Allergischer Schock - Experten appellieren nach Online-Fragestunde

... zu viel Unklarheit über Anaphylaxie – sich informieren kann Leben retten

Obwohl heute mehr Menschen denn je ein erhöhtes Risiko haben, einen allergischen Schock (Anaphylaxie) zu bekommen, herrscht zu diesem Thema viel Unklarheit. Das zeigt auch eine aktuell durchgeführte Online-Fragestunde mit Prof. Dr. med. Johannes Ring, München und Sabine Schnadt, DAAB* vom AnaphylaxieExpertenforum ( www.anaphylaxie-experten.de ): Viele sind unsicher, woran man eine Anaphylaxie – die schwerste Verlaufsform einer allergischen Reaktion – erkennt, wie der Schweregrad einer allergischen Reaktion einzuschätzen ist oder was genau im Falle eines drohenden allergischen Schocks zu tun ist.

„Wer nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel schon einmal mit Juckreiz oder Ausschlägen reagierte, jedoch noch keine ärztliche Diagnose eingeholt hat, sollte so schnell wie möglich einen Allergietest durchführen lassen. „Auch tränende Augen oder Quaddelbildung nach Medikamenteneinnahme sollten Anlaß zu einer eingehenden AllergieDiagnostik sein“, fasst Ring zusammen.

Menschen mit Nahrungsmittel- oder Insektengift-Anaphylaxie sollten grundsätzlich jederzeit ein Notfallset inklusive Adrenalinautoinjektor bei sich tragen und keinesfalls zögern, diesen einzusetzen.

Aufgrund des nach wie vor bestehenden Aufklärungsbedarfs zum Thema bietet das Anaphylaxie-Expertenforum am 18. November 2016 von 16:45 Uhr bis 17:45 Uhr auf seiner Webseite www.anaphylaxie-experten.de erneut eine Online-Fragestunde an - das Portal wurde just mit dem Mein-ALLERGIE-Portal-DIGITAL-HEALTH-HEROESAWARD2016 ausgezeichnet.  *Deutscher Allergie- und Asthma-Bund  

Plötzlich an zwei oder mehr Organen zugleich auftretende Symptome wie pfeifende Atmung, Erbrechen, Juckreiz und/oder Quaddelbildung weisen auf eine möglicherweise lebensbedrohliche anaphylaktische Reaktion hin. Dies wird von Betroffenen oder deren Umfeld jedoch nicht immer richtig eingeschätzt. Hinzu kommt die Unsicherheit von Patienten, wann ein Adrenalin-Autoinjektor einzusetzen ist.

„Diese Frage hören wir immer wieder, so Ring und Schnadt. „Wenn man überlegt, den Adrenalin-Autoinjektor einzusetzen, dann sollte man es tun – denn man weiß nie, wie stark die Reaktion ausfallen wird“, appelliert Ring. Sicherheit im Umgang mit dem Adrenalin-Autoinjektor vermitteln Anaphylaxie-Schulungen für Patienten (und deren Angehörige), zum Beispiel durch die Arbeitsgemeinschaft Anaphylaxie - Training und Edukation e. V. (AGATE) www.anaphylaxieschulung.de .

Zudem bietet der DAAB (www.daab.de ) Allergikern ausführliches Informationsmaterial, persönliche Beratung sowie Unterstützung bei der Alltagsbewältigung an. Individuelles Informationsangebot: Fragestunde am 18. November Die bevorstehende Weihnachtszeit stellt mit ihren kulinarischen Verlockungen eine besondere Herausforderung für Allergiepatienten und deren Umfeld dar. So stellen sich Fragen wie: Darf ich als Pollenallergiker Zimtsterne essen? Muss mein Kind bei Erdnussallergie auch auf Mandelplätzchen verzichten? 

Daher bietet das Anaphylaxie-Expertenforum für die breite Öffentlichkeit eine weitere Online-Fragestunde 18. November zwischen 16:45 Uhr und 17:45 Uhr auf www.anaphylaxie-experten.de : mit Prof. Dr. med. Margitta Worm (Hautärztin) und Prof. Dr. med. Bodo Niggemann (Kinderarzt) aus der Berliner Charité. „Nicht nur Allergiepatienten, jeder kann uns per E-Mail oder anonymem Kontaktformular seine individuellen Fragen stellen“, betonen Worm und Niggemann. Darüber hinaus vermittelt die Webseite des Anaphylaxie-Expertenforums klar verständliche und praktische Informationen über die Anaphylaxie und bietet einen praktischen Servicebereich.  

Wer gern mehr erfahren möchte, findet weitere Informationen direkt unter www.anaphylaxie-experten.de

Hintergrundinformationen - Anaphylaxie
Ein anaphylaktischer Schock ist die Maximalvariante einer allergischen Reaktion mit lebensgefährlichen Auswirkungen. Dabei reagiert der Körper auf bestimmte Stoffe (Allergene), die normalerweise harmlos sind, mit einer Überreaktion des Immunsystems. Das kann fatale Auswirkungen auf verschiedene Organe gleichzeitig haben: Haut, Atemwege, Magen-DarmTrakt und Herz-Kreislaufsystem.

Die häufigsten Auslöser dieses Schockzustands sind Nahrungsmittel (z. B. Nüsse, Milch, Fisch, Schalentiere), Insektengifte (z. B. durch Bienen-, Wespen-, Hummel- oder Hornissenstich) und Medikamente (z. B. Antibiotika, Schmerzmittel, Narkose- und Röntgenkontrastmittel). Seit Jahren nimmt die Häufigkeit anaphylaktischer Reaktionen zu. Die Symptome in ihrer schwersten Ausprägung sind: Atemnot, Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit, Herz-Kreislaufstillstand und/oder Atemstillstand.

Ob ein Allergiker Anaphylaxie gefährdet ist, sollte sie oder er mit seinem Arzt besprechen. Es gibt keinen speziellen Anaphylaxie-Test, jedoch kann der Allergologe aus der bisherigen Krankheitsgeschichte mit eventuell bereits stattgefundenen starken allergischen Reaktionen ein Risikoprofil ermitteln.

Zur Therapie der allergischen Reaktion werden je nach Ausprägungsgrad orale Antihistaminika, Glukokortikoide, ß2-Mimetika und für die Notfallbehandlung Adrenalin eingesetzt. In erster Linie gilt es jedoch der allergischen Reaktion vorzubeugen, indem das auslösende Allergen vermieden wird.