierbei eine gute Wahl.

Weitere Informationen erhalten Sie direkt unter www.shire.de