Experteninterview zu dem Thema „Menopause und Hautpflege“

Dr. Afschin Fatemi gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen

Wie verändert sich die Haut und ihre Eigenschaften, sobald man als Frau die Phase der Menopause erreicht hat?

Dr. Afschin Fatemi: „Während der Menopause verändert sich der Östrogenspiegel. Dieser leistet einen großen Beitrag zum Aufbau der Haut, etwa, was die Bildung straffender Kollagenfasern oder die hauteigene Feuchtigkeitsversorgung angeht.

Fällt der Östrogenspiegel, kann es zu Hormonausbrüchen entlang der Kieferlinie und des Kinns kommen.

Zudem kann die Haut dünner werden und an Elastizität, Feuchtigkeit und Spannkraft verlieren. Außerdem kann häufig eine verstärkte Pigmentierung auftreten,sowie eine erhöhte  Empfindlichkeit der Haut oder eine Zunahme des Haarwuchses im Bereich des Gesichts.“

Wie sinnvoll ist es, seine Hautpflege-Routine in den Wechseljahren umzustellen? Welche neuen Produkte, Wirkstoffe etc. machen wirklich Sinn?

Dr. Afschin Fatemi: „In den Wechseljahren sollte der Schwerpunkt der Hautpflege auf jeden Fall auf der Hydration und der Aufnahme von Lipiden liegen. Es ist wichtig, die Haut ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen, da diese in den Wechseljahren stark austrocknen kann.

Auf der Suche nach einer passenden Pflege für trockene Haut sollte man unter anderem Ausschau nach den Wirkstoffen Hyaluronsäure, Collagen, Vitamin E, Hyaluron und Pflanzenextrakte halten. Diese Inhaltsstoffe spenden Feuchtigkeit und erhalten die Spannkraft der Haut.

Zudem ist es wichtig, seine Haut täglich mit einem hohen Lichtschutzfaktor vor UVStrahlung zu schützen.

Außerdem sollte ein mildes, seifenfreies Reinigungsmittel in keiner Hautpflege-Routine fehlen.

Zusätzlich sollte man das Tag-/Nacht-Gleichgewicht der Haut im Blick haben und die Hautpflege darauf abstimmen.

Am Tag sollte man auf reaktivierenden Schutz setzen und in der Nacht auf reaktivierende Regeneration. Und natürlich sollte man eine ausgewogene Ernährung und Sport nicht vernachlässigen, denn beides hat in den Wechseljahren einen deutlichen positiven Effekt auf die Haut.“

Gerade Frauen gehen inzwischen selbstbewusster mit ihrem Alter und Veränderungen an ihrem Äußeren um. Wie glauben Sie, sollte man als Arzt diese spezielle Zielgruppe im  Kontext des Themas Wechseljahre und Hautalterung heute ansprechen? Inwiefern sind Frauen, die die Wechseljahre erreicht haben, "anders" als jüngere Patientinnen? Haben sie andere Wünsche etc.?

Dr. Afschin Fatemi: „Frauen, die in einem bereits fortgeschrittenen Alter sind, wissen für gewöhnlich ganz genau, was sie wollen.

Sie wissen, was ihnen steht und was sie noch an sich optimieren lassen möchten. Sie möchten sich vor allem etwas Gutes tun und achten auf eine gute Produktqualität.

Zudem möchten Patientinnen, die die Wechseljahre erreicht haben, in der Regel nicht mehr so viel ausprobieren wie jüngere Patientinnen.

Wenn sie etwas an ihrem Äußeren stört, dann wollen sie gezielt eine Lösung finden, die ihnen sicher weiterhilft und für die nächsten Jahre Ruhe verschafft.“

Wie viele von den Patientinnen, die für Gesichts- sowie Anti-Aging-Behandlungen und -Eingriffe zu Ihnen in die Praxen kommen, sind Frauen ab 50. oder 60.?  Es ist ja viel die Rede davon, dass Frauen, die sich solchen Behandlungen unterziehen, immer jünger werden. Sehen Sie in dieser Gruppe weiterhin eine höhere Nachfrage als bei jüngeren Frauen, oder ist die Nachfrage bei beiden Gruppen inzwischen ähnlich hoch?

Dr. Afschin Fatemi: „Ich sehe in meiner Praxis einen Mix aus sowohl jünger werdenden Patientinnen als auch aus Frauen in den 50ern, die sich Anti-Aging-Behandlungen unterziehen möchten.

Der Altersdurchschnitt in meiner Praxis liegt ungefähr bei 40 Jahren, daher habe in der Regel weniger Patientinnen, die ganz jung sind oder schon die 60 Jahre überschritten haben.

Trotzdem merke ich schon, dass sich auch jüngere Patientinnen immer früher Gedanken über Anti-Aging-Behandlungen machen und für eine Beratung zu mir kommen.

Ich würde trotzdem sagen, dass es sich bisher relativ die Waage hält, was das Alter der interessierten Patientinnen für Anti-Aging-Behandlungen angeht.“

Welche sind die neuesten Treatments im Anti-Aging-Bereich, die Sie durchführen und welche sind derzeit besonders gefragt und beliebt?

Dr. Afschin Fatemi: „Nach wie vor beliebt sind Faltenbehandlungen jeglicher Art. Mimische Falten können uns unnötig älter wirken lassen oder den Gesichtsausdruck verdüstern.

Mithilfe einer Faltenunterspritzung lassen sich feine Fältchen um die Augen, „Zornesfalten“ zwischen den Augenbrauchen, Stirnfalten, Fältchen an den Lippen und am Hals reduzieren. Dabei wird das Mittel zielgenau unter der Haut eingebracht und unterbindet die Weiterleitung von Nervenreizen.

In den jeweiligen Muskeln kommen keine Signale mehr an, sich stärker zusammenzuziehen, es werden keine neuen Falten gebildet.

Ein starrer, maskenhafter Gesichtsausdruck sollte aber in jedem Fall vermieden werden.

Auch erschlaffte Hautpartien, wie zum Beispiel „Hamsterbäckchen“ oder der „Truthahnhals“ werden im Alter ein Thema.

Mit der sogenannten Ultherapy kann man diese Bereiche sanft und effektiv straffen. Ein solches „Lifting ohne OP“ wird durch mikrofokussierten Ultraschall erzielt.

Die Hautoberfläche bleibt dabei völlig unverletzt, wodurch keine Ausfallzeit entsteht.“

Gut zu wissen:
Dr. Afschin Fatemi ist Facharzt für Dermatologie mit Schwerpunkt Dermatochirurgie und ästhetischer Medizin und Gründer der S-thetic Gruppe mit zahlreichen Standorten in verschiedenen Regionen Deutschlands. Bei S-thetic wird Forschung und Entwicklung großgeschrieben. Dr. Fatemi hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Verfahren der ästhetischen Medizin neu entwickelt oder verfeinert.

Weitere Informationen erhalten Sie auch direkt auf: www.sthetic.de